Gut oder nicht gut?
Horst Lichter stand in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" bei diesem kontroversen Objekt im Zwiespalt mit sich selbst: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich es sehr gut oder nicht gut finde!" Auch nach der Expertise konnte er sich nicht eindeutig festlegen, obwohl Bianca Berding die malerische Qualität in höchsten Tönen lobte ...
© ZDFPasst nicht!
Auf jeden Fall konnte Lichter die Entscheidung der Verkäufer (Doris und Gerhard Glaß aus Hannover), ihr Erbstück wegzugeben, sofort nachvollziehen. "Das passt ja nicht in jede Wohnung!", erklärte der Moderator ganz selbstverständlich - vor allem nicht mit diesem außergewöhnlichen Rahmen, den Lichter von Anfang an eher skeptisch betrachtete ...
© ZDFDüsseldorfer Malerschule
Ganz anders sah Expertin Bianca Berding das Objekt. Sie fand vor allem "die Detailverliebtheit auf dem Bild ganz wunderbar!" Denn der Maler hatte sich ganz akribisch jeder Einzelheit gewidmet und diese so "haptisch gemalt, dass man sie fast spüren kann!" Zudem handelte es sich bei dem Künstler um einen Vertreter der Düsseldorfer Malerschule.
© ZDFGenremalerei von Jacobus Leisten
Laut Signatur stammte das Gemälde von dem Genremaler Jacobus Leisten, der das Werk Berding zufolge wohl zwischen 1870 und 1880 angefertigt hat. Typisch für den Künstler sind Interieur-Darstellungen, die auch auf dem Ölgemälde in der Sendung zu sehen war. Anscheinend handelte es sich hierbei um eine höfische Szene mit Familie.
© ZDF"Außergewöhnlicher" Rahmen
Danach musste Lichter unbedingt noch auf den Rahmen zu sprechen kommen, den er diplomatisch als "außergewöhnlich" beschrieb, aber immer noch nicht so recht einordnen konnte: Kunst oder Kitsch? Laut Berding handelte es sich um einen sogenannten Florentiner Rahmen mit durchbrochenem Akanthuswerk als Merkmal.
© ZDFAb in die Werkstatt!
Der Rahmen war sogar original, doch leider zum Teil sehr stark beschädigt und wirklich restaurierungsbedürftig - genauso wie die Leinwand. Diese hatte nämlich deutliche Retuschier-Stellen, Knicke und Risse. Lichter fasste fachmännisch zusammen: "Das Bild muss also erstmal komplett in die Werkstatt!"
© ZDFExpertise: bis 1.200 Euro
Dennoch wünschten sich die Verkäufer 1.000 Euro für ihr Objekt. Und dem konnte Berding vor allem wegen der hohen Qualität des Gemäldes nur zustimmen. "Auch wenn es restauriert werden muss, das Bild ist so sorgfältig gemalt und deshalb 900 bis 1.200 Euro wert!" Nur Horst Lichter war selbst nach der Expertise noch nicht überzeugt ...
© ZDF"Ein Prunkstück!"
David Suppes (Bild) hingegen erkannte im Händlerraum auch sofort die malerische Leistung an: "das ist unheimlich fein gemalt. Die Qualität ist atemberaubend!" Für Daniel Meyer handelte es sich um "ein Prunkstück mit detailfreudiger Erzählung", das ihm zu Beginn 500 Euro wert war. Ein stolzer Start für die Bieterrunde ...
© ZDFZu wenig ...
Gleich danach erhöhte Susanne Steiger mit großem Schritt auf 800 Euro und ein kleines Duell zwischen ihr und Meyer entfachte - bis die Gebote bei 1.050 Euro von Meyer erstmal stagnierten. Doch die Verkäufer hatten sich vor allem wegen des hohen Startgebots inzwischen einen höheren Erlös für ihr Bild erhofft.
© ZDFLetztes Gebot: 1.050 Euro
Händler Meyer konnte aber vor allem wegen der hohen Restaurierungskosten nicht mehr bieten. "Der Rahmen wird teuer und die Wiederherstellung aufwendig", erklärte er. Da Steigers Limit von 1.000 Euro überschritten war und auch kein anderer Händler mehr bieten wollte, stimmten die Verkäufer dem Angebot von 1.050 Euro letztlich doch zu.
© ZDFEmailleschild
Ebenfalls ein neuer Besitzer wurde für das Emailleschild aus den 1920er-Jahren der Waschmittel-Firma Sunlicht gefunden. Wunschpreis und Expertise lagen bei 400 Euro und Händler Roman Runkel zahlte sogar 555 Euro - weil sich der Verkäufer eine Schnapszahl wünschte.
© ZDFDamen-Armbanduhr
Eine Schmuckuhr für Damen aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 Emaille-Verzierung wurde für 370 Euro an Händler Daniel Meyer verkauft. Der Expertenpreis lag nur bei 300 Euro.
© ZDFStudentenverbindungs-Krug
Für ihren Deckelschoppen von 1872 der Studentenverbindung Bonner Wingolf wünschte sich die Verkäuferin 50 Euro. Die Expertise lag bei 200 Euro. Und diesen Preis bezahlte auch Händler Daniel Meyer.
© ZDFAnhänger mit Diamanten
Für einen Anhänger aus der Zeit ihrer Urgroßmutter bekam die Verkäuferin 550 Euro. Das Schmuckstück mit Diamanten und Perle stammte aus den 1940er-Jahren und war laut Expertise 350 bis 400 Euro wert.
© ZDFTischfußballspiel
Für das Tischfußballspiel aus seiner Kindheit, erhielt der Verkäufer 50 Euro von Händlerin Ester Ollick. Auf diesen Wert kam auch Experte Detlev Kümmel - denn imemerhin war der Original-Karton noch vorhanden.
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