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Ist denn heut' schon Helloween? - Die Musik-Highlights der Woche

18.06.2021 von SWYRL/Christopher Schmitt

Helloween, Konstantin Wecker und Megaloh setzen auf ihre Stärken, außerdem dabei: Milky Chance und Muse. Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Metal made in Germany: Nach fünf Jahren Stille lassen es die Speedmetal-Veteranen von Helloween wieder ordentlich krachen. Was live funktioniert, kann im Studio nicht schlecht sein: Diesmal besingen sogar drei Sänger den treibenden Gitarrensound. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Konstantin Wecker, Milky Chance, Muse und Megaloh.

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Helloween - Helloween

Wenn Helloween draufsteht, steckt auch Helloween drin: Eine der erfolgreichsten deutschen Metal-Bands meldet sich zurück, ein gleichnamiges Album im Gepäck. Und "Helloween" liefert genau den melodischen Speed-Metal, den sich Fans von den Altrockern erwarten durften und der die bereits seit 1984 existierende Band so einflussreich machte. Doch wer rastet, der rostet, und so gibt es auch eine Neuerung, welche aus einer Live-Idee entstand: Seit einer Tour 2017 handelt es sich bei Helloween um eine siebenköpfige Kombo, mit gleich drei Sängern: Michael Kiske, Andi Dris und Kai Hansen singen und kreischen nun auch im Studio. Insgesamt finden sich zwölf Songs auf der Platte, doch Hörer bekommen deutlich mehr Gitarren auf die Ohren, als es zunächst klingt: Der Opener "Out For The Glory" läuft mehr als sieben Minuten, der letzte Song "Skyfall" knackt gar die Zwölf-Minuten-Marke.

Im Entstehungsprozess fand sich Platz für Sentimentales. So wurde für das Einspielen der Studio-Drums das Original-Schlagzeug des ersten Helloween-Drummers Ingo Schwichtenberg genutzt, der 1995 starb. Auch auf musikalischer Ebene fand eine gewisse Nostalgie Einzug in den Schaffensprozess des Albums: In den Hamburger HOME-Studios entstanden bereits Platten wie "Master Of The Rings" (1994), den Feinschliff erhielt das Album schließlich in New York City. In den Valhalla Studios produzierten unter anderem Iron Maiden und Rammstein.

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Konstantin Wecker - Utopia

Auch an einem Konstantin Wecker nagt der Zahn der Zeit. Auf seinem neuesten Werk "Utopia" beschäftigt sich der Liedermacher - nach eigener Aussage mehr als er wahrhaben wolle - viel mit dem fortgeschrittenen Alter. Doch auch wenn der Körper nicht immer so will wie der 74-Jährige, sein Verstand wirkt schärfer denn je. So entstanden in der spielfreien Corona-Zeit 16 neue Songs und Gedichte, im gewohnt aufrührerischen, anarchischen Geist. "Utopia" ist vollgepackt mit tiefsinnigen Zeilen für die Unterdrückten, gegen die vermeintlichen Unterdrücker. Diese ungerechte Welt ist in den Augen des Liedermachers Mensch-gemacht - und der Mensch kann es besser. Erst wenn jeder Satz sitzt, wird die dazu passende Musik - ob als reine Klavierbeschreibung oder unter Begleitung der Musiker der Münchner Staatsoper - geschrieben. Die Poesie zeige ihm "immer mein tieferes Wesen und sie ist immer klüger als ich", so der gebürtige Münchner.

Dabei arbeitet sich Wecker unter anderem an einem ganzen Kontinent ab: "Schäm dich Europa" ist eine Anklage gegen Kolonialismus, Imperialismus sowie dessen Folgen. Tenor: Früher brachten Europäer Krieg über die Welt, heute ist es eine Schande, wie mit den Geflüchteten in Europa umgegangen wird. Doch es bleibt nicht bei linker Kritik alleine. Im Titelsong "Utopia" entwirft Konstantin Wecker die Vision einer anderen Welt, ohne Herrschaft und Gehorsam. "Stell dir vor, wir leben sie, diese schöne Utopie". Man könne ihn gerne einen Spinner nennen, singt Wecker dort selbstsicher, schließlich wisse er, dass er nicht alleine träume.

