"The Voice of Germany"

Nachrücker sorgt für "The Voice"-Wunder: "Bin eigentlich der ewige Rausflieger"

14.12.2020 von SWYRL/Rupert Sommer

Dicke Überraschung in der Schlacht der zehn besten "The Voice"-Acts der Jubiläumsstaffel. Und das lag nicht nur am charmanten Comeback von "Mama Lena", als sich Moderatorin Gercke aus der Babypause zurückmeldete. Kurzfristig musste das Team Yvonne/Steffi umdisponieren - und lag plötzlich goldrichtig.

Im Juli erst wurde die 32-jährige Ex-"Topmodel"-Gewinnerin und traditionelle "The Voice of Germany"-Moderatorin Lena Gercke zum ersten Mal Mutter. Und so konnte sie ausgerechnet bei der Jubiläumsstaffel zunächst nicht ihren angestammten Platz neben Moderator Thore Schölermann antreten. Stattdessen bugsierte Annemarie Carpendale die Talente durch die Blind Auditions, Battles und Sing-Offs. Für den ersten der beiden großen Live-Einsätze - das Finale geht am kommenden Sonntag in Berlin mit großem Star-Aufgebot und Gala-Gästen über die Bühne - wollte SAT.1 dann aber offenbar doch nicht auf die große Routine und die Extraportion liebenswürdigen Charme von "Mama Gercke" verzichten.

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Lene Gercke bei "The Voice" (SAT.1): "Ich habe euch alle sehr vermisst"

Und so entpuppte sich die Sonntagabend-Show zu einem Fan-Fest mit Augenzwinkern. "Ich habe euch alle sehr vermisst", sagte Lena. "Er war ein sehr komisches Jahr ohne euch." Kollege Thore griff den Ball (und das Kompliment) bereitwillig auf und stieg ins gewohnte Frotzeln ein, das vermutlich auch "The Voice"-Stammkunden schon vermisst hatten. So überließ er Lena Gercke recht gern immer wieder die in den Anruf-Sendungen etwas nervige Aufgabe, akkurat alle Abstimmungsmodalitäten und Telefonziffern herunterzubeten. "Keine kann das Ganze so schön erklären wie sie", sagte er über seine gutaussehende Gastgeber-Partnerin. "Ich hatte ja auch fünf Monate Zeit zum Lernen", retournierte La Gercke kess.

In der Sache war es nämlich keine besonders dankbare Aufgabe, zwischen den vielen Werbeblöcken über drei Stunden Live-Sendezeit zu füllen, in der zumindest die Coaches, die sonst bereitwillig mit launigen Sprüchen und kollegialem Kleinkrieg die Aufmerksamkeit auf sich zogen, wenig zu melden hatten. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale am kommenden Sonntag selbst, kommt den Team-Kapitänen nur noch eine Aufgabe zu: stolz auf die Leistungen ihrer Schützlinge zu sein. Ansonsten haben Mark Forster, Nico Santos, Samu Haber, Rea Garvey sowie Yvonne Catterfeld und Stafanie Kloß wenig zu melden.

Halbfinale der Supertalente: Wenn die Besten gegen die Besten ansingen

Die eigentliche Show rissen ohnehin die Beinahe-Profis an sich, denen man in der Regel nichts mehr beibringen muss. "Noch nie waren die Teams so stark", meinte "Silbermond"-Frontfrau Stefanie Kloß vollmundig. Aber sie hatte Recht. Es war wirklich ein Vorsingen der Besten der Besten. Und diesmal mussten die Coaches nicht einmal leiden: Die Entscheidungsgewalt, wer weiterkommt, liegt ab sofort beim Publikum. Und das wusste offensichtlich ziemlich genau, was zu tun war.

Die Erleichterung, sich nicht mehr festlegen zu müssen, war dabei allen Team-Kapitänen anzusehen. Tatsächlich hätte man in vielen Fällen einiges falsch machen können. So hatte das Publikum die Qual der Wahl - etwa in der kniffligen Frage, ob etwa der vormals so schüchterne, jetzt plötzlich coole "Wunderkind"-Rapper Sion oder sein ebenfalls junger Gegner Tosari - beide aus dem Stall von Mark Forster - der würdigere Finalist wäre. Das Publikum meint: Tosari, der junge Prinz mit der beeindruckenden Ahnengalerie aus der Monarchen-Familie der Insel Bali!

