Das sind die besten Metal-Alben aller Zeiten
Natürlich ist diese Auswahl subjektiv. Weil es keine eindeutigen Kriterien gibt und selbst die Grenzen des Genres einigermaßen schwammig sind. Und doch: Hier sind 15 Alben, die Geschichte schrieben und die eingeschworene Gemeinde begeistern. Ausnahmen natürlich möglich. Auf Rang 1 liegt ein Album, das jetzt ein kleines Jubiläum feiert. Es erschien vor genau am 35 Jahren - am 3. März 1986, als Deutschland gerade über Falcos "Jeanny" stritt. Aber das ist eine andere Geschichte.
© 2017 Getty Images/Mauricio SantanaPlatz 15: Judas Priest
Außergewöhnliche Gitarrenharmonien, ideenreiche Refrains, Mut zum Kitsch: In der Geschichte der Metalmusik gibt es keine Band, die mehr als Vorbild taugt als Judas Priest. 2018 erschien das aktuelle Album "Firepower" (Platz zwei in den deutschen Charts), 2019 veröffentlichte Frontmann Rob Halford (Mitte) außerdem die weihnachtliche Metal-Platte "Celestial".
© Sony MusicDefenders Of The Faith
"Defenders Of The Faith" erschien 1984 und gilt für viele als das bis heute beste Album der Band. Obwohl immer wieder unterschätzt, zumal recht kommerziell geraten, gehört es musikalisch zu den interessantesten der britischen Heavy-Metal-Gruppe. Aufgenommen wurde es auf Ibiza. Und ja: "Breaking The Law" ist da nicht drauf. Das findet sich auf "British Steel" (1980).
© Sony MusicPlatz 14: Sepultura
Sepultura existieren seit über 30 Jahren, wobei prägende Werke wie "Beneath The Remains" (1989) und "Roots" (1996) aus der ersten Hälfte stammen. Seit dem Abgang von Sänger Max Cavalera 1996 und der damit verbundenen Entstehung von Soulfly sind Sepultura damit beschäftigt, der Welt ihre Legitimation als eigenständige Truppe ins Gesicht zu donnern. Im Februar 2020 erschien mit "Quadra" das letzte Album.
© Marcos HermesChaos A.D.
"Chaos A.D." ist das fünfte Studioalbum der brasilianischen Band und erschien 1993. Bis heute scheiden sich die Geister daran. Dennoch: "Territory", "Slave New World" oder "Refuse/Resist", das mit dem Herzschlag von Max Cavaleras damals noch ungeborenem Sohn beginnt, sind grandios.
© Roadrunner RecordsPlatz 13: Megadeth
Dave Mustaine (rechts) wurde 1983 bei Metallica - kurz vor deren Durchbruch - geschasst und durch Kirk Hammett ersetzt. Mustaine gründete daraufhin seine eigene Band namens Megadeth, die bis heute über 25 Millionen Alben verkaufte. Megadeth gehörte vor allem zu Beginn zu den akribischsten Bands des Genres.
© Myriam SantosRust In Peace
"Rust In Peace" erschien 1990 und war das vierte Album der Band. Bemerkenswert: das Cover, das neben dem Bandmaskottchen fünf damals wichtige Staatsmänner der Erde zeigt. In den neun Songs geht es um Krieg, Zerstörung und eben auch die Politik.
© Universal MusicPlatz 12: Rammstein
Ob Rammstein eine Metalband ist, darüber darf trefflich gestritten werden. Schließlich vereint die Musik auch Elemente von Hard Rock und Techno in sich. Sicher aber ist: Rammstein, gegründet 1994, gehören schon jetzt zu den erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten.
© Jens KochHerzeleid
Ihr Debütalbum "Herzeleid" (1995) - noch immer ihr bestes. "Heimlich werd' ich aufersteh'n, Und du wirst um Gnade fleh'n, Dann knie' ich mich in dein Gesicht, Und steck' den Finger in die Asche" - mit diesen Zeilen eroberte die Band erst die Metal-Dissen und später die ganze Welt. "Du riechst so gut", "Heirate mich", "Weißes Fleisch" - das sind ... nun ja ... Evergreens.
© UniversalPlatz 11: Cradle of Filth
Finstere Synthies, dramatische Streicher, feierliche Chöre: Cradle of Filth beuten die Möglichkeiten des Black Metals gnadenlos aus. Die Liveshows der aus dem englischen Suffolk - bekannt für Hexenjagden - stammenden Band beeindrucken die Fans mit Fetischtänzerinnen in Käfigen, Blutfontänen und Feuerwänden. Sehr schön.
© Arturs BerzinsCruelty and the Beast
"Cruelty And The Beast" ist das dritte Album der Briten und erschien 1998. Hier ist alles Friedhof. Hörempfehlungen: "Beneath The Howling Stars" oder "Desire In Violent Overture". Leicht verdaulich ist das alles nicht und letzten Endes ob der bizarren Mystik auch nicht jedermanns Geschmack. Fantastisch ist es trotzdem.