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Milky Chance - Colorado

Doppelplatin in Spanien, Dreifachplatin in Italien und gar Vierfachplatin in Australien und Kanada: Die in Kassel gegründete Folktronica-Band Milky Chance ist ein deutscher Exportschlager. Die Tourneen der Gründungsmitglieder Clemens Rehbein und Philipp Dausch führen um die ganze Welt. Ab Juli soll es wieder so weit sein und von Picknick-Konzerten in Rostock über Festivals in Budapest und Madrid bis nach Vancouver und Minneapolis wollen die beiden die freudlose Zeit ohne Konzerte hinter sich lassen. Der letzte Auftritt ist kurz vor Weihnachten in Denver, Colorado, geplant. Ein schöner Zufall oder Absicht?

Dort wird man die neue Single sicher besonders laut mitsingen, denn ihren neuen, eingängigen Song "Colorado" haben Milky Chance sicher mit eingepackt. Darin besingen Rehbein und Dausch auf unbeschwerte Art den Umgang mit einer verflossenen Liebe, welcher offenbar durch Cannabis-Konsum leichter fällt. "So I geht high like Colorado", heißt es im Refrain - im US-Bundesstaat ist der Kauf, Besitz und Konsum von Cannabis legalisiert.

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Muse - Origin Of Symmetry: XX Anniversary RemiXX

20 Jahre ist das schon her? Im Juni 2001 brachte die britische Rockband Muse die Platte "Origin of Symmetry" heraus und setzte mit vielseitigen Einflüssen einen Gegentrend zur Wiederbelebung des Garage-Rocks und zum Nu-Metal-Trend. Es war der große Durchbruch für die dreiköpfige Band aus dem Süden der Insel. Im Gegensatz zum Debütalbum "Showbiz" ließ man sich auf musikalische Experimente ein - unter anderem kamen eine Kirchenorgel und ein Cembalo zum Einsatz. Zwei Dekaden sind seitdem vergangen und das Jubiläum wird mit dem "XX Anniversary RemiXX" inklusive remastertem Audio und neu designtem Artwork gefeiert.

Das Rad will Muse mit dem Remix-Album nicht neu erfinden. Dies ist deshalb erwähnenswert, weil vergleichbare Projekte anderer Musiker teils sogar das Genre wechseln. Vielmehr wird vom Produzenten Rich Costey Aufgewärmtes frisch serviert. Anstatt Songs wie den Fan-Liebling "Citizen Erased" komplett auf links zu drehen, werden die in der legendären Abbey Road aufgenommenen Streicher betont, welche im Original kaum zur Geltung kommen. Außerdem gibt es mit "Futurism" einen zusätzlichen Song - wenn auch keinen neuen. Ursprünglich ist das Lied ein Bonustrack auf der japanischen Sonderedition, nachdem es auf den Streamingdiensten bereits ans Ende des Albums angefügt wurde, findet es nun auch den Weg auf die Jubiläums-Ausgabe von "Origin of Symmetry".

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Megaloh - Live & Direct

Keine Autotune-getränkte Hookline, keine verknappten Parts: "Live & Direct" von Rapper Megaloh klingt wie der feuchte Traum derjenigen, die sich den deutschen Rap der Nuller-Jahre zurückwünschen. Für die erste Single-Auskopplung, mit der er sein kommendes Album "21" ankündigt, hat der Berliner dann auch genau die Art Künstler versammelt, die für geradlinigen Rap ohne viel Schnick-Schnack bekannt sind. Auf einem Beat, der zum Kopfnicken einlädt, präsentieren Deutschrap-Veteranen wie Kool Savas, Marteria sowie Samy Deluxe und Afrob - gemeinsam als ASD - ihre keineswegs eingestaubten Fähigkeiten am Mikrofon. Mit Amewu ist ein weiterer Kumpel des 40-Jährigen auf dem Track vertreten.

Während zartbesaitete Hörer möglicherweise von der teilweise sehr expliziten Ausdrucksweise abgeschreckt werden, dürfen sich Deutschrap-Freunde an variablen Flows und kreativen Reimen erfreuen. Ein Vorgeschmack auf den Klang des am 13. August erscheinenden neuen Albums? Unter den zwölf Songs ist auch die bereits im Mai veröffentlichte Single "Glaub Ma" zu finden.

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