29.07.2024 von SWYRL/Rupert Sommer
Jenke von Wilmsdorff blickt in einer Ausgabe seiner Vor-Ort-Reportage "Jenke Crime" auf die Einflusssphären der Drogenmafia in Mexiko. Die Spuren der Kartelle reichen bis nach Deutschland.
Hasenfüßigkeit konnte man Jenke von Wilmsdorff, der Rauschgift-Experimente vor laufender Kamera durchführte und für eine Reportage als Obdachloser lebte, noch nie nachsagen. Gut möglich, dass er es mit der neuen ProSieben-Sendung "Jenke Crime: Die Macht der Kartelle" aber dann doch ein wenig übertreibt. Vor Ort in Mexiko, einem der Länder mit der weltweit höchsten Gewaltverbrechensrate, versucht er, sich Einblick in die Geschäfte der internationalen Drogenmafia zu verschaffen.
Korruption, Kokain und Kriminalität heißt der Dreiklang, den sich die knallig in Szene gesetzte Reportage vornehmen möchte. Dabei bemüht sich von Wilmsdorff, der vor seinem Wechsel zu ProSieben lange in RTL-Diensten stand, um einen Blick hinter die Kulissen des mexikanischen Kartell-Imperiums. Er will herausfinden, wie weit die Macht der Clan-Bosse reicht - bis hin zu den Auswirkungen auf Deutschland.
Es ist ein mutiges Unterfangen, das allerdings auch ein wenig naiv wirkt. Man darf schon fragen, ob ein Kamerateam aus dem fernen Deutschland wirklich "authentische" Bilder über den kriminellen Alltag im Urlaubsland Mexiko einfangen kann. Zumal in Zeiten, in denen sich angesichts der vielen fiktionalen Stilisierungen von Drogen-Kartellen - etwa bei der "Narcos-Reihe auf Netflix - die Grenzen zwischen Schein und Realität immer stärker verwischen.