Schlechtes Gewissen ...
Um ihre nächste Reise zu finanzieren, wollten Livia Knebel und Casper Sawade aus Görlitz in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ein Schmuckstück veräußern. Doch das Armband zeugte vom "wahnsinnigen Raubbau" an der Natur. Nicht nur Horst Lichter plagte das schlechte Gewissen.
© ZDFKorallen-Armband
Laut Heide Rezepa-Zabel handelte es sich bei dem Schmuckstück um ein Korallen-Armband mit einer facettierten Kamee - eingefasst in Gold und Emaille. Das Gold wirkte dünn, "da traue ich mich nicht, einen Test zu machen. Aber ob es nun 14 oder 18 Karat Gold ist, ist nicht entscheidend", erklärte die Expertin vorab.
© ZDFAntikes Schmuckstück
Viel mehr beeindruckte sie das Alter des Schmuckstücks. Es handelte sich um ein antikes Armband, das - nach der Grubenschmelz-Technik zu urteilen - wohl um 1830 entstanden war. "Die Koralle stand für Glück und sollte Unheil abwehren", so die Expertin.
© ZDFNicht gut oder?
Die Korallen wurden laut Heide Rezepa-Zabel im Mittelmeerraum gewonnen. "Es handelt sich um die sogenannte Sardegna Koralle aus Sardinien, die es mittlerweile aber auch aus Asien zu beziehen gibt", setzte die Expertin an, wurde aber von Horst Lichter sogleich unterbrochen: "Das mit den Korallen ist aber nicht gut, ne!"
© ZDFWahnsinniger Raubbau
"Nein, natürlich nicht", erwiderte die Expertin. "Da wird ein wahnsinniger Raubbau betrieben. Heute zwar nicht mehr so brutal mit Mähmaschinen am Meeresgrund, sondern nur noch mit Tauchern. Aber jährlich werden immer noch 500 Tonnen Korallen gewonnen. Und manche Farben sind sogar schon ausgestorben!", wusste Heide Rezepa-Zabel zu berichten.
© ZDF"Oh mein Gott!"
Daraufhin wandte sich Horst Lichter halb wehmütig, halb vorwurfsvoll an das Verkäufer-Paar. "Korallen wachsen nur ein paar Millimeter im Jahr!", fuhr Rezepa-Zabel indes fort und beförderte die Stimmung des Moderators auf den Tiefpunkt.
© ZDFAus einer Kiste ...
"Wo habt Ihr das alte Schmuckstück her?", rang sich Lichter zu einer Frage durch. "Ich habe eine Kiste mit Schmuck und Zeug. Und das war da eben auch drin. Das war schon immer in der Familie", rechtfertigte sich der Verkäufer. Der Wunschpreis lag bei etwa 1.000 Euro - oder "gern noch ein bisschen mehr!", fasste die Freundin nach.
© ZDFSicher nicht über 1.000!
Doch Heide Rezepa-Zabel sah den aufgerufenen Preis kritischer: "Ich würde da nicht so hochgehen." Es wurde nur wenig Gold verarbeitet, deshalb liege der Wert allenfalls 750 bis 800 Euro - "sicher aber nicht bei 1.000 Euro!" Nach einigen Bedenken nahmen die Verkäufer die Händlerkarte dennoch an und hofften auf positivere Reaktionen im Nebenraum.
© ZDFAndere Reaktion: Wow!
Händlerin Susanne Steiger erkannte jedenfalls sofort das hohe Alter des Bands: "Das ist aus dem 19. Jahrhundert! Wow, richtig schön!" Anscheinend hatte die Händlerin kein Problem mit dem gefährdeten Material Koralle, sondern schwärmte "ganz verzückt" für das "Stück Bella Italia mit wunderbarer Schnitzerei!"
© ZDFEin Stück Glück?
Steiger startete mit einem stolzen Gebot von 800 Euro und wurde sogleich von Daniel Meyer überboten. Als Glücksfall erwies sich die in der Expertise vernommene Bedeutung der Koralle: Steiger bot 1.100 Euro und erhielt den Zuschlag. "Ich freue mich, ein Stück ihres Glücks zu kaufen", strahlte die Händlerin.
© ZDFAquarell von Janosch
Weiteres Objekt der Sendung: ein Aquarell von Janosch. Vor 20 Jahren wurde das signierte Insel-Bild des bekannten Illustrators und Kinderbuchautors auf einer Auktion für 120 DM ersteigert. Experte Detlev Kümmel taxierte den Wert auf 250 bis 300 Euro, Händler David Suppes bezahlte am Ende sogar 380 Euro.
© ZDFAnsichten-Becher
Den Wert eines Bechers von 1838 aus dem böhmischen Kurort Teplice schätzte die Expertin Bianca Berding auf 250 bis 350 Euro. Händler Daniel Meyer zahlte 200 Euro für das Kur-Gefäß.
© ZDFCocktailring mit Amethyst
Der Cocktailring mit Amethyst und Brillanten wurde in den 1960er-Jahre bei einem Kreuzworträtsel gewonnen und sollte nun am liebsten für 500 Euro veräußert werden. Expertin Heide Rezepa-Zabel schätzte das Stück sogar auf 700 Euro. Und Susanne Steiger bezahlte 600 Euro für den Ring.
© ZDFPorzellan-Dobermann
Ein Porzellan-Dobermann des Bildhauers Oskar Pflug, der im Jahr 1913 entworfen und bis 1945 produziert worden war, wurde für 200 Euro von Hundeliebhaber Roman Runkel ersteigert.
© ZDFJubiläumsausgabe dreier Brettspiele
Drei Brettspiele, die 1979 als Neuauflagen von Klassikern um die Jahrhundertwende erschienen, schätzte Experte Kümmel auf 120 bis 150 Euro. Händler Roman Runkel bezahlte glatt 100 Euro.
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