Ab 18! -Luisa - Mo. 02.11. - 3sat: 22.30 Uhr

Die "deutsche Greta"

13.10.2020 von SWYRL/Elisa Eberle

Als Ikone der deutschen "Fridays for Future"-Bewegung steht Luisa Neubauer im Zentrum des medialen Interesses. Doch die anhaltende Corona-Pandemie macht auch ihren Bestrebungen zu schaffen. Eine TV-Doku hat die 24-Jährige durch die Höhen und Tiefen des vergangenen Jahres begleitet.

Sie gilt als die "deutsche Greta" und ein Gesicht von "Friday's for Future": Binnen weniger Monate hat sich Luisa Neubauer an die Spitze der deutschen Klimaschutzbewegung gearbeitet. Seither ist die inzwischen 24-Jährige aus der Medienwelt kaum mehr wegzudenken: Sie war bei "Markus Lanz" im ZDF, diskutierte in Talkshows wie der ARD-Sendung "Hart aber fair", sprach mit einflussreichen Politikern, vom Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bis hin zum französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Und stets verkaufte sie sich gut. Doch wie hat die gebürtige Hamburgerin diesen Weg gemeistert? Welche Stationen liegen hinter ihr? Die Filmemacherin Romy Steyer hat Neubauer seit Anfang 2019 mit der Kamera begleitet. Herausgekommen ist ein umfassendes Porträt, welches 3sat nun im Rahmen seiner Dokumentarfilmreihe "Ab 18!" erstmals zeigt.

"Als ich im Dezember 2018 von Gretas Aufruf zum 'Schulstreik fürs Klima' hörte, wollte ich einen Film über fünf junge Menschen auf fünf Kontinenten machen, die sich ihr anschließen", erklärt Steyer in einem Interview mit 3sat. Beim ersten Großstreik von "Fridays for Future" in Berlin sei ihr Luisa aufgefallen. Von da an hätten sie und ihr Team sich voll auf sie konzentriert und sie bei ihrem Kampf für mehr Klimaschutz begleitet.

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Alte und neue Hürden

Die Doku zeigt, wie sich die Geografiestudentin in nur fünf Monaten zum Medienstar mauserte. Etwaige Hürden werden dabei nicht ausgelassen: Nachdem Neubauer gemeinsam mit anderen Aktivisten gegen die geplante Beteiligung von Siemens an einem australischen Steinkohlebergwerk protestiert hatte, bot das Unternehmen ihr einen Posten im Aufsichtsrat an. Neubauer lehnte ab, da sie sich keinen Unternehmensinteressen unterwerfen wollte. Für ihre Entscheidung erhielt sie damals von vielen Seiten Beifall.

Talentiert, polarisierend und wissenschaftlich versiert weiß Neubauer seit Beginn ihrer Karriere als Klimaaktivistin sowohl politischen Fallstricken als auch internen Machtkämpfen der Bewegung "Fridays for Future" aus dem Weg zu gehen. Dadurch wurde sie zur führenden Galionsfigur all jener Schüler, die in Vor-Corona-Zeiten Freitag für Freitag für den Klimaschutz demonstrierten und vom Unterricht fernblieben. Doch durch die Pandemie und die damit verbundenen Existenzängste vieler rückte der Klimaschutz zuletzt in den Hintergrund. Nun liegt es erneut an Neubauer und ihren Mitstreitern, neue Kommunikationswege zu finden, auf denen sie und ihre Anliegen gehört werden.

"Ab 18! - Luisa" ist der vierte von insgesamt sechs neuen Dokumentarfilmen, die 3sat im Programm hat. Im Zentrum der seit 2013 bestehenden Reihe stehen die Gefühls- und Erlebniswelten junger Erwachsener. Im Anschluss an "Ab 18! - Luisa" zeigt 3sat zwei weitere Teile der Reihe: "Ab 18! - Being Sascha" (23.10 Uhr) erzählt von einer nicht binären Transperson. "Ab 18! - Die Gewichtheberin" porträtiert Sarah Fischer, die mit gerade einmal 19 Jahren als stärkste Frau Österreichs gilt. Alle Filme sind auch in der 3sat-Mediathek unter www.3sat.de zu sehen.

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