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Ein Gemetzel von der schönsten Sorte: Das sind die Musik-Highlights der Woche

26.02.2021 von SWYRL/John Fasnaugh

Alice Cooper, Billie Eilish, Jendrik, Bonnie Tyler und Nick Cave, der unerwartet ein gemeinsames Album mit seinem Bad-Seeds-Kollegen Warren Ellis veröffentlicht hat: Sehen Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Das Schöne im Abgründigen finden: Niemand beherrscht diese Kunst so wie Nick Cave. Auf einem überraschend erschienenen gemeinsamen Album mit Warren Ellis von The Bad Seeds stellt er es erneut unter Beweis. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Alice Cooper, Billie Eilish, der deutschen ESC-Hoffnung Jendrik und Bonnie Tyler.

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Nick Cave & Warren Ellis - Carnage

"Eine brutale, aber wunderschöne Aufnahme, eingebettet in eine gemeinschaftliche Katastrophe", so beschreibt es der Meister. Die "Katastrophe", das ist die gegenwärtige Coronakrise, und die "wunderschöne Aufnahme" ein ziemlich überraschendes neues Album von Nick Cave. "Carnage" ("Gemetzel") heißt das gemeinsame Werk von Nick Cave und seinem Bad-Seeds-Kollegen Warren Ellis, die in der Vergangenheit schon ein paar Soundtracks zusammen fabrizierten und nun ihre erste "richtige" Platte als Duo vorlegen.

Immerhin acht Stücke sind es, wie eigentlich immer bei Nick Cave schwermütig und etwas finster, aber eben auch fesselnd und in der Tat "wunderschön". Schweres Piano, ein wenig Elektronik für die Atmosphäre, Chöre, stoisch pulsierende Rhythmen, und dazu predigt Cave seinen unwiderstehlichen Düster-Gospel. Er und Ellis sollen schnell gearbeitet und viel improvisiert haben, der Qualität dieser Songs hat es aber nicht geschadet. Nach der digitalen Veröffentlichung wird "Carnage" ab 28. Mai auch als CD und LP erhältlich sein.

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Alice Cooper - Detroit Stories

Detroit in den frühen 70-ern, das war die vielleicht beste Zeit für Alice Cooper. Er wurde dort geboren, er nahm dort nach seiner Rückkehr aus der seltsamen Hippie-Stadt Los Angeles mit Kultproduzent Bob Ezrin seine erfolgreichsten Alben auf ("School's Out", "Billion Dollar Babies"). Viele Jahrzehnte später schließt sich jetzt der Kreis: Der Schock-Rocker Alice Cooper hat wieder ein Album in Detroit aufgenommen, wieder mit Bob Ezrin, und feiert auf "Detroit Stories" den Spirit der einstigen Heavy-Rock-Metropole.

Die neue Platte wurde nicht nur in Detroit eingespielt, sondern entstand auch mit lokalen Musikern (unter anderem von MC5, Detroit Wheels und Motor City Horns) und soll jene Stadt würdigen, in der sich Rock-Rebellen wie Iggy Pop, Ted Nugent oder eben auch Alice Cooper einst am allerwohlsten fühlten. Da ist also viel Romantik und Nostalgie, aber vor allem auch eine Menge Dreck und Lärm. Manchmal fühlt es sich wirklich fast wie damals an.

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Billie Eilish - The World's A Little Blurry

Erfolg ist immer nur bedingt kalkulierbar, aber dass das Debüt-Album von Billie Eilish ein gigantischer Erfolg werden würde, war im Vorfeld eben doch klar. So klar offenbar, dass man die damals 17-Jährige sogar mit einem Kamerateam begleitete, als sie "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?" aufnahm, und mit R.J. Cutler war auch gleich noch ein renommierter Regisseur an Bord. Das Ergebnis gibt es jetzt, knapp zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Albums, bei Apple TV zu sehen.

Über gut zwei Stunden Spielzeit taucht die Dokumentation "Billie Eilish: The World's A Little Blurry" in das Leben eines Teenagers ein, der gerade auf dem Weg ist, zum Pop-Megastar aufzusteigen. So lernt man zwischen Kinderzimmer und Konzertbühne nicht nur die Künstlerin, sondern ein bisschen auch die Privatperson Billie Eilish kennen. Eine inzwischen fünffache Grammy-Gewinnerin, nur halb erwachsen, die vor zwei Jahren noch Penisse ins Tagebuch kritzelte. Spannende Momentaufnahme!

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Jendrik - I Don't Feel Hate

Die neue 12-Punkte-Mission Deutschlands bekam zuletzt schon ihr Gesicht, nun hat sie auch ihren Sound: Wenige Wochen nach der Bekanntgabe, dass der 26-jährige Musical-Darsteller Jendrik Sigwart für Deutschland beim ESC antreten wird, wurde nun auch sein Song inklusive Video veröffentlicht: "I Don't Feel Hate", eine knallige, leichtfüßige und etwas schräge Gute-Laune-Nummer mit Ukulele und freundlicher Botschaft.

Kann man sich vorstellen, dass dieser durchaus ohrwurmige Beitrag funktioniert? Absolut. Zumindest, wenn das ESC-Publikum entsprechend aufgelegt und offen für schrille Albernheiten ist. In der deutschen Presse fielen die ersten Reaktionen auf den Song durchwachsen aus - einige Kommentatoren befürchten, es könnte etwas "peinlich" werden. Abwarten, Daumen drücken. Das Erste überträgt das Finale des Eurovision Song Contest in Rotterdam am Samstag, 22. Mai, ab 21.00 Uhr.

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Bonnie Tyler - The Best Is Yet To Come

Bonnie Tyler ist mit ihren 69 Jahren nicht mehr die Jüngste, und einen neuen Nummer-eins-Hit wird sie auch nicht mehr landen. Aber das weiß sie alles, und es ist ihr wahrscheinlich egal. Kürzlich setzte sie ihren ersten Post bei TikTok ab und sang "Total Eclipse Of The Heart"-Duette mit ihren Fans, sie ist also durchaus noch irgendwie am Puls der Zeit. Auch ihr neues Album zeigt, dass die 80er-Ikone sich selbst noch lange nicht zum alten Eisen zählt. "The Best Is Yet To Come" heißt die Platte, "Das Beste kommt erst noch".

Auf aktuellen Pressefotos posiert Bonnie Tyler im roten Sportwagen, und in der neuesten Schmetter-Single "Dreams Are Not Enough" fragt sie: "Can't you feel the fever in me?" Doch, man fühlt es, das Fieber, das Feuer, die Lust an Rock'n'Roll. Und man hört noch immer: eine unverwechselbare Stimme, die im Pop ihresgleichen sucht.

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