Im Podcast "Baywatch Berlin"

Klaas Heufer-Umlauf fällt hartes Urteil über ZDF-"Traumschiff": "Ein bisschen sedierend"

01.12.2025 von SWYRL

Beim ZDF-"Traumschiff" spalten sich bekanntlich die Geister: Entweder man liebt es, oder man hasst es. Moderator Klaas Heufer-Umlauf scheint da eher in die zweite Kategorie zu gehören. Das zeigte sich nun in der neuen Episode seines Podcasts "Baywatch Berlin".

"Das Traumschiff" gehört seit Jahrzehnten zum festen TV-Ritual vieler Zuschauer und Zuschauerinnen rund um den Jahreswechsel. Doch so groß die Liebe der Fans für die Serie auch ist, so groß scheint auch die Abneigung derjenigen, die der "heilen Welt" auf dem Kreuzfahrtdampfer nichts abgewinnen können.

Dass auch Moderator Klaas Heufer-Umlauf (42) eher den Kritikern des Formats anzugehören scheint, bewies er bereits 2019, als er im Rahmen seiner Late-Night-Show "Late Night Berlin" eine Parodie des ZDF-Klassikers ("Das Traumschiff für Millenials") auf die Beine stellte. Nun war die Filmreihe Thema in der neuen Folge seines Podcasts "Baywatch Berlin". Dort sprach er mit Jakob Lundt (39) und Thomas Schmitt (46) über die Erfolgsserie. Während Lundt dabei regelrecht ins Schwärmen geriet, konnten seine Co-Hosts seine Begeisterung nur bedingt teilen.

"Das ist eineinhalb Stunden eine heile Welt, aus den Köpfen von ZDF-Autoren - und das liebe ich", erklärte Lundt und betonte, er habe "große Freude an den ewig gleichen Geschichten und Erzählweisen". Klaas gab zu, sich jüngst ebenfalls eine nächtliche Wiederholung der Kreuzfahrt-Serie angesehen zu haben - doch ganz so euphorisch wie sein Podcast-Partner war er nicht. Er habe eine halbe Stunde geguckt, "bis ich zu müde wurde dafür", erklärte er und schob nach, der Film sei "ja schon auch ein bisschen sedierend". "Nein, finde ich gar nicht. Jede Sekunde sauge ich auf mit Begeisterung!", hielt Lundt dagegen.

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"Wenn man mit unterschiedlichen Zutaten immer dasselbe kocht"

Der Handlung konnte Klaas Heufer-Umlauf offenbar wenig abgewinnen, er habe sich vielmehr die Frage gestellt, wie die Gespräche zwischen den Schauspielern wohl ablaufen, wenn die Kameras mal ausgeschaltet sind. Und weiter: "Was auch immer geil ist beim Traumschiff, ist Komparsen zu beobachten, weil die können gar nichts", amüsierte sich der 42-Jährige. Lundt warf ein, es handele sich dabei schließlich auch um die regulären Gäste an Bord, die "als Komparsen genutzt" würden.

"Also wir kommen dazu, dass es offenbar eine beruhigende Wirkung hat, wenn man in schöner Tradition, mit unterschiedlichen Zutaten immer dasselbe kocht", fasste es Heufer-Umlauf zusammen. Thomas Schmitt merkte an, "der Flavour vom Traumschiff, weshalb man es schaut, ist ja genau das, dass die Charaktere - man könnte sagen, ein bisschen eintönig sind." "Zugänglich", unterbrach ihn Klaas: "Das sind Drehbücher in einfacher Sprache."

Auch die Dialoge seien "simpel gehalten", befand Schmitt und verwies auf einen alten Ausschnitt der ZDF-Serie, in der Florian Silbereisen (44) als Kapitän Max Parger auf einen Passagier und Metal-Fan trifft, der annimmt, sich auf einer "Metal-Cruise" zu befinden. "Der kommt dann an und macht in drei Sätzen jedes Klischee, das man über Metal-Fans haben kann." Zwar verstehe er, dass die Autoren oft nur wenige Worte haben, um eine Figur "rauszuschnitzen", er stellte jedoch die Frage: "Passen die Drehbuchautoren ihr Niveau dem Traumschiff an - und dem, was man da sehen will, oder können sie es nicht besser?"

Jakobt Lundt schwärmt bei "Baywatch Berlin" vom ZDF-Traumschiff

Schmitt vermutete, dass es klare Vorgaben gebe, Figuren nicht zu "tiefsinnig" zu schreiben. Klaas merkte an: "Dass du die Erzählgeschwindigkeit und auch die Erzähl-Präzision immer angleichst, an die Konditionierung des jeweiligen zu erwartenden Publikums ist ja klar."

Ganz so stehen lassen wollte Jakob Lundt die Kritik seiner Podcast-Kollegen nicht und betonte, er wolle noch einmal "eine Lanze fürs Traumschiff brechen": "Man erwartet ja gar nicht, dass Traumschiff ist wie ein Tarantino-Film oder Spielberg-Film. Dieses Erwartbare - im besten Sinne - das ist ja das, was so wohl tut." Er unterstrich: "Ich will gar nicht gefordert werden (...) Das ist eineinhalb Stunden Eskapismus".

Selbst eine vergleichbare Kreuzfahrt sei in der Realität nicht so, wie es in der Serie gezeigt würde. "Das ist wie eine Surrealität, wo alles harmonisch ist und selbst der größte Konflikt in zwei Minuten geklärt ist (...) Und das ist so schön" Damit überzeugte er schließlich sogar seinen Podcast-Kollegen Klaas - nun ja, zumindest ein wenig: "Ja, verstehe ich, dass das auch irgendwie was für sich hat."

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