Bei den Stars der sogenannten "Comeback"-Stage von Michael Schulte entschied sich Volkes Stimme besonders deutlich: Mit einem gewaltigen Vorsprung wählten die Abstimmenden Alessandro Pola, den Musiklehrer, den vermutlich jeder Schüler gern hätte, ins Finale. Das Nachsehen hatte in diesem Duell ziemlich deutlich Mickela Löffel, die schon bei den "Blind Auditions" keinem der Coaches aufgefallen war - außer eben dem "Nothelfer" Michael Schulte.

Nur ein hauchdünner Vorsprung für Mael & Jonas

Dagegen fiel die Wahl im Team von Nico Santos, der noch im Vorjahr selbst die "Comeback-Stage" bespielt hatte, besonders knapp aus: Immerhin mussten sich die Fans zwischen zwei, genauer gesagt sogar drei Publikumslieblingen entscheiden. Und das lag nicht an einer etwaigen Rechenschwäche von Nico Santos: Er ließ mit den Gute-Laune-Jungs Mael & Jonas das bislang erste Duo in ein Halbfinale ziehen. Dort galt es, Nico Traut zu schlagen, der sich nicht nur mit einer großartigen Stimme, sondern auch als Herzensbrecher hervorgetan hatte.

Der Nico-Santos-Namensvetter hatte sich bekanntlich in die Co-Kandidatin Hannah aus München verliebt. Beide wurden zum Liebespaar der Staffel. Und so konnte es Nico Traut vermutlich besser verschmerzen, dass er um ein Haar nicht ins Finale gewählt wurde. "Ich habe schon längst gewonnen mit der Hannah", sagte er selbst. Und das Duo Mael & Jonas zog in die Entscheidungsschlacht.

Dort warten dann noch zwei weitere Talente: Zum einen die blonde Schweizerin Paula Dalla Corte aus dem Team Samu Haber/Rea Garvey, die im Halbfinale den "Allstar"-Österreicher Matthias Nebel in einer 60-zu-40-Kampfabstimmung eliminierte. Und zum anderen den eigentlichen Sieger der Halbfinale-Herzen: Es war Oliver Henrich selbst, für den sich sein Auftritt am Sonntagabend als die größte Sensation anfühlen musste.

Rausgeflogen, zurückgekehrt - und direkt ins Finale durchgestartet

Immerhin war der 39-jährige Langhaar-Rocker, der wie so viele Berufsmusiker in Corona-Zeiten ein trostloses Jahr fast ohne öffentliche Auftritte hinter sich hat, eigentlich schon seit der "Sing-Off"-Entscheidung seiner beiden Team-Chefinnen Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß Geschichte. Schweren Herzens hatten sie die beiden vor einiger Zeit gegen Oliver - und für den schüchternen Schweizer Noah-Sam - entschieden. Doch dann schlug das Schicksal noch einmal einen Haken: Noah-Sam meldete sich wegen einer Grippe-Erkrankung ab. Oliver rückte überraschend nach.

Und er witterte die Chance seines Lebens: "Ich bin doch eigentlich der ewige Rausflieger", sagte Oliver. Immerhin war er einst über einen "Steal Deal" und damit über einen Umweg in die Damen-Mannschaft gekommen. "Als ich rausflog, war ich schon sehr enttäuscht", bilanzierte er die Schmach in den "Sing-Offs". Und dann plötzlich: Morgenluft am späten Sonntagabend! Er war weg, dann war er wieder da, und sein Ehrgeiz passte: "Natürlich will ich ins Finale", meinte Oliver.

Das Publikum spielte mit: Auch er wurde zum Finalisten. Und so bestreiten nun Mael & Jonas, Alessandro, Paula, Tosari und eben Oliver die Endrunde. Es gibt sie noch, die "The Voice"-Wunder. Nicht nur Lena Gercke hatte sie zuletzt vermisst.

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