Expertisen-Schock
Diese Verkäuferin hat gerade bei "Bares für Rares" erfahren, worum es sich bei ihrem Schnäppchen aus einem alten Bauernhaus tatsächlich handelt und was es wert ist. Das Sensationelle an dieser Geschichte war am Ende aber nicht nur der Verkaufspreis, sondern was die Verkäuferin damit machen will.
© ZDFTöpferkurs oder Töpferkunst?
"Ich dachte, die kommt aus dem Töpferkurs", gestand Verkäuferin Anke Niehoff, als sie erzählte, wie sie die schöne, alte Vase entdeckt und für ein Kleingeld gekauft hatte. Über diesen Gedanken konnten Experte Albert Maier (links) und Moderator Horst Lichter nur herzhaft lachen.
© ZDFDer Experte und die Signatur
Albert Maier klärte die Verkäuferin auf, was es mit der eingeritzten Signatur im Boden der Vase auf sich hat: "KTK steht für Kunsttöpferei Tonwerke Kandern". Es handele sich um eine Vase aus der Zeit zwischen 1897 und 1900 von Professor Josef Maximilian Laeuger, "kurz Max Laeuger", dem "Wegbereiter aller deutschen Keramikkünstler"!
© ZDFErfreuliche Expertise
"Es ist eine wunderschöne Vase in perfektem Zustand", schwärmte Experte Albert Maier. "Laeuger ist im internationalen Kunsthandel ein Begriff."
© ZDFÖsterliche Fügung
Die Verkäuferin, die aus der Nähe von Kandern in Baden-Württemberg stammt, hatte eigentlich nur einen alten Schrank kaufen wollen, doch während dieser abgebaut wurde, fand sie in dem alten Bauernhaus die Vase. "Ich hatte noch keine passende für meinen Osterstrauß ..." Allerdings hatte sie auch nur noch drei Euro im Geldbeutel. Doch die Besitzerin sagte: "Ja, ist gut."
© ZDFMega-Gewinn nach Mini-Investition
Diese drei Euro sollten sich als hervorragende Investition erweisen. Experte Albert Maier schätzte den Wert der Vase auf mindestens 400 Euro. - Verkaufen wollte die Kandidatin trotzdem: "Ich habe kein Talent für wertvolle Sachen, die kaputtgehen können."
© ZDFVerkäuferin mit Gewissen
Nach der Freude über den in Aussicht gestellten Gewinn meldete sich bei der Verkäuferin das Gewissen. "Der Schätzpreis bringt mich ein bisschen in die Bredouille. Weil ich ja nicht gewusst habe, wie viel die Vase wert ist, als ich der Dame drei Euro dafür angeboten habe..."
© ZDFNur drei Euro
Weil die Händler gefragt hatten, gab die Verkäuferin auch im Händlerraum zu, wie viel sie in ihre Max Laeuger-Vase investiert hatte... "Ich würde ihren Ankaufspreis freiwillig verdoppeln", scherzte Fabian Kahl. Susanne Steiger bot aber schon bald "das Hundertfache von dem, was Sie bezahlt haben" ...
© ZDFAuf der Suche nach der blauen Blume
Doch damit war das Ende des Bieterwettstreits noch nicht erreicht. "Ich bin ja immer auf der Suche nach der blauen Blume", erklärte Daniel Meyer im Geiste der Romantik. "Wenn ich die gefunden habe, stelle ich die in diese Vase." Er kaufte sie für 450 Euro, übertraf so noch den Mindestschätzpreis und hat jetzt immerhin schon mal eine blaue Vase.
© ZDFGewissensfrage im Händlerraum
Im Anschluss diskutierten auch die Händler die Moralfrage. Nur drei Euro bezahlen und dann 450 Euro kassieren - ist einerseits toll, aber andererseits... "Ich hätte da schon fast ein schlechtes Gewissen", gab Susanne Steiger zu bedenken. Man könnte es aber auch sehen wie Jan Cizek: "Ab und zu muss man und darf man doch Glück haben."
© ZDFGuter Plan gegen blödes Gefühl
Anke Niehoff hatte die Frage für sich schon entschieden: "Ich werde tatsächlich zu dieser Frau, die mir die Vase verkauft hat, gehen und das Geld mit ihr teilen. Sonst habe ich irgendwie ein blödes Gefühl." Ein doppelt erfreuliches Ende für diese "Bares für Rares"-Story! Den Rest wolle sie beim Gärtner ausgeben, "vielleicht für eine blaue Blume".
© ZDFRaucherset, 60er Jahre
Der Schätzpreis für das Raucherset von Erhard & Söhne aus den 60-ern, in hervorragendem Zustand, war mit 80 bis 90 Euro eigentlich nicht so hoch. Doch Roman Runkel und Jan Cizek wollten es beide unbedingt haben und überboten sich am Ende in Fünfer-Schritten, bis Jan bei 235 Euro aufgab. "Ihr seid verrückt", kommentierte Kollege Daniel Meyer.
© ZDFSchmuckset aus Ring und Ohrsteckern, 1910 - 1920er
Die Schmuckstücke aus 585er-Gold und Diamanten (1910 bis 1920-er) waren wohl schon einmal umgearbeitet worden. Daniel Meyer gefiel die Idee, sie "rückzubauen" und aus dem Ring wieder zwei Ohrhänger zu machen. Unter leichtem Spötteln der Kollegen ("Machste doch eh nicht!") kaufte er sie für 300 Euro.
© ZDFBild von Heinrich Siepmann, 1986
Für 400 Euro kaufte Jan Cizek das Werk "45" von Heinrich Siepmann von 1986. Experte Detlev Kümmel hatte den Wert auf 800 bis 1.000 Euro geschätzt.
© ZDFSilberkanne mit Zuckerdose und Sahnekännchen
Erworben wurde das Set aus 950er-Silber zwar in Chile, ursprünglich stammt es jedoch aus dem berühmten Pariser Haus Maison Odiot. Da der Schätzpreis von 2.000 bis 2.500 Euro nicht an den Mindestwunschpreis von 3.000 Euro heranreichte, kam es nicht zur Übergabe der Händlerkarte.
© ZDFEisentruhe, um 1800
Mal ein etwas anderes Schmuckkästchen für Susanne Steiger: Die Händlerin ersteigerte, leicht zum Unmut von Fabian Kahl, diese alte Eisentruhe für 1.900 Euro. Handgefertigt um 1800 herum, wurde darin dereinst Geld aufbewahrt. Experte Albert Maier war vor allem begeistert von dem Originalschlüssel für das Schloss oben in der Mitte.
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