Kult oder kontrovers: Das sind die besten (und langweiligsten) "Star Trek"-Serien
Dank der Rückbesinnung auf klassische Tugenden, spannender Figuren und feinen Humors haben sich die "Strange New Worlds"-Abenteuer von Captain Christopher Pike und seiner Crew zu einem Liebling unter den "Star Trek"-Fans entwickelt. Aber welche Serien haben Maßstäbe gesetzt, welche enttäuschten trotz großer Namen? Und war früher, zu Zeiten von Captain Kirk und Mister Spock (Bild), wirklich alles besser? Ein Überblick - gemessen an den IMDb- und Rotten-Tomatoes-Wertungen.
© CBS Studios Inc.10. Star Trek: Discovery (seit 2017)
"Discovery" steht für den radikalsten Bruch mit klassischen "Star Trek"-Konventionen. Optisch imposant, erzählerisch jedoch oft inkonsistent wurde der wilde Trip von Heldin Michael Burnham wahrgenommen, der eine Dekade vor Kirks Abenteuer anfängt - aber irgendwann in einer fernen Zukunft landet. Fans kritisieren ein zu emotionales Writing, übertriebene Wokeness sowie inkohärente Plots. Trotz prominenter Besetzung (Sonequa Martin-Green, Michelle Yeoh) spaltete die Serie das Fandom. Bei IMDb kommt "Discovery" auf 7,0 von 10 Punkten, bei Rotten Tomatoes schrumpfte die Zustimmung des Publikums von anfangs 48 auf nurmehr 25 Prozent (Staffel 5).
© Paramount+9. Star Trek: Prodigy (2021-2022, ab 2024 bei Netflix, 2 Staffeln)
Die auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Animationsserie "Star Trek: Prodigy" ist visuell ambitioniert, erzählerisch aber überschaubar. Zwar wird sie für ihre pädagogische Ausrichtung und den Inklusionsgedanken gelobt, doch das Interesse der Kernzielgruppe blieb gering. Bei IMDb kommt die Serie auf solide 7,6 von 10 Punkten. Das Publikumsvoting bei Rotten Tomatoes kommt auf 87 Prozent Zustimmung.
© Paramount8. Star Trek: Picard (2020-2023, 3 Staffeln)
Große Erwartungen, durchwachsene Umsetzung: Die Rückkehr von Patrick Stewart als Jean-Luc Picard elektrisierte viele, nur das Ergebnis enttäuschte über weite Strecken. Staffel eins wurde als visuell stark, aber narrativ schwach empfunden. Staffel zwei verlor sich mit seiner Zeitreise- und alternativen-Realitäts-Geschichte laut "Vulture" und "Variety" im Fanservice. Erst die dritte Staffel brachte eine gewisse Versöhnung - nicht zuletzt dank tatkräftiger Unterstützung vieler alter "The Next Generation"-Haudegen. IMDb: 7,5, Rotten Tomatoes: zwischen 30 und 88 Prozent Zuschauerzustimmung.
© Amazon Prime Video7. Star Trek: Enterprise (2001-2005, 4 Staffeln)
Als Prequel der gesamten Franchise hatte "Enterprise" mit hohen Erwartungen zu kämpfen. Die Serie versuchte einen realistischeren, fast militärischen Zugang zur Raumfahrt - was nicht bei allen gut ankam. Scott Bakulas Captain Archer blieb blass, der Titelsong wurde zur Meme. Erst in den späteren Staffeln zeigte Enterprise erzählerische Stärke, zettelte gar einen temporalen Krieg an. Die Bewertungen sind solide: IMDb: 7,5, Rotten Tomatoes: zwischen 76 und 83 Prozent im Zuschauer-Voting.
© Paramount Home Entertainment6. Star Trek: Lower Decks (seit 2020, 5 Staffeln)
Die Animationsserie "Lower Decks" rund um vier Fähnriche ist eine charmante Parodie auf das Franchise - und zugleich eine Liebeserklärung. Mit bissigem Humor, jeder Menge Insider-Witzen und Querverweisen kommt sie bei eingefleischten Fans gut an, bei Gelegenheitszuschauern aber weniger. IMDb-Wertung: 7,8, Rotten Tomatoes: zwischen 57 (Staffel 1) und 79 Prozent.
