Hellseher Horst?
Für leuchtende Gesichter sorgte Bernardo Da Franca, genannt "Berno", mit seinen beiden Laternen bei "Bares für Rares". Dann ging das Rätselraten los: "Ich glaube ja, dass das Theater-Deko ist ...", mutmaßte Moderator Horst Lichter. Damit zeigte er beinahe hellseherische Fähigkeiten - doch dazu etwas später.
© ZDFErbstücke vom Kapitän zur See
Verkäufer Berno erhoffte sich von seiner Teilnahme an der Trödelshow nicht nur einen gewinnbringenden Verkauf der Laternen, sondern auch Erhellendes über die Herkunft seiner Erbstücke vom Großvater. "Der war Kapitän zur See und von den Seefahrten hat er immer was mitgebracht." Zu gut fürs Theater?
Experte Schulte-Goltz konnte Alter und Bestimmung dieser beiden besonderen Objekte herleiten: Sie wurden aus Lindenholz geschnitzt und mit Blattgold verziert. "Bei einer Theaterleuchte hätte man sich diese Mühe nicht gemacht! Man hat im 18. Jahrhundert damit Prozessionen begleitet." Damals natürlich mit echten Kerzen als Leuchtmittel!Leuchtende Miene beim Experten
Colmar Schulte-Goltz datierte die Entstehung der Laternen im Stile des Rokoko auf 1750 bis 1760. "Ich bin begeistert, dass Sie das mitgebracht haben." Nachträglich seien derlei Laternen fast immer elektrifiziert worden, diese seien wohl schon lange in Privatbesitz statt in dem der Kirche.Expertise enttäuscht
Aller Begeisterung zum Trotz, die Schätzung des Experten wollte nicht so ganz mit Bernos Wunschpreis von 3.000 Euro für beide Laternen harmonieren. "Tatsächlich ist das prunkvolle Rokoko am Markt nicht so weit gefragt ..." Doch auch mit der Expertise von 1.900 bis 2.200 Euro nahm der Verkäufer Vorlieb und die Händlerkarte an.Bieterwettstreit zwischen Waldi und...
Doch die Händler waren nicht abgeneigt. Walter "Waldi" Lehnertz bot schließlich großzügige 1.750 Euro. Er wurde jedoch von jemandem überboten, der ein ganz besonderes Interesse an den beiden Stücken hatte ...Spezielles Kaufinteresse
"Ich ziehe gerade in ein altes Theater", verriet Fabian Kahl. "Ich sehe die da drin, tatsächlich." Für 1.800 Euro verkaufte der Anbieter sie ihm zu diesem Zweck. Helle Freude
"Wohnungseinrichtung gekauft", freute sich Fabian Kahl über sein Geschäft für den Eigenbedarf. "Die werden so gut aussehen!" - Somit schloss sich dann auch der Kreis zu Horst Lichters anfänglicher Idee von der Theater-Dekoration.Tischfeuerzeug, 1925er Silber, um 1880, London
Dieses edle Objekt gab Rätsel auf - selbst der Verkäuferin. Tatsächlich handelt es sich um ein Tischfeuerzeug mit Jagdmotiven, bestimmt für das Raucherzimmer eines vornehmen Hauses, angefertigt in England um 1880 aus 925er Silber. Der nicht sehr gute Zustand war Fabian Kahl egal, er kaufte es für 460 Euro - beinahe das Doppelte des Schätzpreises.Elektrische Hammer-Wärmeflasche aus Porzellan, um 1915
Funktioniert immer noch: eine elektrische Hammer-Wärmeflasche aus Porzellan (KPM, Berlin) aus der Zeit um 1915. Waldi kaufte die Kuriosität für 80 Euro.Bleikristallschale, 60er bis 70er Jahre
Das Geschenk eines tschechischen Freundes erwies sich für die Verkäuferin als signiertes Unikat des berühmten Glaskünstlers Josef Svarc, entstanden in den 60er- bis 70er-Jahren. Fabian Kahl ersteigerte die Schale aus Bleikristall für 250 Euro. Bronzetafel von Prof. J. Schilling, 1888 - 1895
Die tragische Szene des großen Abschieds in den Krieg hat den Verkäufer schon als Kind fasziniert, wenn er die Bronzetafel betrachtete. Nun verkaufte er das Kunstwerk von Prof. J. Schilling (Gießerei Gladenbeck, 1888 - 1895) für 320 Euro an Thorsden Schlößner. Auch der wusste die "wunderschöne, hochqualitative historische Darstellung" zu schätzen. Brosche, Diamanten, 1912 bis 1915
"Üppiger Besatz mit Altschliffdiamanten, deutlich über vier Karat", das klang zunächst verheißungsvoll. Doch an den Wunschpreis der Verkäuferin dieses Schmuckstückes aus der Zeit zwischen 1912 und 1915, der bei 5.000 Euro lag, reichten weder Expertise (2.000 bis 2.500 Euro) noch Höchstgebot (2.200 Euro) heran. Es kam nicht zum Verkauf.
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