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Die Toten Hosen feiern Jubiläum: Das sind die Musik-Highlights der Woche

27.05.2022 von SWYRL/John Fasnaugh

Lotte, Liam Gallagher und Die Toten Hosen, die anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens eine umfangreiche neue Werkschau präsentieren: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

"Wir haben es uns nicht ausgesucht, aber irgendjemand musste es ja machen", so lapidar kommentiert Campino, was Die Toten Hosen in den letzten 40 Jahren alles erreicht haben. Wer es ausführlicher will: Zum Jubiläum und kurz vor dem Start einer neuen Tour blicken die Hosen mit einer Werkschau zurück auf ihre großen Erfolge. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Lotte und dem früheren Oasis-Sänger Liam Gallagher.

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Die Toten Hosen - Alles aus Liebe

Die Vorgängerband ZK hatte nur drei Jahre durchgehalten, und als sie zum ersten Mal als Die Toten Hosen auf der Bühne standen, war Helmut Schmidt noch Bundeskanzler. Wohl niemand hätte damit gerechnet, dass die Hosen so lange durchhalten würden. Und doch sind sie heute immer noch da, immer noch relevant, die kommerziell erfolgreichste deutsche Band überhaupt, weit vor den Ärzten. Campino und Co. werden sich zuletzt oft geschüttelt haben und wahrscheinlich noch oft schütteln, denn 2022 wird ausgiebig zurückgeblickt. Ganz aktuell mit einer umfangreichen neuen Werkschau: "Alles aus Liebe - 40 Jahre die Toten Hosen".

Einige Klassiker haben sie neu aufgenommen, ein paar Remixe wurden gebastelt, und daneben geben sie den Fans zum Jubiläum auch sieben brandneue Songs mit, darunter etwa die zuletzt veröffentlichten Singles "Scheiß Wessis" und "Teufel". "Alles aus Liebe" umfasst insgesamt 43 Titel und ist erhältlich in verschiedenen Konfigurationen, unter anderem auch als limitiertes 4-LP-Paket mit handsigniertem Foto. So richtig beginnt die Punkrock-Party aber erst am 7. Juni: Dann startet in Flensburg die Jubiläumstour, die durch Deutschlands größte Stadien führt. Für ein paar Konzerte waren bis zuletzt noch Tickets zu haben ...

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Lotte - Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht?

Ein unscheinbares, leicht verschüchtertes junges Mädchen, das sich hinter seiner Akustikgitarre versteckt und in putzigen Sehnsuchtsliedern von Ravensburg singt: So betrat Charlotte Rezbach alias Lotte vor fünf Jahren die große Pop-Bühne. Sie hat sich seither mehr als ordentlich gemacht, sich als ernstzunehmende Künstlerin etabliert - ihre jüngsten Auftritte in der TV-Show "Sing meinen Song" (VOX) zeugen davon. Wo die 26-Jährige musikalisch steht, wenn sie nicht gerade fremde Hits nachsingt, hört man nun auf "Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht?".

Persönlich war die Musik von Lotte bisher immer, so mutig, offen und ausdrucksstark wie auf diesem dritten Album war sie aber noch nie. Diesmal gibt es auch eine klare Agenda, es geht immer wieder um Mental Health, oft auch in autobiografischen Songs. Der Titel "So wie ich", der von sexualisierter Gewalt handelt, schlug zuletzt bereits große Wellen, nicht nur bei "Sing meinen Song". In anderen Liedern von "Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht?" geht es um falsche Schönheitsideale, Panikattacken, Traumata, toxische Beziehungen.

Die Akustikgitarre braucht Lotte nicht mehr, inzwischen verlässt sie sich ganz auf ihren Gesang. Eben darum, weil sie etwas zu sagen hat. "In mir hat sich was gewandelt. Mehr denn je schätze ich echte Menschen, echte Geschichten und echte Gefühle", lässt sie sich von der Plattenfirma zitieren. Ihre Welt sei eine "mit Ecken und Kanten. Narben. Annahme von Unperfektem. Etwas, das man greifen kann."

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Liam Gallagher - C'Mon You Know

Ein dicht gedrängter Haufen junger Leute feiert, viele davon noch Teenager, mittendrin steht Liam Gallagher mit brennender Kippe. Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein ausgelassener Konzert-Moment irgendwann Mitte der 90-er, handelt sich aber um das Cover seines 2022er-Soloalbums "C'Mon You Know". Mit inzwischen 49 Jahren träumt er sich also immer noch zurück in die Zeit, als alles gut war. Als Oasis noch jeden Abend behaupten konnten, die greatest fucking Band auf dem Planeten zu sein. Aber immerhin: Irgendwie hat Liam Gallagher inzwischen wohl auch verstanden, dass diese Zeit nicht mehr wiederkommt.

"C'Mon You Know", der Titel lässt sich kaum übersetzen, ist allerdings auch im Englischen ziemlich nichtssagend. Aber das öffnet auf inhaltlicher Ebene natürlich auch viele Möglichkeiten, und Gallagher nutzt sie auf eine Art, wie man es ihm noch vor drei, vier Jahren niemals zugetraut hätte. Er singt für seine Mutter und entschuldigt sich für all den Zorn, er singt für seinen Vater und erkennt, dass er selbst wohl doch kein Gott ist ("Oh I wish I had more power").

Es geht in den neuen Rocksongs und Balladen aber auch um Wunden, die niemals heilen. Passend dazu: Für seinen Bruder Noel, der in den letzten Jahren immer wieder die Tür für eine Oasis-Reunion krachend zuschlug, singt er nicht. Auf seinem inzwischen dritten Soloalbum hat Liam Gallagher, der eigentlich nie Solokünstler sein wollte, offenbar seinen Frieden mit all dem gemacht. Das Ergebnis: der vielleicht beste Liam Gallagher seit irgendwann Mitte der 90-er.

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