Magere Jahre? Wie wir uns in Zukunft ernähren können - Mi. 05.10. - 3sat: 20.15 Uhr

Die Energiekrise und ihre Folgen

02.10.2022 von SWYRL/Marina Birner

Filmemacher Florian Riedelsperger spiegelt die Existenzängste der heutigen Gesellschaft angesichts der wachsenden Weltbevölkerung gnadenlos ehrlich in einer Dokumentation über Ernährungsprobleme wider: Inwiefern wirkt sich die Gaskrise auf die Lebensmittelversorgung aus?

Die globale Energiekrise und ihre Folgen: Auch die Lebensmittelknappheit wird zu einem ernstzunehmenden Problem. Die Gründe: Extrem gestiegene Herstellungs- und Transportpreise, durch die Klimakrise bedingte Wetterauswüchse und internationale Lieferengpässe - da kommt gerade einiges zusammen. Ist der Bio-Anbau regionaler Produkte eine Lösung? Und zählen Grundnahrungsmittel bald zu Luxusgütern? - Florian Riedelpergers Dokumentation "Magere Jahre? Wie wir uns in Zukunft ernähren können" setzt sich mit diesen komplexen Fragen auseinander und richtet den Fokus auf Schicksale betroffener Landwirte. Wer kann den extremen Wetterumschwüngen, steigenden Kosten oder dem Gasmangel noch die Stirn bieten?

Wie in vielen Regionen fordert auch in Niederösterreich eine längere Dürreperiode ihren Tribut: Agronom Lorenz Mayer äußert in dem Beitrag Zweifel, weitere zehn Jahre im Weinviertel anbauen zu können. Ähnlich besorgt blickt Milchbauer Gottfried Wasner der Zukunft entgegen. Gas ist wichtig, wenn es um das Pasteurisieren von Milch geht. Aber: Unter Verwendung fossiler Brennstoffe werden bei der Herstellung sämtlicher Wachstums-Booster, wie beispielsweise Stickstoffdünger, auch vermehrt Treibhausgase freigesetzt.

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Ein Teufelskreislauf

Das zentrale Problem: Angesichts steigender Bevölkerungszahlen bedarf es eigentlich immer höherer Ernteerträge, um die Menschheit auch 2050 satt zu bekommen. Die Dokumentation zeigt zwei beispielhafte Städte, die bereits an Lösungsstrategien arbeiten, um sich aus dieser Zwickmühle zu befreien. Wien wird demnach möglicherweise bald zum Selbstversorger, zumindest was das Gemüse betrifft: Man setzt vermehrt auf Regionales, Saisonales, Lagerbares. Ein längerer Sommer bedeutet weniger Heizkosten für Gewächshäuser und höhere Ernteerträge aus natürlichem Anbau.

Berlin trumpft mit einem Urban-Gardening-Projekt auf, das sich über 5.000 Quadratmeter erstreckt und neben Tomaten und Zucchini auch Kürbisse abwirft. Der Anbau ist jedoch mit viel Aufwand, Zeit und Geld verbunden, da jeder Beteiligte der Kooperative sein eigenes Beet hegen und pflegen muss.

Biobauer zeigt wie's geht

Auch Biobauer Manuel Pichler schreitet mit gutem Beispiel voran: In Mank in Niederösterreich züchtet er Schweine, deren Exkremente als Dünger für seine Ackerflächen fungieren. Die Ernte von Erdäpfeln und Mais wirft auch etwas für die Hofbewohner und -tiere ab.

Was ist nun der ideale Fahrplan, um der Lebensmittelknappheit angesichts steigender Bevölkerungszahlen entgegenzuwirken? Urban Gardening, Kreislaufwirtschaft oder vielleicht doch Selbstversorgung? Die Dokumentation klärt über die aktuellsten Ansätze auf.

Der Film "Alles Beton - Von welchen Äckern sollen unsere Enkel essen?" von Robert Gordon greift im Anschluss die Thematik auf: Wie wirken sich zunehmender Bodenverbrauch und steigende Flächenversiegelung auf die Ernährungssicherheit aus? Am Donnerstag, 13. Oktober, 20.15 Uhr, thematisiert die Sendung "WissenHoch2" die "Ernährung der Zukunft" in den 3sat-Ländern.

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