"Kampf der Realitystars"

"Ich gucke nie Fernsehen": Der "Realitystar des Jahres" ist ein echter Glücksgriff

09.09.2020 von SWYRL/Simone Deckner

Stell dir vor, es ist Siegerehrung bei "Kampf der Realitystars", und keiner kennt den Gewinner: Kevin Pannewitz holte sich den Pokal und 50.000 Euro. Kevin ... wer? Warum der Auftritt eines Fußballers mit Wohlfühlplauze ein Glücksgriff für das deutsche Trash-TV war.

Da sage noch jemand, im deutschen Fernsehen gäbe es keine Überraschungen mehr: Ja, ja, alles eine Soße, total geschmacklos, und am Ende liegt man mit Bauchschmerzen auf dem Sofa. Und dann das: Auftritt Kevin Pannewitz (kein Künstlername). Ein Name wie ein Fleisch gewordenes Lustiges Taschenbuch. Ein Mann wie ein Buchsbaum. 29 Jahre, einstiger Profi-Fußballer, als ewiges Talent irgendwann aussortiert.

Pannewitz' Problem: Für einen Profifußballer aß er zu gern. Und in den Flaschen, die er literweise trank, befand sich nicht nur alkoholfreies Bier. Die bunten Blätter nannten ihn "Skandal-Fußballer" und wussten von "zahlreichen Eskapaden" zu berichten: "Halbnackt und besoffen in fremdem Bett", titelte ein großes Boulevardblatt. Ja, das sei ihm wirklich passiert, grinste der 29-Jährige im Halbfinale von "Kampf der Realitystars". Die viel erfahreneren Reality-Haudegen wie Georgina Fleur oder Willi Herren nickten anerkennend.

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Von der Bank zum Titel

Jetzt holte der Mann, der zuvor ein gänzlich unbeschriebenes Blatt im Reality-TV-Zirkus war, bei seinem ersten Einsatz, gewissermaßen direktemang von der Bank weg, den Sieg bei "Kampf der Realitystars" auf RTLZWEI. "Ich hätte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass ich hier alle platt mache", kommentierte der Gewinner einer mit Goldlack angesprühten Trophäe (Wert: 11 Euro) seinen Durchmarsch in typischem Fußballersprech. Allemal ein kurioses Bekenntnis für einen "Realitystar des Jahres": "Ich gucke nie Fernsehen." Wer weiß, ob der Berliner sonst den Weg in diese Show gefunden hätte.

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als könne der Kevin keiner Fliege etwas zuleidetun. Obermacker Johannes Haller hatte sich das Greenhorn sogar großväterlich zur Seite genommen und ihm eingebläut, ja nicht "die falschen Leute" rauszuwählen. "Ich lasse mir von niemandem etwas vorschreiben", hatte Plauzenmaster P. danach gechillt zu Protokoll gegeben. Johannes war dann schneller raus, als er "Po-Dusche" buchstabieren konnte. Und auch die taktischen Vorstöße eines Willi Herren ließ der "pflegeleichte Mensch" (Pannewitz über Pannewitz) gekonnt an sich abtropfen - gelernt ist eben gelernt.

Die Pläne des Siegers: "Erst mal was Gutes essen"

Nachdem erst Willi und dann Georgina dank seiner Hilfe vorzeitig nach Hause gehen mussten, machte Kevin im zu engen Discodress erst Karaoke-Party, nur um dann am nächsten Morgen verkatert in die Entscheidungsspiele zu gehen. Kate Merlan fühlte sich nach der Proseccosause "wie vom Trecker überfahren", Melissa Damilia schwäbelte was von bösen Vorahnungen, nur Sam Dylan schien dem feuchtfröhlichen Fußballer gewachsen.

Im entscheidenden Spiel konnte Pannewitz dann aber mit Schusssicherheit punkten: Es galt, aufgereihte Quietsche-Entchen mit Sektkorken zu treffen. Während Kate Merlan jammerte, sie habe bei so einem Spiel ja eindeutige Nachteile "als Frau", besann sich Kevin auf seine zuvor formulierte Geheimformel: "Einfach alles ausblenden - so wie ich das im Fußball auch gemacht habe."

Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Was er mit dem Preisgeld von 50.000 Euro anfangen wolle? "Erst mal was Gutes essen", brach es aus ihm heraus. Den Rest würde er vertrauensvoll seiner Frau übergeben. Bleibt zu hoffen, dass im Hause Pannewitz auch weiterhin kein Fernseher Einzug hält.

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