"Eine Billion Dollar"

Fünfmal so reich wie Elon Musk: In dieser Serie muss ein Fahrradkurier die Welt retten

21.11.2023 von SWYRL/Julian Weinberger

Vom Fahrradkurier zum reichsten Mann der Welt: In der Serienadaption des Erfolgsromans "Eine Billion Dollar" steht John (Philip Froissant) plötzlich an der Spitze der globalen Nahrungskette. Doch wegen einer uralten Prophezeiung geht damit eine große Verantwortung einher.

Eine Eins mit zwölf Nullen. Eine Billion Dollar. Das sind Größenordnungen, die die menschliche Vorstellungskraft bei Weitem übersteigen. Diese abstruse Zahl beschreibt in etwa das Fünffache des Vermögens von Elon Musk, der aktuell mit 231 Milliarden Dollar Vermögen als reichster Mann der Welt gilt. Entsprechend gerät die Welt von Fahrradkurier John Fontanelli (Philip Froissant, "Die Kaiserin") komplett aus den Fugen, als ihm in der Paramount-Serie "Eine Billion Dollar" (ab 23. November) das Unbegreifliche mitgeteilt wird: Er erbt die titelgebende Summe - und wird auf einen Schlag der reichste Mann der Welt.

Der gigantische Nachlass, vor 500 Jahren angelegt und bis dato verwaltet von der mächtigen wie ominösen Familie Vacchi um die graue Eminenz Christoforo (Orso Maria Guerrini), bringt aber auch große Verantwortung mit sich. Verstand John bisher sein Leben als eine exzessive Party ohne große Zukunftsvision, bestimmt fortan die mit dem Vermögen verbundene Prophezeiung, er müsse "den Menschen die verlorene Zukunft zurückgeben", den Alltag des Berliners.

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Bestseller von Andreas Eschbach wird zur Serie

Zunächst lebt John seinen plötzlichen Reichtum in vollen Zügen aus, schmeißt in einem Nachtclub mit Geldbündel um sich und schenkt seinem Bruder Lino (Louis Nitsche) einen protzigen Ferrari. Doch das weltweite Medienecho und eine Armada an Sicherheitsleuten um John herum machen ihm bald den Ernst der Lage bewusst. In der Folge baut er in Berlin eine Firmenzentrale auf, wo er mit seiner treuen Verbündeten Franca (Alessandra Mastronardi) und dem Kappi tragenden Schlabberlook-Liebhaber und Hedgefonds-Manager Malcolm McCaine (Oliver Masucci) die Welt verändern will - und mächtige Opponenten gegen sich aufbringt.

2001 avancierte Andreas Eschbachs Thrillerdystopie "Eine Billion Dollar" zum Verkaufsschlager. Bis heute verkauften sich von dem Roman mehr als eine Million Exemplare, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA oder Südkorea. Mit Max Wiedemann und Quirin Berg nahm sich nun ein Produzentenduo des Stoffes an, das mit Serien wie "4 Blocks" und "Dark" die deutsche Serienlandschaft maßgeblich prägte.

Zwischen Hochfinanzsprech und Action-Thriller

Jedoch: In der sechsteiligen Romanadaption von Eschbachs Sci-Fi-Geschichte kratzen die Figuren durch die Bank nur an der Oberfläche, vor dem Bildschirm baut man zu keinem der Protagonisten eine Verbindung auf. Die Auswirkungen des plötzlichen Reichtums auf Johns Privatleben etwa werden nur unzureichend abgebildet.

Außerdem changiert "Eine Billion Dollar" recht ziellos zwischen actionreichem Thriller, diffusen Zukunftsvisionen und Hochfinanzsprech. Obendrein etablieren die Macher den Mythos einer überprivilegierten Parallelgesellschaft, die das ganze Land aus dem Hintergrund heraus kontrolliert. Es fehlt der klare Fokus. So mangelt es der Serie trotz interessanter Prämisse an Ecken und Kanten.

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