© Amazon5. Star Trek: Voyager (1995-2001, 7 Staffeln)
Einmal Gamma-Quadrant und zurück: Mit Captain Janeway als erster weiblicher Kommandantin brachte "Voyager" frischen Wind in die Sternenflotte. Die Prämisse, eine Crew in einen fernen Teil der Galaxie zu schleudern, bot viel Potenzial, das die Serie jedoch nicht immer ausschöpfte. Kritiker lobten Kate Mulgrews Performance, kritisierten aber inkonsequente Storylines. Dennoch hat "Voyager" vor allem durch das Fandom rund um die Borg Seven of Nine und den holografischen Doktor Kultstatus erreicht. IMDb: 7,9, Rotten Tomatoes: 70 bis 86 Prozent.
© Getty Images4. Star Trek: Deep Space Nine (1993-1999, 7 Staffeln)
"Star Trek: Deep Space Nine" war seiner Zeit voraus. Die Serie wagte es, moralische Grauzonen zu betreten, Krieg als fortlaufendes Thema aufzugreifen und eine erzählerische Kontinuität einzuführen, die später als "Binge-Watching-tauglich" gefeiert wurde. Obwohl sie bei Erstausstrahlung polarisiert hat, gilt sie heute vielen Hardcore-Fans als die komplexeste und mutigste Serie des Franchise. Der "stationäre" Anfang wurde durch den späteren Dominion-Krieg und vielschichtige Charakterentwicklungen wettgemacht. IMDb: 8,1, Rotten Tomatoes: 70 bis 96 Prozent im Publikums-Voting.
© PHE3. Star Trek: Strange New Worlds (seit 2022, 3 Staffeln)
Eine moderne Rückkehr zu den episodischen Wurzeln hat sich mit "Strange New Worlds" überraschend schnell etabliert. Die Serie rund um Captain Pike (Anson Mount) überzeugt mit hochwertiger Produktion, sympathischer Crew und klassischem "Planet der Woche"-Flair. Kritiker loben das Worldbuilding und den Spagat zwischen Nostalgie und Gegenwart. Auf Rotten Tomatoes schneidet die Serie bislang mit 98 Prozent (Kritiker) und 81 Prozent (Zuschauer) hervorragend ab. IMDb-Wertung: 8,3. Die jüngst gestartete Staffel 3 kommt bei Kritikern bereits bestens an.
© Paramount+2. Star Trek: The Original Series (1966-1969, 3 Staffeln)
Die Mutter aller Sternenflottenabenteuer bleibt ein popkulturelles Monument. Zwar wirkt sie heute technisch und stilistisch überholt, doch Figuren wie Kirk, Spock und McCoy sind Ikonen der Popkultur geworden. Viele moralische und soziale Fragen wurden schon damals aufgegriffen - etwa Rassismus oder der Kalte Krieg. Trotz nur drei Staffeln hat die Serie Generationen von Fans geprägt. Rotten Tomatoes gibt stolze 80 bis 94 Prozent, IMDb listet sie mit 8,4 (Nostalgie-)Punkten.
© ZDF / CBS Studios Inc.1. Star Trek: The Next Generation (1987-1994, 7 Staffeln)
Die zweite große Ära im "Star Trek"-Universum gilt vielen Fans als der Höhepunkt der Franchise. Mit Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard traf die Serie "The Next Generation" den Nerv der Zeit. Sie entwickelte sich von einem holprigen Start zu einem vielschichtigen und philosophischen Science-Fiction-Epos. Kritiker lobten die intellektuelle Tiefe, starke Figuren wie Data oder Worf und die politischen Subtexte.
© Paramount1. Star Trek: The Next Generation (1987-1994, 7 Staffeln)
Hinzukam das Drama rund um Captain Picard (Patrick Stewart), der von den Borg - einem biokybernetischen Kollektiv - assimiliert wurde. Ein Trauma, das über alle folgenden Staffeln, Kinofilme und Serien nachhallte. Auf Rotten Tomatoes kletterte "The Next Generation" in der Zuschauergunst von anfangs 72 Prozent auf durchgängig 96 Prozent, IMDb listet sie mit starken 8,7 Punkten. In diversen Rankings rangiert TNG meist auf Platz eins.
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