© Sony MusicPlatz 10: Volbeat
"Elvis-Metal" - diese Bezeichnung trifft es womöglich wirklich am besten. Volbeat packt neben Metal auch Punk, Rock und Blues in die Songs, die dank Sänger Michael Poulsen schon per se einzigartig klingen. Sieben Alben haben die Dänen bislang veröffentlicht, inzwischen füllen sie europaweit die größten Hallen.
© UniversalRock the Rebel / Metal the Devil
"Rock the Rebel / Metal the Devil" kam 2007 auf den Markt und wurde beim "Metal Hammer" zum "Album des Jahres" gekürt. Die Single "The Garden's Tale" war der Dooropener für die Band und beschreibt deren Stil präzise. Besonders hörenswert auch: "Sad Man's Tongue" - eine Hommage an den Countrysänger Johnny Cash. Nicht wirklich Metal, aber irgendwie dann doch ...
© Rough TradePlatz 9: Guns N' Roses
Natürlich: Guns N' Roses sind in erster Linie mal Kommerz. Zeug wie "You Could Be Mine", "Live And Let Die", "Knockin' on Heaven's Door" und "November Rain" füllt zwar die Tanzfläche, spaltet aber auch die Szene. Und doch darf nicht vergessen werden, dass die Mannen um Slash (zweiter von links) und Axl Rose (Mitte) auch erfreulich dreckigen Lärm veröffentlichten.
© UniversalAppetite For Destruction
"Appetite For Destruction" war das 1987 veröffentlichte Debütalbum. Titel wie "Welcome To The Jungle", "Paradise City" (sofern ängstliche DJs nicht nach 4:45 ausblenden) oder "Sweet Child o' Mine" wurden zu Recht zu Klassikern der Rock-Historie. Bis heute gehört das Album zu den meisterkauften Rockalben aller Zeiten.
© Universal)Platz 8: Manowar
Nicht jeder mag das musikalische Schlachtengetümmel, die krude um die nordische Mythologie herumgeschriebenen Songs und die zu engen Leder-Outfits von Manowar. Aber dafür wartet auf die echten Fans etwas ganz Besonderes: Walhalla. Oder so. Nachdem zwischenzeitlich von Abschied die Rede war und es einige personelle Veränderungen gab, hämmern Manowar aber doch immer weiter.
© SPVKings Of Metal
Jaja, "Heart Of Steel" ist ein kitschiges Irgendwas, "The Warriors Prayer" ist nicht mal ein Lied, sondern eher ein Hörspiel, und überhaupt strotzt alles vor Pathos, Pathos, Pathos. Aber: Mit "Kings Of Metal" hat die Band um Eric Adams und Joey DeMaio eine wagnereske Hymnensammlung veröffentlicht, die seit dem Erscheinen 1988 in den Konzerthallen weltweit gefeiert wird - stets mit einem seligen Lächeln.
© WarnerPlatz 7: Black Sabbath
Ohne Black Sabbath wäre die Heavy-Metal-Geschichte eine andere. Weltweit verkaufte die Truppe aus Birmingham 70 Millionen Alben; Fans wie James Hetfield (Metallica) werden vor ihr auf ewig ehrfürchtig in die Knie gehen. Seit 2017 befinden Black Sabbath sich im Metal-Ruhestand.
© UniversalParanoid
Unglaubliche 50 Jahre wurde "Paranoid" 2020. Ob das zweite Studioalbum tatsächlich zu den besten Metal-Werken aller Zeiten gehört, darüber kann trefflich diskutiert werden. Sicher ist: Es war richtungweisend und hatte Einfluss wie kein zweites auf die Entwicklung des Genres. Schon deshalb gehört es auf jede Liste. Und ja, in den meisten ähnlichen Rankings findet es sich weiter oben. Wie gesagt: alles auch eine Geschmacksfrage.
© Sanctuary/UniversalPlatz 6: Motörhead
Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister war eine Legende. Kurz nach seinem 70. Geburtstag erfuhr er, dass er an Krebs erkrankt ist. Ende 2015 starb der legendärste Frontmann der Musikgeschichte. Auch bei Motörhead ist die Einordnung im Metal-Genre umstritten. Im Grunde ist die Band ihr eigenes Genre. Weil nichts anderes klingt wie Motörhead.
© Robert JohnAce of Spades
"Ace Of Spades" ist das vierte Album der britischen Band, es erschien vor 41 Jahren und gilt unter Kritikern als als das beste der Formation. Es ist laut, schmutzig, sehr gerade und dank des Titelsongs Teil einer jeden Metal-Party. Merke: Mit Motörhead macht man nichts falsch.
