ARD Dokumentarfilm: Achtung Tiertransport - Mo. 13.01. - ARD: 23.35 Uhr

Manfred Karremann deckt auf: "Geflügeltransporte sind oft noch immer katastrophal"

26.12.2024 von SWYRL/Elisa Eberle

Das Leid von Nutztieren beschäftigt Manfred Karremann seit mehr als drei Jahrzehnten. In seinem neuen "ARD Dokumentarfilm: Achtung Tiertransport" widmet sich der Investigativ-Journalist nun dem hauptleidtragenden Geflügel.

Die Zahlen sind schockierend: 1,6 Milliarden Nutztiere werden jedes Jahr lebend durch die Europäischen Union transportiert, allein in Deutschland sind es hunderte Millionen, die oft schreckliche Qualen erleiden, ehe sie zum Verzehr auf den Tellern landen. Besonders schwer trifft es das Geflügel, auf das Manfred Karremann deshalb das Hauptaugenmerk seines neuen ARD Dokumentarfilms "Achtung Tiertransporte" legt. Bereits ab Freitag, 27. Dezember, steht der Film in der ARD Mediathek zum Abruf bereit.

"Wenn von Tiertransporten die Rede ist, denken viele Menschen an schlimme Szenen aus dem Nahen Osten", berichtet Manfred Karremann im Interview: "In Deutschland hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert, mit einer Ausnahme: Geflügeltransporte sind oft noch immer katastrophal tierschutzwidrig." Der renommierte Investigativ-Journalist und Filmemacher betont: "Es war mir bei diesem Film ein besonderes Anliegen, auf Hähnchen, Hühner und Puten aufmerksam zu machen. Gerade weil 'Federvieh' nicht zu den Sympathieträgern gehört. Es sind von der Zahl her die am meisten transportieren Tiere und zugleich die, die am meisten leiden."

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"Missionarischer Eifer hat keinen Platz in einem Film"

Bei der Auswahl seiner Gesprächspartner für den Film achtete Karremann darauf, möglichst alle beteiligten Parteien anzusprechen: "Ich habe sowohl Tierschützer als Gesprächspartner getroffen als auch Politiker in Berlin und Brüssel. Daneben Hähnchenproduzenten, Kälbermäster, Exporteure und Bauern. Auch deren Sicht und Informationen sind wichtig für einen ausgewogenen Film." Kälbermäster in Deutschland seien Teil des Films, "um auch jene abzuholen, die Fleisch essen. Das ist die Mehrzahl der Menschen, und es ist die Entscheidung jedes Einzelnen was er essen möchte, und was nicht". Karremann: "Missionarischer Eifer hat keinen Platz in einem Film."

Und so zeigt der Film nicht nur die Polizei bei großangelegten Überprüfungen von Tiertransporten auf einem Rastplatz bei Bremen, sondern er wirft auch einen Blick auf das geplante neue Tierschutzgestz der EU: Kann es das Leid der Tiere wirklich stoppen?

Karremanns Beiträge jedenfalls zeigen durchaus Wirkung. So wurden nach der Ausstrahlung des Films "No Rights for Animals" unter anderem Millionen Beschwerdebriefe an das Bundesministerium für Landwirtschaft geschickt. Tiertransporte der Deutschen Bahn wurden Ende der 90er-Jahre als Reaktion auf einen Film eingestellt. Dem Geflügel bleibt zu wünschen, dass auch der "ARD Dokumentarfilm: Achtung Tiertransport" eine ähnliche Wirkung erzielt.

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