Senderchef Marc Rasmus gibt Ausblick auf neue TV-Saison

Frank Rosin: Neue Kabel Eins-Sendung ist eine "Herzensangelegenheit"

15.06.2021 von SWYRL/Frank Rauscher

"Kaum ein Sender ist so klar positioniert wie Kabel Eins", sagt Senderchef Marc Rasmus. Im Interview erklärt er, wie er das Profil des ProSiebenSat.1-Ablegers weiter schärfen will. Unter anderem gibt es Neues von Sender-Star Frank Rosin.

Das Projekt sei für den Zwei-Sterne-Koch aus Dorsten eine "Herzensangelegenheit", lässt Frank Rosins Sender Kabel Eins wissen: In einem neuen Format bietet der 54-Jährige im Herbst jungen Menschen die Chance ihres Lebens. Es geht um einen Ausbildungsplatz in der Top-Gastronomie. Das Besondere dabei: Die Teilnehmer haben keine Ausbildung, gelten als nicht vermittelbar. Eine Idee, die fraglos gut zum bodenständigen Auftritt des ProSiebenSat.1-Ablegers passt. "Wir stehen seit Jahren für Werte wie Echtheit und Verlässlichkeit", erklärt Senderchef Marc Rasmus im Interview zum Start in die neue TV-Saison. "Wir genießen bei den Zuschauern eine sehr hohe Glaubwürdigkeit, weil sie sich auf uns verlassen können. Das ist unser höchstes Gut." Die Unterföhringer stellten am Dienstag im Rahmen der "Screenforce Days" einige neue Programm-Highlights vor: Unter anderem zeigt Kabel Eins in "Berlin hinter Gittern" echten Knastalltag und schaut den Deutschen aufs Konto - ein Tabubruch.

teleschau: Nach gewiss auch für Ihren Sender außergewöhnlich herausfordernden Monaten steht nun die neue Fernsehsaison vor der Tür. Atmen Sie auf?

Marc Rasmus: Wie wohl alle Menschen freuen wir uns darauf, wieder ins Restaurant zu gehen, Freunde zu treffen und Urlaub zu machen. Der Alltag der Menschen stand in den letzten Monaten kopf. Das war auch für uns - die wir uns als Alltagsbegleiter der Menschen verstehen - eine herausfordernde Zeit. Formate wie "Mein Lokal, Dein Lokal" oder "Achtung Kontrolle" spielten logischerweise für die Zuschauer keine so große Rolle. Für die neue Saison sind wir bestens aufgestellt - mit einem breiten Eigenproduktions-Portfolio, starken etablierten Factual-Marken und vielversprechenden Neustarts wie "Berlin hinter Gittern" und dem neuen Projekt von Frank Rosin.

teleschau: Gerade richten sich die großen Privatsender neu aus. Allgemein sind mehr denn je Inhalte mit Relevanz gefragt. Was heißt das für einen kleineren Sender, der auf eigenproduzierte Factual- und Dokutainment-Formate baut?

Marc Rasmus: Wir gehen den unaufgeregten, echten und glaubwürdigen Weg schon lange sehr konsequent und sind sehr glücklich damit. Relevanz definiert sich bei uns durch die Zuschauerbedürfnisse.

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"Zugang zu allen Bereichen sämtlicher Berliner Justizvollzugsanstalten"

teleschau: In "Über Geld spricht man doch!" bricht Kabel Eins ein Tabu: Das neue Format schaut deutschen Familien aufs Konto. Wo liegt der tiefere Sinn dabei?

Marc Rasmus: Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig? - Diese Frage beschäftigt sehr viele Menschen. Deshalb begleiten wir in jeder Folge einen Monat lang vier Familien und gehen der Frage auf den Grund. Die Zuschauer können so genau verfolgen, wohin das liebe Geld geht, sich mit den gezeigten Familien vergleichen und Rückschlüsse auf ihre eigenen Finanzen ziehen.

teleschau: Auch ein Format wie "Berlin hinter Gittern" hat es so noch nicht gegeben. Wie viel Knast-Alltag wollen und können Sie dabei zeigen?

