11.08.2024 von SWYRL/Maximilian Haase
Seit Jahren warnt Harald Lesch vor dem Klimawandel und dessen weltweit spürbaren Folgen. In der neuen Ausgabe seiner "Terra X"-Sendung widmet sich der Professor diesmal vor allem den unterschätzten Chancen: Schließlich hat unsere Natur zahlreiche Wunderwaffen im Kampf gegen die Klimakrise parat.
Hitzewellen, Hochwasser, Dürre, Wirbelstürme: Rund um den Globus sind die Folgen der Klimakrise spürbar, auch in Deutschland und in diesem Sommer wieder. Einer, der im hiesigen TV und darüber hinaus seit Jahren unermüdlich vor der menschengemachten Erderwärmung warnt, ist Harald Lesch. "Man kann nur hoffen, dass es nicht so schlimm endet", sagte der Münchner Professor zuletzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau.
In seiner neuen "Terra X"-Sendung, die seit Mai "Leschs Kosmos" beerbt, wirft er nun einen etwas anderen Blick auf das dringliche Thema. Im Kampf gegen den Klimawandel scheint es nämlich nicht nur Rückschläge zu geben, sondern auch außergewöhnliche Chancen: Die Natur selbst könnte uns demnach "Wunderwaffen" bereitstellen, um der Katastrophe noch etwas entgegenzusetzen. Wie das mithilfe von Ozeanen, Wäldern und anderen Ökosysteme gelingen kann, erklärt Lesch anhand zahlreicher Beispiele.
Auf seiner Suche nach möglicher Hilfe von Mutter Natur beleuchtet der 64-Jährige unterschiedlichste Klimalandschaften auf unserer Erde. Denn, so klärt er das Publikum auf: Intakte Ökosysteme können riesige Mengen an CO2 speichern und damit die Erderwärmung abdämpfen. Da wären etwa die großen Wälder, die der Atmosphäre CO2 entziehen - eine Tatsache, die das Pflanzen neuer Bäume immens wichtig erscheinen lässt. Doch ist es sinnvoll, wenn diverse Projekte dies als Kompensation für beispielsweise Flugreisen propagieren? Lesch hakt nach - und blickt zudem auf CO2-Speicher, die weniger bekannt sind: Flussauen etwa leisten Ähnliches und schützen zudem vor Hochwasser. Am effizientesten wird das CO2 an Land allerdings in Mooren gespeichert, die global gesehen trotz ihrer geringen Fläche doppelt so viel davon binden wie alle Wälder auf der Erde zusammen. Könnte man sie auch in Deutschland renaturieren?
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Ozeane und Meere als größte Helfer
Die größten natürlichen Helfer finden sich allerdings abseits der Kontinente: Unsere Ozeane und Meere binden ein Drittel der Emissionen weltweit. Sie sind "ein unverzichtbarer Puffer in der Klimakrise", wie Leschs Dokumentation weiß. Während auch der technische Fortschritt bislang keinen ähnlichen Effekt produzieren kann, gibt es zumindest einen Weg, die Natur zu unterstützen: Auch unter Wasser kann schließlich aufgeforstet werden. Harald Lesch zeigt, wie Forschende auf neue Weise Seegraswiesen anpflanzen. Über allem steht die Hoffnung, dass das Schlimmste noch verhindert werden kann. Oder, wie Lesch es im Interview mit der teleschau ausdrückt: "Die Jüngeren werden fragen: 'Warum habt Ihr denn nichts unternommen?'"