01.10.2024 von SWYRL/Maximilian Haase
Von Auto- bis Stahlindustrie: Die deutsche Industrie steckt in der Krise, Insolvenzen und Jobabbau sind die Folge. Ist die Marke "Made in Germany" tatsächlich am Ende? Der ZDF-Journalist Florian Neuhann fragt in einer neuen Folge der "Am Puls"-Reihe im Zweiten nach.
Eigentlich gilt Deutschland als große Industrienation und Exportweltmeister. Von der Automobilbranche bis zur Stahlfertigung blickte man hierzulande immer mit Stolz auf die eigene Schaffenskraft. Doch die Stimmung scheint sich seit einiger Zeit zu wandeln: Immer öfter ist die Rede davon, dass der Standort Deutschland keine Strahlkraft mehr besäße. Mit Blick auf die Krise der Industrie, auf die zunehmenden Insolvenzen und den Stellenabbau in manchen Branchen sehen viele Beobachter düstere Zeiten herannahen. Haben der ewige Aufschwung und Wohlstand ausgedient? Wird das Land ausverkauft? Und ist die Marke "Made in Germany" tatsächlich "am Ende", wie nun eine ZDF-Reportage zugespitzt fragt? Für die Reihe "Am Puls" hat sich Wirtschaftsreporter Florian Neuhann auf eine Reise durch die Nation begeben, um der Sache auf den Grund zu gehen.
"Egal, wo man hinguckt, überall gibt es Stellenabbau und Firmenschließungen in der Industrie", sagt Markus Thal, Betriebsrat bei Ford in Saarlouis. Hier spricht Neuhann mit Menschen, die vor allem das geplante Verbrenner-Aus hart trifft; 2.000 Jobs sind betroffen. Die Energiewende, so der Tenor, sei der entscheidende Faktor für die Krise der Schlüsselindustrien. Die Folgen einer solchen "De-Industrialisierung" kann der ZDF-Journalist in seiner ehemaligen Heimatstadt Remscheid heute schon beobachten. Wo früher die Fabriken boomten, herrschen heute Leerstand und Tristesse. Nur einzelne Unternehmen wie Dirostahl stemmen sich gegen den Abwärtstrend, unter anderem auch begünstigt durch die Konkurrenz aus China.
Was tun, um den weiteren Niedergang und die damit einhergehenden Folgen für die Bevölkerung zu bremsen? Kann es ein Comeback des Standort Deutschlands geben, oder sind die glanzvollen Zeiten des bundesrepublikanischen Wohlstands endgültig passé? Die ZDF-Reportage blickt nach Griechenland, wo die Wirtschaft nach der schweren Finanzkrise 2010 heute wieder wächst. Was kann die hiesige Ökonomie daraus lernen? Hilft es, auf Subventionen zu setzen - wie etwa die zehn Milliarden, mit denen Deutschland den Bau zweier Produktionsstätten des Chipherstellers Intel in Magdeburg unterstützt? Oder drohen auch hier Stellenabbau und sogar ein Platzen des Deals?
Zwischen Sorgen, Wut und Hoffnung: Deutschlandweit fragt Neuhann bei Betroffenen, bei Unternehmen und Angestellten sowie bei Experten nach, was sich ändern müsste. Nachhaken kann er dabei auch bei Wirtschaftsminister Robert Habeck.