Silberpokal mit Geschichte
"Den musst du haben", dachte sich dieser Verkäufer, als er vor ungefähr 30 Jahren den stattlichen Silberpokal in einem Auktionskatalog entdeckte. Welche verschiedenen persönlichen Gründe er dafür hatte, erklärte er nun bei "Bares für Rares". Das Stück selbst erzählte noch mehr ...
© ZDFWegen Oma und Opa
"Erstens, er ist vom Hofjuwelier Wilm hergestellt. Das ist meine Familie", berichtete Harald Potente nicht ohne Stolz. "Meine Großmutter war eine geborene Wilm."
© ZDFAngefertigt vom Hofjuwelier
Dass der Pokal vom Hofjuwelier stammt, konnte Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel anhand der Marke bestätigen: "Eine Berliner Firma, die schon seit über 250 Jahren tätig ist, für Friedrich den Großen das Tafelservice gemacht hat und später natürlich auch für die preußischen Könige und Kaiser."
© ZDFPokal mit Widmung
Gewidmet ist der Pokal dem "Königlichen Land- und Stadtgerichtsdirektor Ritter p.p. Herrn Johann Gabriel Hoeppner", im Jahr 1834, möglicherweise anlässlich eines Dienstjubiläums. "Hier werden alle Künste der Silberverarbeitung vorgeführt: Schmiedekunst, Ziselierarbeit, Gravur", freute sich die Expertin. "Hervorragend!"
© ZDFKeine echte Freimaurer-Pyramide
Was den ehemaligen Berliner Zahnarzt noch veranlasst hat, den Pokal zu ersteigern, war die vermeintliche Verbindung zu den Freimaurern: "Mein Großvater war Freimaurer, ich bin Freimaurer." Doch hat er dann entdecken müssen, was auch Dr. Rezepa-Zabel sieht: Die Mauer zeigt nur sechs Stufen, "nicht sieben" ...
© ZDFZeichen richtig lesen
"Warum betonst du das mit den sieben Stufen?", wollte der Moderator wissen. Die Kunsthistorikerin klärte auf: "In der Freimaurerei taucht auch so etwas wie eine Pyramide auf, mit sieben Stufen." In diesem Fall soll es wohl eher ein Wehr darstellen.
© ZDFSymbolkraft der Bilder
"Man muss das Bildganze betrachten und es auf den Jubilar beziehen." Die Bildsprache auf dem Pokal weise deutlich auf das Richteramt und auf den Wohlstand der Region hin, so die Kunsthistorikerin.
© ZDFFast 1 Kilo Silber
Ganz abgesehen von der kunstvollen Verarbeitung bringt der Pokal beinahe 1 Kilogramm auf die Waage, sodass allein der Materialwert bei etwa 500 Euro liegt. Der hervorragende Zustand trägt bei zu einem Schätzpreis zwischen 3.500 und 4.000 Euro.
© ZDFAuf in den Händlerraum
Die Schmerzgrenze lag für den Verkäufer bei 2.000 Euro. Würde ein Händler mehr für den 750er-Silber-Pokal bieten? Auch wenn die Frage nach dem spannenden Freimaurer-Kontext verneint werden muss? "Hab ich auch gedacht, stand auch so im Auktionskatalog, mir wurde es jetzt anders erklärt."
© ZDFVierstelliges Anfangsgebot
Mit 1.000 Euro stiegt Thorsden Schlößner (links) gleich vierstellig ein. Am Ende blätterte Christian Vechtel 3.100 Euro hin für den feinen Silberpokal.
© ZDFFairer Deal
"Ich könnte jetzt hier natürlich noch rumhandeln", überlegte der Verkäufer laut. Immerhin war die Expertise damit nicht ganz erreicht. Aber: "Ist nicht meine Welt. Ich glaube, wir haben das fair hingekriegt."
© ZDFRoulette-Koffer
Vogelaugenahorn-Furnier und ein vollständiges Set von Jetons machten diesen Roulette-Koffer, der vermutlich aus den 60er- oder 70er-Jahren stammt, zu einem attraktiven Objekt. Früher spielten die Gäste in der Kneipe vom Vater der Verkäuferin damit ...
© ZDFVoll auf die drei!
Heute weckte das Roulette-Set den Spieltrieb im "Bares für Rares"-Team: Susanne Steiger und Julian Schmitz-Avila setzten auf die "03" - und landeten spontan einen Volltreffer! Gekauft wurde das Spiel aber von Walter Lehnertz für 200 Euro.
© ZDFFarblithografie von Notre Dame
Im Angesicht der Kathedrale Notre Dame de Paris in Form einer Farblithografie aus dem Jahr 1968 geriet Experte Albert Maier ins Schwärmen und Französeln vom "Oeuvre" des Künstlers Bernard Buffet.
© ZDFWie, nicht der Kölner Dom?
Moderator Horst Lichter (Mitte) dagegen behauptete, in dem Bild den Kölner Dom zu erkennen... So war es auch dem Verkäufer vor Jahren ergangen. Seit der Irrtum aufgeklärt war, war der "Scheunenfund" für ihn uninteressant. Für 250 Euro verkaufte er das Werk an Christian Vechtel.
© ZDFDer Albert und der Horst
Auch während der schwärmerischen Expertise Albert Maiers zu diesem Studenten-Teller spielte Horst Lichter den Banausen und foppte den Experten mit einer Verwechslung von "Corps" (im Sinne von Studenten-Verbindung) mit "Chor" (im Sinne von Gesangsverein). "So schnell kriege ich ihn aus der Reserve gelockt!"
© ZDFSammlerstück Studenten-Teller
Der bescheidene Verkäufer und Antiquitäten-Fan freute sich zwar über die Verdreifachung seines Wunschpreises von 50 Euro durch Christian Vechtel. Aber: "Die Expertise war mir am Allerwichtigsten." Die hat er bekommen: Sein Corps-Makaria-Studenten-Teller stammt aus dem Jahr 1913 und aus seiner Heimatstadt Dresden.
© ZDFKonvolut zu den Olympischen Spielen 1964
Dieses Set stammt vom Nachbarn des Verkäufers, der ebenso auf eine Ringer-Karriere zurückblickt wie auf eine Freundschaft mit Walter Lippold, dem ehemaligen Verbandspräsidenten. Von ihm hatte er die Erinnerungsstücke an die Olympischen Spiele 1964 in Tokio geschenkt bekommen.
© ZDFWaldi kennt Abnehmer
"Ich kenne einen Olympia-Sammler." Somit war klar, wer das Konvolut zu den Olympischen Spielen von 1964 in Tokio erwerben würde: Walter Lehnertz überbot den ebenfalls interessierten Christian Vechtel mit 530 Euro.
© ZDFGoldenes Armband
Vor über 40 Jahren hatte die Verkäuferin dieses Armband zu ihrer Jugendweihe geschenkt bekommen. Das Schmuckstück selbst ist wesentlich älter: Es wurde etwa um 1900 bis 1910 aus 585er-Rotgold gefertigt.
© ZDFSusanne Steiger mag Herzen
Schmuckexpertin Susanne Steiger outete sich als Herzchen-Fan und überbot Julian Schmitz-Avila. Mit 900 Euro bezahlte sie den maximalen Schätzpreis für das antike Armband.
© ZDF