ZDFzeit: Nach der Flut - Di. 05.07. - ZDF: 20.15 Uhr

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe: Wie Familien ihre zerstörten Existenzen wiederaufbauten

30.06.2022 von SWYRL/Maximilian Haase

Die verheerende Flut im Ahrtal hinterließ im vergangenen Jahr eine Spur der Zerstörung. Wie erging es den Menschen, die damals alles verloren? Eva Brenner begleitete für die Doku "ZDFzeit: Nach der Flut" drei Familien ein Jahr lang beim Wiederaufbau.

Ein Jahr ist es her, dass mit der Flut eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes über das Ahrtal hereinbrach. 134 Menschen kamen dabei ums Leben, Tausende verloren ihre Häuser und Existenzen. Nach der beispiellosen Zerstörung ganzer Orte und Landstriche kam der Wiederaufbau langsam in Gang - monatelang halfen hunderte Freiwillige aus ganz Deutschland, die Schäden zu beseitigen und sich Schritt für Schritt an die Wiedererrichtung von Gebäuden und Infrastruktur zu wagen. Welche mannigfaltigen Probleme diese unglaubliche Aufgabe mit sich brachte und bringt, zeigt nun die ZDFzeit-Doku "Nach der Flut", die Betroffene beim Wiederaufbau ihrer Existenzen begleitete.

Monatelang dokumentierte Filmemacherin Constanze Viaene, wie drei Familien aus dem Ahrtal ihre zerstörten Häuser wieder herrichten und renovieren. Prominente Hilfe und Unterstützung erhalten sie dabei von Eva Brenner, ihres Zeichens Innenarchitektin und Moderatorin, bekannt aus Heimwerker- und Einrichtungs-Formaten wie "Die (T)Raumretterin", "Das Haus des Jahres", "Duell der Gartenprofis" und "Mein Zuhause richtig schön". Mit ihrer Expertise steht sie den oft verzweifelten Familien bei Planung und Sanierung zur Seite - lässt dabei aber auch die psychischen Belastungen infolge der Flutkatastrophe nicht außer Acht. Begleitet werden unter anderem die Familie Lus aus Altenburg und die Familie Schäfer aus Reimerzhoven, die ihre Häuser immerhin teilweise renovieren konnten.

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Berufliche Existenzen vor dem Aus

Bei einigen hat die Flut nicht nur das Heim zerstört und die Psyche belastet, sondern auch die gesamte berufliche Existenz bedroht. Nicht wenige der betroffenen Familien führten in der Wein- und Tourismus-Gegend selbständige Betriebe; viele grundlegende Strukturen verschwanden mit den Wassermassen fast vollständig. So auch Familie Schumacher aus Marienthal, in deren kaputtem Haus sich auch der familieneigene Winzerbetrieb und die Weinstube befanden. Die Versicherung konnte nicht helfen, die zugesagten Hilfsgelder kamen nur mit Verzögerung an. Neben den erfahrenen Traumata bringen so auch die finanziellen Sorgen die Betroffenen oft an ihre Grenzen. Vielen stellt sich die Frage: Ist der Wiederaufbau überhaupt zu leisten?

Am Beispiel der porträtierten Familien zeigt die dreiviertelstündige Dokumentation, was im Großen die gesamte Region betrifft: Bis zur Rückkehr zum normalen Leben wird höchstwahrscheinlich noch viel Zeit vergehen. Das weiß auch Cornelia Weigand, Landrätin für den Kreis Ahrweiler, die für den Film interviewt wurde. Sie beschreibt, wie es ein Jahr nach der Katastrophe im Ahrtal vorangeht - und wie etwa geklärt werden muss, wo überhaupt wieder aufgebaut werden darf. Nicht zuletzt widmet sich der Film auch der Frage nach den Folgen der Flut: Ähnliche Naturkatastrophen könnten hierzulande in Zukunft öfter drohen. Wie können sich die Gemeinden infrastrukturell vorbereiten - und wie Katastrophenschutzpläne am besten angepasst werden?

Direkt im Anschluss an die Doku beleuchtet ein "Frontal Spezial" ab 21 Uhr unter dem Titel "Die große Flut - Katastrophe ohne Konsequenzen?" die Aufarbeitung der Ereignisse und die Folgen für die Politik.

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