"Fantastisch!"
Ein Gemälde hatte es Horst Lichter und seinem Experten Albert Maier in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ganz besonders angetan. Das "fantastische" Gemälde aus dem 19. Jahrhundert zeigte keine zeittypische Landschaft oder Genremalerei, sondern Gnome und Zwerge. Doch im Händlerraum zweifelte man an der Expertise.
© ZDF20 Jahre im Wohnzimmer
Das Gemälde hing die letzten 20 Jahre im Wohnzimmer von Peter Zeller aus Bietigheim-Bissingen. Doch nun musste es für die Erfüllung eines Traums weichen. Der Verkäufer will mit dem Erlös eine Reise nach Hawaii finanzieren, um dort eine schöne alte Ukulele zu erwerben. Deshalb begrüßte er Lichter und seinen Experten Albert Maier auch passend mit: "Aloha!"
© ZDFSatt gesehen
"Ist das nicht toll!", schrie Albert Maier entzückt, als er die drollige Darstellung auf dem Gemälde genauer inspizierte. Auch Horst Lichter war begeistert von den Kobolden und Zwergen auf dem Bild und konnte gar nicht verstehen, warum der Verkäufer sich an dem Motiv satt gesehen hatte.
© ZDFFantastische Malerei
Laut Experte Albert Maier stammte das kleinformatige Ölgemälde von Heinrich Schlitt. In der Kunstwelt kein Unbekannter, war der studierte Maler und Illustrator aus Wiesbaden doch auch in München tätig und hatte "Ende des 19. Jahrhunderts eine fantastische Idee", so Maier.
© ZDFNeue Motivik
Der Künstler Schlitt hatte sich nicht wie seine Kollegen der Münchner Schule auf Landschaften und Genrebilder, sondern auf eine Märchenwelt mit Zwergen und Gnomen spezialisiert. Und "das kam nicht nur bei den Leuten unheimlich gut an", erläuterte Maier, sondern auch bei der berühmten deutschen Keramik-Manufaktur Villeroy & Boch.
© ZDFMärchenbild oder Comic
Bereits um 1890 landeten die Köpfe von Heinrich Schlitt auf Tellern und Scherzkrügen von Villeroy & Boch. "Sowas kannte man bis dato nicht in der Malerei", erklärte Maier euphorisch. Dieses Gemälde stammte aus der Zeit von 1900 bis 1920 und "ist mit der Zwergenfamilie unter dem Fliegenpilz eine tolle Szenerie und süß gemalt. Wie ein Märchenbild oder Comic!"
© ZDFGenug für Ukulele(n)
Der Wunschpreis des Verkäufers lag bei gar nicht kleinen 2.000 Euro. Maier indes schraubte die Erwartungen noch höher - auf 2.500 bis 3.500 Euro! Diese Werke würden nicht nur von Personen gesammelt, die Bilder lieben, sondern auch von Porzellanliebhabern und Geschichtsforschenden, begründete der Experte. "Oha! Da ist die eine oder andere Ukulele drin", scherzte der erstaunte Horst Lichter.
© ZDFDer Traum geht in Erfüllung
"Und vielleicht auch eine Hawaii-Reise", träumte Peter Zeller derweil gleich weiter. "Das Hemd passt schon dazu", feixte Experte Maier, während Horst Lichter den Verkäufer bereits vor seinem geistigen Auge sah: "vor der Meeresbrandung mit der Ukulele im Arm!"
© ZDFVorhang auf
Nachdem Händler Steve Mandel das Gemälde enthüllte, ertönte sogleich ein schelmisches Lachen von seinem Kollegen Wolfgang Pauritsch: "Hehe, Zwerge!" Als er den Künstlernamen vorlas, machte es bei allen "Klick": "Ah, der für Villeroy & Boch sehr viel gemalt hat. Wunderschön!"
© ZDFNicht mehr so viel wert
Obwohl Wolfgang Pauritsch (rechts) einräumte, dass vor 25 Jahren die Preise für diese Art der Gemälde deutlich höher lagen, startete er mit verhaltenen 500 Euro. "Denn das Bild macht Spaß", so der Händler. Sein Startgebot wurde allerdings schnell überboten.
© ZDF"Jesus!"
Als Elke Velten satte 1.300 Euro aufrief, stagnierten die Gebote. Doch das war dem Verkäufer noch zu wenig, der nun die erheblich höhere Expertise als Verkaufsargument in den Händlerraum warf. "Jesus! Der Albert hat sich wahrscheinlich verliebt in dieses Bild", äußerte sich Wolfgang Pauritsch entsetzt über den in seinen Augen maßlos überzogenen Schätzpreis.
© ZDFLetztes Gebot: 2.600 Euro
Auf Nachfrage setzte der Verkäufer eine neue Schmerzgrenze bei 2.500 Euro, die Elke Velten nach einigen weiteren Geboten bereit war zu zahlen. "Ui, das ist stark", strich Wolfgang Pauritsch (rechts) schließlich die Segel. Doch dann mischte sich Steve Mandel ein - und bekam bei 2.600 Euro den Zuschlag.
© ZDFVier Zwerge und ein Frosch
Vielleicht habe sich Steve Mandel genauso wie Albert Maier in das Gemälde verliebt, dachte sich wohl Händlerkollege Pauritsch, als er sich lachend zu Mandel drehte und meinte: "Vier Zwerge und einen Frosch hast du gekauft!"
© ZDFWarmhalteplatte
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Warmhalteplatte aus den 1930er-Jahren an Elke Velten für 450 Euro verkauft. Der Schätzpreis von Expertin Heide Rezepa-Zabel lag für das versilberte Geschirr in Nadelkissen-Form nur bei 250 bis 300 Euro.
© ZDFOP-Lampe
Eine OP-Lampe aus den 1950er- oder 60er-Jahren kaufte Händler Markus Wildhagen für 200 Euro. Der Verkäufer hätte sich auch über 50 Euro für seinen Dachbodenfund gefreut.
© ZDFPorzellanfigur
Für eine Porzellanfigur von Rosenthal aus dem Jahr 1928 erhielt die Verkäuferin 210 Euro von Händler Steve Mandel. Und das schien auch für die anderen Händler und Händlerinnen "gut bezahlt". Experte Albert Maier hatte die Heuschrecke mit Putto auf 180 bis 250 Euro taxiert.
© ZDF Goldring mit Diamant
Für einen Goldring mit Diamant und zwei Naturperlen erhielt der Verkäufer 1.100 Euro von Händlerin Susanne Steiger. Sein Wunschpreis lag nur bei 250 Euro, doch Expertin Heide Rezepa-Zabel hatte das Erbstück aus der Zeit von 1900 bis 1910 auch auf 1.200 Euro geschätzt.
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