Dokumentarfilm von Volker Schlöndorff

Eine Hoffnung für Afrika: "Der Waldmacher" zeigt die Wiederaufforstungstechnik von Tony Rinaudo

03.06.2023 von SWYRL/Elisa Eberle

In den 1980-ern und 1990-ern entwickelte der Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo eine Wiederaufforstungstechnik, die verloren geglaubte Wüsten in der Sahelzone ergrünen ließ. In seiner Kino-Doku "Der Waldmacher" erzählt Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff die ganze Geschichte. Der BR zeigt den Film erstmals im Free-TV.

Es klingt wie ein Märchen, wenn der Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff in seinem Dokumentarfilm "Der Waldmacher" (Mittwoch, 7. Juni, 22.45 Uhr, BR Fernsehen) die Geschichte des australischen Agrarwissenschaftlers Tony Rinaudo erzählt: Im Jahr 1981 zog es den damals 24-Jährigen in den Niger, um die wachsende Ausbreitung der Wüste zu bekämpfen. Doch seine Versuche, Setzlinge in dem durch Rodung ausgelaugten Boden zu pflanzen, scheiterten. Stattdessen erlebten Rinaudo und seine Familie eine große Hungersnot.

Als er die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, machte er eine revolutionäre Entdeckung: Mitten in der kargen Wüste stieß er auf einen Busch, der sich bei genauem Hinsehen als Baum entpuppte. Daraus schloss Rinaudo, dass tief unter der Erde ein gewaltiges Wurzelwerk existieren musste. Fortan setzte der Agronom alles in die noch lebenden Baumstümpfe und Wurzeln zu reaktivieren. Seine Methode nannte er "Farmer Managed Natural Regeneration" (FMNR), die seither von den Bauern in verschiedenen Ländern der Sahel-Zone angewandt wird und Tausenden eine Lebensgrundlage sicherte: "Wenn man der Natur die Chance gibt, heilt sie sich selbst", sagt Rinaudo und weiter: "Ich glaube fest daran, dass Afrika mit den richtigen Anbaumethoden leicht die Welt ernähren könnte." Für sein Engagement wurde Rinaudo 2018 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

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Die "Mutter Theresa Afrikas"

"Der Waldmacher" begleitet Tony Rinaudo auf einer weiteren Reise in den Niger. Vor Ort wollen er und Filmemacher Volker Schlöndorff sich vom Fortschritt des Projektes überzeugen: Die Einheimischen freuen sich über das Wiedersehen mit dem "weißen Mann, der gegen die Wüste ankämpfte". Sie bezeichnen ihn als die "Mutter Theresa Afrikas", was er nicht gerne hört, und bitten ihn, die junge Generation zum Bleiben zu bewegen, anstatt in die Stadt zu ziehen.

2022 war der Dokumentarfilm im Kino zu sehen. Die rund anderthalbstündige BR/ARTE-Koproduktion ist für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert, der am 30. Juni im Rahmen des SWR Doku Festivals in Stuttgart verliehen wird. Von Montag, 5. Juni, bis Mittwoch, 5. Juli, ist der Film zudem in der ARD Mediathek abrufbar.

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