© SanctuaryPlatz 5: System Of A Down
Was hat diese merkwürdige Combo die internationale Rockszene aufgemischt! "Toxicity" (2001), das zweite Album von System Of A Down, katapultierte die US-Band mit armenischen und libanesischen Wurzeln mit irrer Geschwindigkeit nach ganz oben. Neu, aufregend, wild, durchgeknallt ... SOAD haben den Metal neu erfunden. Das letzte Album liegt inzwischen aber schon 15 Jahre zurück und ein neues ist nicht in Sicht.
© Sony BMGToxicity
"Toxicity" (2001) ist Sinnbild für eine Revolution innerhalb des Genres. SOAD sind progressic, mutig, verrückt, experimentell - eben eigenwillig. Und "Toxicity", das mit "Chop Suey!", "Aerials" und dem Titelsong grandiose Auskopplungen bot, ist ihr bestes Werk. Für Neueinsteiger gilt: "Mezmerize" aus dem Jahr 2005 ist vielleicht die etwas einfachere Übung.
© SonyPlatz 4: AC/DC
Schockschwerenot ... AC/DC nicht auf dem Treppchen. Nun ja, AC/DC sind sicher nicht die kreativste Metal-Band aller Zeiten. Streng genommen nicht mal eine Metal-Band, sondern eher eine Hard-Rock-Formation. Aber: Wurscht! Sie sind groß, sie sind ehrlich, sie sind Legende. Und das Wichtigste: Sie machen Spaß. Unglaublich viel Spaß.
© Josh CheuseBack in Black
"Back In Black" gilt bis heute als das bedeutendste Album der Band, es ist das zweitmeistverkaufte der Welt. Im vergangenen Jahr feierte es seinen 40. Geburtstag. Auch wenn es viele nur auf Rang 2 hinter "Highway To Hell" mit Sänger Bon Scott setzen: Das auf den Bahamas eingespielte Album enthält mit "Hells Bells", "You Shook Me All Night Long" und dem Titelsong Tracks, die überdauern werden - in alle Ewigkeit ...
© Sony MusicPlatz 3: Slayer
Slayer, gegründet 1981, zählten fraglos zu den kompromisslosesten Vertretern des Genres. Alben wie "Reign In Blood" (1986) gelten als Metal-Meilensteine, außerdem gehören Slayer zu den Begründern des Thrash-Metals. Slayer waren gnadenlos - und sind deshalb ganz weit oben in unserer Liste. Inzwischen haben die Kalifornier sich von der Bühne verabschiedet: Am 30. November 2019 spielten sie ihr letztes Konzert.
© Nuclear Blast RecordsReign In Blood
"Reign In Blood" erschien am 7. Oktober 1986, wurde von Rick Rubin produziert, mit dem es bei der Herstellung zu einigen Diskussionen gekommen sein soll. Bis heute gilt es als Schlüsselwerk der Band. Es enthält einige der besten Riffs der Genregeschichte und ist von einer Gnadenlosigkeit, die ihresgleichen sucht. Eine Metal-Plattensammlung ohne "Reign In Blood" ist unvollständig.
© Def Jam RecordingsPlatz 2 Iron Maiden
Nein, Iron Maiden ist sicher nicht die originellste Metalband dieser Erde. Aber die wichtigste. Musikalisch gibt Maiden die Leitlinie vor, und das seit über 40 Jahren. Kommerziell erfolgreich halten sie die Metal-Flagge hoch, ohne jemals ein einziges Zugeständnis an die finanziell potente Radiohör-Masse gemacht zu haben. Maiden sind episch, brachial, melodisch und rau - stilprägend für Generationen von Metal-Bands!
© John Murtrie / Iron Maiden HoldingsThe Number Of The Beast
666 - so lautet gemäß Johannes-Offenbarung die titelgebende Nummer. Das Album erschien 1982 und war das erste mit dem Sänger Bruce Dickinson. Es wird beschlossen durch "Hallowed Be Thy Name", den womöglich epischsten Song der Rock-Historie. Jeder kennt indes "Run To The Hills", inzwischen ein radiotauglicher Gassenhauer.
© EMIPlatz 1: Metallica
Metallica stehen in jeder seriösen Metal-Bestenliste weit oben, das Album "Master Of Puppets" erschien vor genau 35 Jahren am 3. März 1986. Es mag Bands geben, die künstlerisch mehr für das Genre getan haben. Doch Metallica ließen Metal gesellschaftsfähig werden. Und sie schufen das womöglich beste Metal-Album aller Zeiten.
© Universal MusicMaster of Puppets
"Master Of Puppets" galt damals als Meilenstein, und tut es heute noch, erweiterte es doch die Genregrenzen. Es enthält nur acht Lieder, darunter den gut achtminütigen Titelsong. In den meisten Bestenlisten wird das Album entweder auf Rang 2 hinter AC/DC oder auf Rang 1 geführt. Es ist in jedem Fall ein Metal-Meilenstein, ein Epos für die Ewigkeit.
© Nuclear Blast