"Bares für Rares"
Jean-Louis aus Langenhagen hatte seine Bronze aus der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" vor dem Müll gerettet. Ein Segen laut Expertin Friederike Werner, denn "Der Abschiedskuss" war "unglaublich fein gearbeitet". Nur Horst Lichter wünschte sich "mehr Farbe im Spiel".
© ZDF"Bares für Rares"
"Oh Gott im Himmel, die tun sich küssen!", freute sich Lichter beim Anblick der kleinen Bronze. Doch irgendetwas fehlte ihm: "Ich hätte das bunt angemalt, damit da mehr Freundlichkeit reinkommt!" Eine etwas schräge Ansicht, die seine Expertin Friederike Werner so gar nicht teilte. Sie fand das Objekt ganz wunderbar.
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Ein Freund des Verkäufers hatte das Figurenpaar beim Entrümpeln entdeckt und habe den Dachbodenfund "einfach wegschmeißen" wollen. "Da ist mir das Herz stehen geblieben", erzählte Jean-Louis entrüstet. Das konnte auch Lichter nicht nachvollziehen: "Das macht man nicht!" Derweil untersuchte Expertin Werner die Bronze ganz genau mit der Lupe.
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Laut Expertise handelte es sich um einen Entwurf des russischen Künstlers Vassili Grachev von 1877. Gegossen wurde das Paar im Laufe der 1880er-Jahre in St. Petersburg und dazu "unglaublich fein gearbeitet". Das liege an der Ausbildung des Künstlers zum Münzpräger und Silberschmied. "Das sieht man der Skulptur an", schwärmte Werner.
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"Wenn man sich diesen zauberhaften Kuss ansieht, erkennt man die Detailliebe. Und auch bei den Haaren, Händen, Umarmung und Spitzen des Gewandes - man kann sich gar nicht sattsehen!", freute sich Werner, und der Verkäufer stimmte ihr zufrieden zu: "Ja, so filigran!" Leider entdeckte die Expertin auch eine Beschädigung am Pferd.
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Dort hing ein Kranz, der bereits lose war, aber "der lässt sich mit Sicherheit wieder befestigen", meinte Werner. Da fiel Lichter noch der krumme Speer auf, aber auch das sei "nichts Wildes". Zudem war als weiterer Pluspunkt auf dem Sockel die bekannte Marke der Gießerei C.F. Woerffel zu sehen.
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Das beliebte Motiv "Der Abschiedskuss" sei sogar in unterschiedlichen Ausführungen gefertigt worden und zeige sich hier "außerordentlich zauberhaft ausgeführt", so die Expertin, die das Objekt auf 1.500 bis 1.800 Euro schätzte. "Wow! Für Müllfund ist das nicht schlecht", staunte Lichter, aber auch der Verkäufer hatte sich 1.500 Euro gewünscht.
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Im Händlerraum nahm Christian Vechtel das Objekt genau unter die Lupe, erkannte den Gießereistempel und die sehr feine Ausarbeitung: "Toll!" Julian Schmitz-Avila fiel hingegen gleich der lockere Kranz auf. Der Verkäufer verteidigte den Zustand seiner Bronze: "Immerhin lag sie jahrelang auf dem Dachboden und sollte sogar in den Müll wandern!"
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Schmitz-Avila bot daraufhin 500 Euro, doch die wurden von Vechtel mit 600 Euro schnell überboten. Es folgten mehrere Gebote - rauf auf 1.300 Euro von Schmitz-Avila. "So langsam klopft das Herz schneller", gestand der Verkäufer, der sich aber noch mehr Erlös wünschte. Doch Vechtel wollte da "nicht mehr drüber".
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1.550 Euro war der neue Wunschpreis. "Aber sie lag ja schon im Müll!", meldete sich Händlerin Nüdling. Das dementierte der Verkäufer: "Auf dem Dachboden! Ich habe sie vor dem Müll gerettet!" Für diese gute Tat erhöhte Schmitz-Avila auf 1.500 Euro. Danach blieb er hart, und der Verkäufer lenkte ein: "Da ist sie auf jeden Fall in guten Händen!"
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"Dass du auch so eine romantische Ader hast! Das reizt dich schon, das Thema", freute sich Nüdling über Schmitz-Avilas Kauf. Doch der wehrte ab: "WMir geht es um die Ausarbeitung dieser Bronze!" Händlerin Nüdling erkannte desillusioniert: "Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen!"
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Vergolder-Set mit einem Blattgold-Wert von über 1.500 Euro von Detlev Kümmel insgesamt auf bis zu 1.900 Euro taxiert. Der Wunschpreis lag nur bei 1.000 Euro. Händler Julian Schmitz-Avila zahlte 1.700 Euro.
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Eine Kropfkette aus Silber aus dem Nachlass seiner Mutter wollte der Verkäufer für 200 Euro veräußern. Expertin Heide Rezepa-Zabel schätzte das handgearbeitete Stück von 1850 auf 150 bis 200 Euro. Händlerin Elisabeth Nüdling zahlte letztlich 180 Euro für den Trachtenschmuck.
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Für einen Druck von Gerhard Marcks (um 1946) gab es keine Händlerkarte, denn die Verkäuferin wünschte sich 2.000 Euro veräußern. Expertin Friederike Werner taxierte den Holzschnitt "Katzen auf dem Dachboden" aber nur auf 400 bis 500 Euro, und so ging das Blatt wieder zurück.
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Eine Porzellanpuppe samt Rokoko-Kleid und den Gesichtszügen Marie Antoinettes wurde in Form eines Kannenwärmers auf 50 bis 80 Euro geschätzt. Der Wunschpreis für die Wärmhaube von 1920 lag bei 100 Euro und Händlerin Sarah Schreiber zahlte sogar 160 Euro.
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Für ein Automodell aus den 1950er- oder 60er-Jahren wurden 300 bis 350 Euro gewünscht. Doch die konnte Detlev Kümmel wegen des fehlenden Markenzeichens nicht gegen. Seine Schätzung: 250 Euro. Und Händler Christian Vechtel zahlte nicht mehr als 200 Euro.
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