13.11.2025 von SWYRL/Michael Eichhammer
Das also soll der Zauberwürfel für Gamer werden: Valves neue Steam Machine ist konzeptionell ein Mix aus kompaktem Gaming-Desktop PC und Spielekonsole. Nur der Preis ist noch ein großes Mysterium.
Ein gewisses Maß an Mut und Optimismus seitens Valve war wohl nötig, um ein gescheitertes Experiment zu wiederholen: Bereits vor rund einem Jahrzehnt waren die Betreiber der erfolgreichen Spiele-Distributionsplattform Steam und Entwickler von "Half-Life", "Portal" und "Counter Strike" mit ihrer Steam Machine am Markt gescheitert. Die Neuauflage soll nun Druck auf Microsofts Xbox Series, Sonys PlayStation 5 und Nintendo Switch 2 ausüben.
Die neue Steam Machine ist zwar nur ein kleiner Fast-Würfel mit 15,2 Zentimeter Höhe, 16,2 Zentimeter Tiefe und 15,6 Zentimeter Breite, doch im Inneren schlägt ein für die kompakten Maße starkes Prozessor-Herz: Der AMD Zen-4-Chip mit sechs Kernen und 12 Threads hat eine Taktung von 4,8 GHz. Kombiniert wird die CPU mit einer modifizierten RDNA-3-GPU mit 28 Recheneinheiten und einer maximalen Taktfrequenz von 2,45 GHz. Als Betriebssystem für den Linux-Rechner dient das ursprünglich für Valves Steam Deck entwickelte SteamOS.
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Dampfmaschine mit 4K und 60 FPS
Im Motherboard warten 8 GByte GDDR6-VRAM und 16 GByte Arbeitsspeicher auf ihren Einsatz. Alles in allem kommt die neue Steam Machine damit in die Regionen eines Gaming PCs der gehobenen Einstiegs- oder Mittelklasse. Dennoch ist die "Dampfmaschine" laut Hersteller "sechsmal so stark" wie das portable Steam Deck, das durch Anklang bei Käufern fand. Außerdem verspricht Valve Raytracing und 4K-Gaming mit 60 FPS. Zumindest, wenn User das FSR-Upscaling von AMD aktivieren.
Doch wie schlägt sich die Steam Machine im Vergleich zu den etablierten Spielekonsolen? Das hat die Redaktion von "GamePro" bereits errechnet: In einem typischen Arbeitsmodus für Games käme die Steam Machine GPU auf 8,78 TFLOPS. Zum Vergleich: Die PS5 liegt bei gleicher Beanspruchung bei 10,28 TFLOPS (PS5 Pro: 16,7) und die Xbox Series X bei 12 TFLOPS (Series S: 4 TFLOPS).
Zwei Varianten der Steam Machine sind geplant: eine mit 512 GByte Speicherplatz, die hochpreisigere mit 2 Terabyte. Beide werden einen Platz für MicroSD-Karten zur Speichererweiterung bieten. Die Anschlüsse sollten ausreichend sein: DisplayPort 1.4 oder wahlweise HDMI 2.0. Beide unterstützen HDR und AMDs firmeneigene Freesync-Technik, um die Bildwiederholrate automatisch anzupassen. Ebenfalls verbaut: 2 USB-A 3.2-Anschlüsse, zwei USB-A 2.0-Anschlüsse und ein USB-C 3.2-Anschluss. An Bord sind zudem WLAN 6E und eine Antenne für Bluetooth 5.3 und als Alternative ein Anschluss für ein klassisches Ethernet-Kabel.
Der hinten arbeitende Lüfter soll dafür sorgen, dass der Mini-PC-Gamingkonsolen-Mix auch bei anspruchsvollen Aufgaben leise bleibt. Vorne soll eine leuchtende LED-Leiste sowohl optisch ein Hingucker sein als auch Infos liefern über Aspekte wie Download-Fortschritt oder Systemstatus.
Die Preise für beide Modelle wurden noch nicht kommuniziert. Bekannt dagegen ist der geplante Release Anfang 2026. Das Weihnachtsgeschäft verpasst Valve daher.
Noch mehr Hardware
Parallel zur Steam Machine wurde auch ein neuer Steam Controller angekündigt. Dieser wird sowohl mit der Steam Machine als auch - per 2.4-GHz-Puck - mit PCs und Macs kompatibel sein. Die Besonderheiten: zwei Touch-Flächen unter den Sticks, welche Maus-ähnliche Zusatzfunktionen bieten. Damit nicht genug: ein neues VR-Headset von Valve namens Steam Frame wurde ebenfalls angeteasert.


