Die Nacht, als die Flut kam - Di. 28.06. - ARTE: 20.15 Uhr

"Die Hilfeschreie werde ich nie vergessen": Menschen aus dem Ahrtal erinnern sich an die Flut

25.06.2022 von SWYRL/Elisa Eberle

Ein Jahr nach der verheerenden Flut im Ahrtal wirft ARTE einen Blick zurück: Wie erlebten die Menschen in Ahrweiler und angrenzenden Dörfern die Nacht vom 14. auf den 15. Juli? Und wie können wir uns künftig vor neuen Flutkatastrophen schützen?

Mehr als 130 Tote, Tausende zerstörte Häuser und Schäden in Milliardenhöhe: Das ist die traurige Bilanz der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021, als das Ahrtal unter Wasser stand. Doch wie konnte es überhaupt zu der verheerenden Flutkatastrophe kommen? Handelt es sich dabei wirklich um ein noch nie dagewesenes Phänomen? Und wie können sich die Menschen weltweit vor vergleichbaren Ereignissen schützen? Rund ein Jahr nach der Flut im Ahrtal geht der Themenabend "Klimakatastrophen: Wenn das Wasser kommt" auf ARTE diesen Fragen nach.

Unter dem Titel "Die Nacht, als die Flut kam. Protokoll einer Klimakatastrophe" (20.15 Uhr) rekonstruieren der Regisseur Matthias Fuchs und der Autor Dominik Wessely zunächst die Ereignisse jener verhängnisvollen Nacht Mitte Juli: Wie erlebten die Anwohnerinnen und Anwohner in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Belgien das Hochwasser und die damit einhergehende Zerstörung? "Ich habe noch gesehen, wie unsere Bücke zerstört wurde", erinnert sich Oliver Grieß aus dem kleinen Dorf Insul, "dann kam die Apokalypse".

Auch Julian Dela aus Bad Neuenahr verfolgen die schrecklichen Ereignisse und das Schicksal seiner Nachbarn: "Die Hilfeschreie werde ich nie vergessen", sagt er. Feuerwehrmann Friedhelm Jakobs hatte Glück im Unglück: Er überlebte die Flut, weil er sich eine Nacht lang an ein Grabkreuz in Ahrweiler klammerte. Ausgehend von diesen emotionalen Geschichten, die von privaten Filmaufnahmen begleitet werden, werfen die Filmemacher einen Blick in die Zukunft. Denn künftig, so sind sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig, werden sich noch viel mehr Regionen auf verheerende Flutkatastrophen einstellen müssen.

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Wie können wir uns schützen?

Wie also können wir uns künftig schützen? Dieser Frage geht der anschließende Dokumentarfilm "Unter Wasser: Megacities in Gefahr" (21.45 Uhr) nach. Die Regisseurin Marie Mandy analysiert dafür Beispiele aus der ganzen Welt: Am 29. Oktober 2012 etwa setzte der Hurrican Sandy halb New York unter Wasser. Für den Ozeanographen Malcolm Bowan kam diese Katastrophe nicht überraschend: "Ich hatte bereits 2005 vor einer Überschwemmung New Yorks gewarnt", sagt er in dem Film: "Die Frage war lediglich, wann dies geschehen würde."

Meist, so wird in dem Dokumentarfilm verdeutlicht, beruhen Überschwemmungen auf mehreren Problemen, die allesamt hausgemacht sind: Mit der wachsenden Bevölkerung dehnen sich auch Megacitys wie New York oder Bangkok zunehmend aus. Gleichzeitig sinkt der Boden, auf dem sie stehen, durch Maßnahmen wie das Abpumpen des Grundwassers immer weiter ab. Zuletzt fördert der weltweite Temperaturanstieg, dass die Meeresspiegel stetig steigen. Was also können wir tun? Diese Frage wollen Forscher, Ingenieurinnen, Ökonomen und Stadtplanerinnen weltweit beantworten. Ihr Ziel ist dabei vor allem, eine Lösung für die kommenden Sturmfluten zu finden. Denn dass die Menschen eines Tages küstennahe Großstädte verlassen müssen, ist für manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nahezu sicher.

Auch im Nachtprogramm von ARTE wird der Hochwasserschutz weiter eine Rolle spielen: Um 1.40 Uhr wiederholt der Sender die Dokumentation "Raum für den Fluss. Neue Strategien gegen Hochwasser" von Christoph Schuch aus dem Jahr 2015. Um 2.35 Uhr beschäftigt sich die Reportage "Re: Starkregen und Sturzfluten" (2021) mit der Frage: "Sind wir vorbereitet?"

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