05.10.2024 von SWYRL/Hans Czerny
Mehrere hunderttausend Deutsche reisen ins Ausland, um dort medizinische Operationen vornehmen zu lassen. Umgekehrt sorgt der sogenannte "Medizintourismus" hier für einen Milliardenumsatz, vor allem für private Kliniken. Die "BR Story" begleitet OP-Touristen auf ihren internationalen Reisen.
Nach der Pandemie und nach Putins Überfall auf die Ukraine boomt der sogenannte "Medizintourismus" weiterhin. Vor allem Patienten aus den Golfstaaten füllen die durch ausbleibende Russen entstehende Lücke. Deutsche Kliniken sind vor allem in arabischen, aber auch in westlichen Ländern wegen ihrer Ausstattung und ihres Knowhow beliebt. Nicht zuletzt spielt auch das Prestige bei wohlhabenden Patienten eine entscheidende Rolle. Die "BR Story" begleitet "Medizintouristen" im In- und Ausland bei ihrer Behandlung.
Medizintouristen wie der aserbaidschanische Profifußballer Anatoli sind profitabel für deutsche Privatkliniken. Anatoli möchte seinen doppelten Leistenbruch bestmöglich behandelt wissen und reiste für die OP eigens nach München. Die Kosten für die OPs bewegen sich zwischen 5.000 und 30.000 Euro. Da damit aber auch ein mehrtägiger Aufenthalt verbunden ist, vermehren sich die Ausgaben um die Hälfte. Handel, Hotellerie und Dienstleister wie Dolmetscher und Fahrdienste verdienen mit.
Bei deutschen Medizintouristen sind wiederum Reisen zum Zweck der Zahnpflege sehr beliebt. Janine aus Sachsen hat für ihren Zahnklinikaufenthalt in Ungarn eigens Kredite aufgenommen, die umfassende Behandlung daheim hätte sie sich nicht leisten können. Wird die Behandlung aber auch halten, was sich Janine verspricht? - Eventuelle Nachbehandlungen können teuer werden. So hat Rita aus der Schweiz abschreckende Erfahrungen gemacht. Sie musste über 20-mal zur Nachkontrolle nach Ungarn reisen, und auch jetzt ist die Prozedur noch längst nicht ausgestanden.