Bares für Rares
Als "schwere Kunst" interpretierte Horst Lichter in der Mittwochsausgabe seine ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" eine eigenartige Skulptur. Selbst sein Experte Albert Maier (Bild) konnte das Objekt nicht richtig einordnen, obwohl ihn die ausdrucksstarke Arbeit an große expressionistische Meister erinnerte.
© ZDFBares für Rares
"Die Bronze ist sehr schwer. Und das in jeder Beziehung!", schnaufte Maier. Horst Lichter stimmte zu: "Allein von der Thematik ist das keine leichte Kost!" Verkäufer Sven aus Rheinberg hatte die "ausdrucksstarke" Skulptur bei einer Haushaltsauflösung gekauft. Seine Frau wollte sie jedoch nicht behalten.
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Lichter bekundete dafür vollstes Verständnis: "Diese Dame hier leidet!" Die dargestellte Figur trug tatsächlich eine Last auf ihren Schultern. "Symbolisch sind es wohl die Wirren des Ersten Weltkriegs", interpretierte Maier. Rückseitig fand der Experte noch eine Datierung: München, 1922 - sehr viel mehr jedoch nicht.
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Den Gießereistempel "JTM" konnte der Experte leider nicht zuordnen. Handwerklich war die Figur sehr gut ausgeführt und auch der Bronzeguss sei von "guter Qualität". "Auf den ersten Blick, dachte ich an eine Skulptur von einem ganz großen Meister, wie Käthe Kollwitz oder Auguste Rodin! Aber ich kann den Künstler leider nicht erkennen."
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Maier dachte sogar die Skulptur schon mal "irgendwo gesehen zu haben", aber Genaueres fiel ihm partout nicht ein. "Irgendwann, irgendwo kommt irgendwer und der sagt dir, wer es war", scherzte Lichter. Doch dem Kunstexperten war nicht nach Lachen zumute. "Das ärgert mich", bekannte er offen.
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In einem Punkt war sich der Experte jedoch sicher: Mit dem Einkaufspreis von gerade mal 80 Euro hatte der Verkäufer "alles richtig gemacht". Denn seine Schätzung für die sehr gut erhaltene Vollbronze lag weitaus höher. "Diese ausdrucksstarke, tolle Arbeit liegt bei einem Mindestpreis von 1.000 bis 1.100 Euro!"
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Auch im Händlerraum wollten alle den Künstlernamen erfahren. Doch der Verkäufer gab zu: "Albert meinte, es wäre eine Schande, aber er konnte die Frage nicht auflösen!" Doch der eigenwillige Stil mit "hohem Wiedererkennungswert" reichte Susanne Steiger, auch Walter Lehnertz gab zu: "So was sieht man nicht jeden Tag!"
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Im schnellen Bietergefecht mit Christian Vechtel bot sich Lehnertz bis zu 1.000 Euro hoch, obwohl die Figur "nicht gerade eine Schönheit" sei. Den Zuschlag erhielt Lehertz bei stolzen 1.100 Euro. "Irgendwie hat sie was!", erklärte der Trödelhändler aus der Eifel sein hohes Gebot.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Emaille-Schild der Firma Ferro Email aus den 1920er-Jahren an Händler Walter Lehnertz für satte 400 Euro verkauft. Der Wunschpreis lag lediglich bei 50 Euro. Experte Detlev Kümmel hatte den Wert vor allem wegen des hohen Alters und guten Zustands auf 200 bis 250 Euro geschätzt.
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Die versilberte Kanne von WMF stammte Experte Albert Maier zufolge aus der Zeit des klassischen Historismus um 1890. Sein Schätzpreis: 250 bis 300 Euro. Auch der Verkäufer wünschte sich 200 Euro. Nur die Händler sahen den Wert niedriger. Christian Vechtel zweifelte sogar den Hersteller WMF an. Und so zahlte Esther Ollick nur 170 Euro.
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Eine gegossene Brosche aus 585er-Gold mit Turmalinen und Diamanten datierte Expertin Wendela Horz in die 1980er Jahre. Der Wunschpreis lag bei 210 Euro, doch Horz schätzte sogar auf 320 bis 350 Euro. Händlerin Susanne Steiger bezahlte 450 Euro.
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Auch wenn Horst Lichter den englischen Zigarettenautomat aus Mahagoniholz von 1900 "bildhübsch" fand, wurde der Wunschpreis von 1.000 Euro nicht erreicht. Experte Detlev Kümmel hatte den Wert auf 600 bis 700 Euro texiert, Händler Walter Lehnertz zahlte lediglich 500 Euro.
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Ein Chronomat von Breitling aus den 1990er-Jahren samt Autogramm des finnischen Formel-1-Weltmeisters (1982) Keke Rosberg auf dem Band wurde nicht verkauft. Denn der Wunschpreis von 1.900 Euro wurde mit nicht mehr als 1.100 Euro von Händler Walter Lehnertz deutlich unterschritten. Expertin Wendela Horz hatte das Stück auf 2.000 Euro geschätzt.
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