10.06.2021 von SWYRL/Jasmin Herzog
Wolfgang Petersens opulente Schlachtplatte spart mit blutigem Gemetzel und baut auf die Kraft des antiken Dramas.
"Frieden ist etwas für Frauen. Und für die Schwachen." Markige Worte aus einem großen Film. Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen hatte rund 130 Millionen Dollar zur Verfügung, um den Trojanischen Krieg auf die Kinoleinwand zu bringen. Bis in die Nebenrollen exzellent besetzt, ist Petersens Mammutwerk trotz einiger Längen ein bemerkenswertes Stück Blockbusterkino. Nun wird der Film zur besten Sendezeit auf kabel eins wiederholt. Mehr Drama kann EM-Fußball auch nicht bieten.
Troja, Achilles - zwei Namen, die jeder schon gehört hat, die perfekte Grundlage für einen großen Erfolg. Der Film geht auf die Geschichte der "Ilias" zurück, eines Altertumsepos, das dem Dichter Homer zugeschrieben wird und das in seinen Grundzügen alles mitbringt, was gestern wie heute Basis eines klassischen Dramas war und ist.
Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.
Eine Rolle, wie sie schöner nicht sein könnte
Vor Troja steht die Armee wegen der Liebe. Denn Paris (Orlando Bloom), Prinz von Troja, entführt seine heimliche Geliebte Helena (Diane Kruger), Frau des Königs Menelaos von Sparta (Brian Gleeson). Folglich werden die Trojaner bis vor die Tore ihrer Stadt gejagt. Gut, dass der Regisseur die beiden folgenden großen Schlachten nicht im Sinne eines blutigen Gemetzels inszenierte. Vielmehr setzte er auf gewaltige Bilder - seine Armeen wurden größer als alle, die zuvor gezeigt wurden.
Brad Pitt ist Achilles, jener Krieger, der für Agamemnon, König von Mykene, gegen Troja anrannte. Eine Rolle, wie sie schöner nicht sein könnte: Getrieben von Eitelkeit und der Sehnsucht nach Ruhm, macht er sich auf in den Kampf und bleibt dabei ein ewiger Rebell. Achilles wendet sich stets gegen Agamemnon (Brian Cox), trifft eigenmächtige Entscheidungen, doch der König weiß, dass er auf seinen größten Krieger nicht verzichten kann.
