"Marlene Lufen: Deutschland im Lockdown"

Lockdown-Talk mit Marlene Lufen: Enttäuschende Quote, heftige Kritik

09.02.2021 von SWYRL

Sogar "Die Geissens" waren erfolgreicher: Der Lockdown-Talk von Marlene Lufen interessierte am Montagabend nur wenige Menschen. Die, die einschalteten, schrieben teils bissige Kritiken auf Twitter.

Fast 11 Millionen Video-Aufrufe in gut einer Woche: Marlene Lufens hoch emotionaler Instagram-Beitrag über das Leben und Leiden der Menschen im Lockdown hat ohne Frage "einen Nerv getroffen", wie verschiedenste Medien konstatierten. Die Hoffnung von Lufens Haussender SAT.1, aus dem Social-Media-Hit einen TV-Quoten-Hit zu machen, haben sich am Montagabend aber zerschlagen. Nur 790.000 Zuschauer schalteten zur Primetime den Talk "Marlene Lufen: Deutschland im Lockdown" ein. Für SAT.1 sprang ein desaströser Marktanteil von nur 2,4 Prozent beim Gesamtpublikum heraus. Schlechter lief es zeitgleich für keinen der großen Sender.

Den teils jungen Gesprächspartnern zum Trotz: Auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen Zuschauer gab es für SAT.1 wenig zu holfen - 5,3 Prozent Marktanteil sind deutlich weniger als der Senderschnitt. Zum Vergleich: "Die Geissens" (9,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe) bei RTLZWEI und die VOX-Datingshow "First Date Hotel" (8,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe) schnitten erheblich besser ab.

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Twitter-User: "Null ausgewogen, keine Kontroverse"

Dabei schienen die Voraussetzungen günstig zu sein: Vor gut einer Woche hatte Lufen, die vor allem als Moderatorin des SAT.1-"Frühstücksfernsehen" bekannt ist, mit einem Instagram-Video für Aufsehen gesorgt: In dem 14-minütigen Clip hatte sich die 50-Jährige mit den psychischen Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auseinandergesetzt: Missstände wie Gewalt, Depressionen und Suchterkrankungen hätten ihrer Ansicht nach zugenommen. In der am Montagabend ausgestrahlten Sendung vertiefte sie das Thema mit Experten und Betroffenen wie dem Schülersprecher Alexander Löhr, der Mental-Health-Bloggerin Charis Krüger, dem Koch und Unternehmer Tim Raue und der Kinderärztin Dr. Karella Easwaran.

Wie schon zuvor das Instagram-Video traf der Ansatz nicht überalle auf Zustimmung. Bereits während der Sendung hagelte es auf Twitter teils scharfe Kritik. Bemängelt wurde eine zu einseitige Betrachtungsweise des Pandemie-Problems. Manche User kreideten den Dikussionsteilnehmern an, zu jammern, ohne nennenswerte eigene Vorschläge einzubringen. "Puuh... Musste umschalten. Es ist gut, dass darauf aufmerksam gemacht wird, aber es werden auch keine Alternativen aufgezeigt. Auf die Tränendrüse zu drücken bringt auch nichts, es braucht Lösungen", schrieb ein Twitter-User. "Die Sendung ist das allerletzte. Null ausgewogen, keine Kontroverse. Alle sind sich einig, dass der Lockdown aufhören muss, Tote hin oder her", empfand ein anderer.

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"Kompletten Sender an Schwurbler und Coronaleugner verloren"

Weitere Tweeds verwiesen auf die Gefahr, dass sich sogenannte "Querdenker" und Corona-Leugner durch das Format nun noch mehr bestätigt fühlen könnten: "Mit SAT.1 hat man dann nun den ersten kompletten Sender an Schwurbler und Coronaleugner verloren. In 10 Jahren werden wir deswegen vermutlich auch so was wie Trump hier erleben."

Doch es gab auch vereinzelte Gegenstimmen: "Puh, wenn ich hier so manche Kommentare lese, sehe ich die Menschlichkeit dem Untergang geweiht. Keiner hat gesagt, der Lockdown ist falsch. Hier geht es um die psychische Auswirkung durch den Lockdown, auch denen gehört eine Stimme und ein Ohr. Was stimmt mit euch nicht?", fragte etwa ein User. Ein weiterer schrieb; "Danke @sat1. In diesem Land wird sich nichts durch solche Sendungen ändern. Hier zählt Menschlichkeit fast nichts."

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