Marc Rasmus: Wir haben Zugang zu allen Bereichen sämtlicher Berliner Justizvollzugsanstalten. Die Zuschauer können so das Innenleben der Gefängnisse näher und ungefilterter erleben als je zuvor. Erzählt wird das Format aus der Sicht von Anwärterinnen und Anwärtern für den Vollzugsdienst. Wir freuen uns riesig, dass uns von allen Beteiligten - auch von der verantwortlichen politischen Seite - so großes Vertrauen entgegengebracht wird, das dieses einmalige Projekt möglich macht.

"Uns allen hat die Gastronomie sehr gefehlt"

teleschau: Mit Mike Süsser und Frank Rosin haben Sie seit vielen Jahren zwei beliebte Protagonisten der Gastro-Szene auf Sendung. Mit der Aktion "Endlich wieder essen gehen" unterstützt Kabel Eins die von den Pandemie-Maßnahmen besonders gebeutelte Gastro-Branche ...

Marc Rasmus: Als Sender mit langjähriger Food-Kompetenz ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die deutsche Gastronomie jetzt wieder durchstarten kann. Mit unserer Kampagne wollen wir die Freude über die Gastro-Öffnungen mit Wirten wie Gästen teilen. Uns allen hat die Gastronomie sehr gefehlt. Umso mehr freuen wir uns jetzt, endlich wieder gemeinsam essen zu gehen und zu schätzen, dass ein einfacher Restaurantbesuch etwas Besonderes ist.

teleschau: Wie wichtig war es für Ihren Sender, dass "Rosins Restaurants" trotz Pandemie produziert und mit neuen Folgen ausgestrahlt werden konnte?

Marc Rasmus: Das war eine besondere Herausforderung für alle Kolleginnen und Kollegen. Die Produktionen spiegeln auch ein Stück weit die Geschichte der Pandemie wider, weil sie immer unter den jeweils gültigen Restriktionen durchgeführt werden mussten. "Rosins Restaurants" wurde dadurch eine aktuelle Sendung - für ein fast zwölf Jahre altes Format ein bemerkenswerter Wandel.

teleschau: Frank Rosin wird demnächst in einem neuen Format auf Kabel Eins zu sehen sein: Er gibt jungen Leuten die Chance, mit einer Ausbildung in der Gastronomie Fuß zu fassen. Wie funktioniert das Konzept der Sendung?

Marc Rasmus: Frank Rosin coacht und betreut die jungen Menschen zwei Monate lang, um sie auf das Berufsleben vorzubereiten. Er begegnet ihnen mit Respekt und auf Augenhöhe. Für die Teilnehmer ist es DIE Chance ihres Lebens. Sie bekommen nicht nur irgendeinen Ausbildungsplatz, sondern einen in einer außergewöhnlichen Top-Gastronomie. Wir sind hier mit Spitzenköchen wie Alexander Herrmann, Frank Buchholz, Alexander Kumptner und Duc Ngo im Gespräch. Frank Rosin hat außerdem eine ganz persönliche Motivation für das Projekt. Er hat immer sehr viel Unterstützung von seiner Familie bekommen. Die möchte er jetzt denen zukommen lassen, die dieses Glück nicht hatten.

"Konstanz und Konsequenz" bleiben das Rückgrat

teleschau: Wagen wir zum Schluss einen Blick weit über die Saison hinaus: Welchen Weg wird Ihr Sender in den nächsten Jahren gehen?

Marc Rasmus: Kaum ein Sender ist so klar positioniert wie Kabel Eins. Wir stehen seit Jahren für Werte wie Echtheit und Verlässlichkeit, die auch in Zukunft von Bedeutung sein werden. Wir genießen bei den Zuschauern eine sehr hohe Glaubwürdigkeit, weil sie sich auf uns verlassen können. Das ist unser höchstes Gut. Diese Konstanz und Konsequenz wird auch in einem immer kleinteiligeren und hektischeren Medienmarkt das Rückgrat von Kabel Eins bleiben.

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