Michael Müller im "ZDF-Morgenmagazin"

"Gruppen nicht gegeneinander ausgespielt": Berliner Bürgermeister verteidigt frühere Impfung für Lehrer

23.02.2021 von SWYRL

Der Impfstoff bleibt knapp, aber die Schulen sollen nach und nach öffnen. Im "ZDF-Morgenmagazin" stellte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller klar, dass mit steigendem Impfstoff-Vorrat viele Gruppen gut bedient werden könnten - inklusive Lehrer und Erzieher.

Moderatorin Dunja Hayali beschrieb die Corona-Stimmung im Land als Zerrissenheit: Hier die zunehmende Corona-Müdigkeit, dort der Frust über immer noch zu wenig Impfstoff und Tests. Nun kam es in vielen Bundesländern zu schrittweisen Öffnungen von Schulen, und im "ZDF-Morgenmagazin" wurde am Dienstag Michael Müller, Regierender Bürgermeister Berlins und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, mit der Frage konfrontiert, ob man für die vorgezogene Impfung von Lehrern und Erziehern nicht sogar Leben gefährde. Schließlich würden sie in Impfgruppe 2 vorrücken, und andere kämen dadurch später zu ihrem Impftermin. Dabei betonte der SPD-Politiker: "Die Gruppen werden nicht gegeneinander ausgespielt."

Viel mehr sei es so, dass nun nach und nach immer mehr Impfstoff zu Verfügung stehen würde. "Insofern können wir parallel jetzt sehr viele Gruppen sehr gut bedienen." Etwas verschnupft äußerte sich Müller zu dem Umstand, dass einige Impfangebote nicht wahrgenommen wurden. "Einige waren sehr zögerlich", so der Hauptstadt-Bürgermeister. Impfstoff dürfe aber - sofern verfügbar - keinesfalls im Schrank gelassen werden.

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"Es ist natürlich eine Gratwanderung"

Der SPD-Politiker bestritt im ZDF-Morgenmagazin vehement, dass Schulöffnungen für untere Klassen ein Spiel mit dem Feuer seien. Immerhin, so sein Hinweis, warnen Virologen angesichts der Corona-Mutationen vor einer beginnenden dritten Welle. "Mit Regeln kann man das, glaube ich, verantworten." Gemeint sind Abstand und Wechselunterricht, was an Berliner Schulen weiterhin konsequent umgesetzt werden soll. Hinzukämen jetzt die Schnell- und "hoffentlich bald" die Selbsttests, so Müller. "Es ist natürlich eine Gratwanderung, und deswegen nehmen wir ja auch nur die ersten Jahrgänge in die Schule." Aus der Wissenschaft sei zu vernehmen, dass es zwar Infektionen an Schulen geben würde, aber keine Auffälligkeiten im Infektionsgeschehen.

Zudem sei es "nicht so, dass wir jetzt Öffnungen diskutieren, und morgen werden sie umgesetzt." Stattdessen sei es wichtig, eine Perspektive zu bieten, auch, wenn das bedeute, dass Lockerungen erst Wochen später in Kraft treten könnten. Es gehe darum, "zu verabreden, ab welchen Zahlen, ab welcher Stabilität von Zahlen oder welchen Schutzmaßnahmen, kann man sich was zutrauen". Dies sei vor allem für die Wirtschaft von Bedeutung.

"Zum wiederholten Mal" - Kritik an Jens Spahn

Dann kam Moderatorin Dunja Hayali noch auf die zunächst versprochenen Schnelltests ab 1. März zu sprechen, die nun doch nicht so früh kommen sollen. "Sie haben völlig recht mit ihrer Kritik", stellte Michael Müller klar. "Es ist jetzt zum wiederholten Mal so, dass vonseiten des Bundesgesundheitsministers Dinge angekündigt wurden, die dann so oder zumindest so schnell nicht kommen", kritisierte der SPD-Politiker Gesundheitsminister Jens Spahn für dessen Ankündigungen.

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