ZDF-Wissenschaftsjournalistin

Mai Thi Nguyen-Kim: "Ich habe mir eine dicke Haut zugelegt"

09.10.2021 von SWYRL

Schon länger steht die vielfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim im Fokus der Aufmerksamkeit. Nicht nur mit positiven Folgen, wie die promovierte Chemikerin nun verriet.

Als Aufklärerin im Namen der Wissenschaft steht Mai Thi Nguyen-Kim seit einiger Zeit im Rampenlicht. Vielfach wurde die promovierte Chemikerin ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz. Bekannt geworden durch ihren YouTube-Kanal, erhält sie nun ihre erste eigene Sendung ("Maithink X - Die Show", ab 24.10. immer sonntags, 22.15 Uhr, ZDFneo), zudem moderiert sie im ZDF drei "Terra X"-Folgen ("Wunderwelt Chemie", Sonntag, 10., 17. und 24.10., je 19.30 Uhr, ZDF). Doch die öffentliche Aufmerksamkeit hat auch Schattenseiten, wie die 34-Jährige jetzt verriet. Zwar habe sie es nie bereut, sich etwa zur Coronakrise geäußert zu haben, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur teleschau: "Aber es ist schon anstrengend - weil ich immer auch als Person im Fokus stehe".

Gerade in den sozialen Medien werde "oft überreagiert. Sehr schnell herrscht da Empörung, sehr schnell wird es beleidigend. Das ist nicht mein Stil und muss nicht sein", so Nguyen-Kim. Jedoch sei sie "da zum Glück ein bisschen reingewachsen". Bereits auf ihrem YouTube-Kanal habe sie "in dieser Hinsicht viel erlebt und wurde daher nicht so kalt davon erwischt". Im Gespräch mit der teleschau gestand sie: "Ich habe mir eine dicke Haut zugelegt. Einem Christian Drosten etwa, der aus seiner Wissenschaft im Labor in den Medienzirkus geschmissen wird, ging es da sicher ganz anders".

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"Ich lasse mich nicht einschüchtern"

Ihr Umgang mit Hass und Angriffen scheint klar: "Ich lasse mich nicht einschüchtern", so die gebürtige Hessin. Dazu gehöre es, "mich immer wieder auf die Inhalte zu konzentrieren; mich nicht von den Extremen und Randmeinungen ablenken zu lassen". Sehr oft sei sie etwa Thema in Telegram-Gruppen von Querdenkern: "Wenn wir ein neues Video posten, kommt von dieser Seite oft ein ganzer Schwall Kommentare. Aber ich weiß ganz genau, dass das eine kleine Anzahl von Menschen ist. Die sind nicht repräsentativ. Deshalb lasse ich mich davon nicht beirren".

Menschen wie etwa "die krassen Impfgegner, die wirklich glauben, dass die Pharmaindustrie uns vergiften will", könne sie mit "rationalen Argumenten nicht gewinnen", so Nguyen-Kim. "Wenn die überzeugt sind, dass ich Teil dieser Verschwörung bin, dann können sie mir ja auch nichts glauben, was aus meinem Mund kommt". Dieser Teil der Bevölkerung sei festgefahren. Aber: "Ein viel größerer Teil hat Fragen, ist skeptisch - aber in diesem Fall vielleicht nicht grundsätzlich gegen das Impfen. Diese Menschen wiederum haben Widersprüchliches gehört, sind deshalb nachvollziehbar verunsichert und suchen nach Antworten". Dies sei eher die Zielgruppe, die sie erreichen wolle, so die Journalistin und Wissenschaftlerin.

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