Diese Mäuse schrieben Film- und Fernseh-Geschichte
"Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger", so hieß das TV-Format beim Sendestart im März 1971 noch. Am 23. Januar 1972 wurde die Kultsendung dann erstmals unter dem heutigen Titel ausgestrahlt: "Die Sendung mit der Maus". Bis heute ist die orange eingefärbte Kultfigur nicht aus dem (Kinder-)Fernsehen wegzudenken - und sie ist nicht die einzige Maus, die TV- und Filmgeschichte schrieb, wie die Galerie zeigt.
© WDRDie Sendung mit der Maus
Ohne sie hätte es die Maus nie gegeben - oder zumindest wäre sie nie so bekannt geworden: Maus-Zeichner Friedrich Streich (unten links) mit den langjährigen "Sendung mit der Maus"-Moderatoren Armin Maiwald (oben links) und Christoph Biemann. Das Design der Maus hat sich im Lauf der Jahre übrigens kaum verändert.
© WDR/Imago/Horst GaluschkaDie Sendung mit der Maus
Die Maus ist schon lange nicht mehr alleine. Der Elefant hatte seinen ersten Auftritt in der "Sendung mit der Maus" 1975, die Ente kam 1987 dazu. Beide wurden, wie damals auch die Maus, vom Zeichner Friedrich Streich entwickelt.
© WDR / Trickstudio LutterbeckDie Sendung mit der Maus
Unterhaltsam, kreativ und pädagogisch wertvoll: Im Lauf der Jahre wurde "Die Sendung mit der Maus" mit zahllosen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem wurde die WDR-Produktion mit einem Goldenen Bambi, der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis gewürdigt. Moderator Armin Maiwald (Bild) und sein Kollege Christoph Biemann erhielten im Zusammenhang mit ihrer "Sendung mit der Maus"-Arbeit außerdem den Bundesverdienstorden.
© Getty Images/Peter BischoffDie Sendung mit der Maus
Eine besondere Ehrung für "Die Sendung mit der Maus": Schon 2021 gab das Bundesfinanzministerium eine Maus-Gedenkmünze heraus, um den 50. Geburtstag der TV-Kultfigur zu feiern. Die 20-Euro-Münze dient in erster Linie als Sammlerstück, kann aber auch als offizielles Zahlungsmittel verwendet werden.
© WDR / MVADie Sendung mit der Maus
Über 2.300 "Sendung mit der Maus"-Folgen gab es im Lauf der Jahrzehnte, und noch heute hilft die Maus dabei, den Kleinen die Welt zu erklären. Im Bild: Die Maus und der Elefant zu Besuch bei ISS-Astronaut Alexander Gerst.
© WDR/Klaus Görgen/LindlahrMicky Maus
Im gigantischen Disney-Imperium, zu dem inzwischen auch Figuren wie Darth Vader oder sämtliche Marvel-Superhelden gehören, ist sie nach wie vor die Nummer eins: Micky Maus, die zweifellos bekannteste Maus der Welt.
© The Walt Disney CompanyMicky Maus
Die Figur Micky Maus war erstmals 1928 in "Crazy Plane" zu sehen, ihren ersten größeren Auftritt hatte sie dann (ebenfalls 1928) im legendären Kurzfilm "Steamboat Willie". Zu Beginn sollte das spätere Disney-Wappentier übrigens nicht Micky, sondern Mortimer Maus heißen.
© DisneyMicky Maus
Walt Disney (Bild) gilt natürlich bis heute als der Vater von Micky Maus. Die Kunstfigur entwickelte er aber nicht alleine, sondern in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Freund Ub Iwerks, dem stilprägenden ersten Zeichner der Disney-Studios.
© The Walt Disney CompanyMicky Maus
Disneys größter Star war in Kurzfilmen, Comics, mehreren Zeichentrickserien und zuletzt Video-Spielen zu sehen. Natürlich gibt es auch Brotzeitdosen, T-Shirts, Schlafanzüge, Socken, Schnuller, Plüschtiere, Uhren und so ungefähr alle anderen Merchandising-Produkte, die man sich vorstelllen kann, in der Micky-Maus-Variante.
© Qilai Shen/Getty ImagesMicky und Minnie Maus
Das Auftreten von Micky Maus war nie sonderlich maskulin, aber zumindest in der Theorie ist diese Maus ein Er. Und eine Freundin hat er auch, oft wird sie sogar als seine Verlobte dargestellt: Minnie Maus. Minerva, wie sie ursprünglich hieß, war übrigens auch schon 1928 in "Crazy Plane" dabei.
© Yoshikazu Tsuno/AFP/Getty ImagesMicky Maus
Micky Maus spielte bei Disneys großen Leinwand-Erfolgen nur eine untergeordnete Rolle, kam 1940 aber auch zu einem großen Kino-Auftritt: In "Fantasia" war Micky Maus als Zauberlehrling zu sehen - ein kleines Stück Filmgeschichte.
© DisneyMicky Maus
Disneyworld- und Disneyland-Themenparks auf der ganzen Welt - vielleicht hätte es auch das ohne die Strahlkraft von Micky Maus nie gegeben. 1954 erklärte Walt Disney: "Ich hoffe, dass wir eines nie vergessen: dass all das hier mit einer Maus begann."
© Marc Fernandes/NurPhoto/Getty ImagesSpeedy Gonzales
"Arriba! Arriba! Ándale! Ándale!" Speedy Gonzales spielte in Sachen Popularität nie in der gleichen Liga wie Micky Maus, konnte dafür aber viel schneller rennen. Im Rahmen der berühmten Warner-Trickserie "Looney Tunes" wurden nur 46 Kurzfilme über Speedy Gonzales produziert, und das ist auch schon etwas her, aber noch heute kennt man "Die schnellste Maus von Mexiko" auf der ganzen Welt.
© Warner Bros.Speedy Gonzales
Speedy Gonzales, 1953 erstmals auf amerikanischen TV-Bildschirmen zu sehen, traf in den "Looney Tunes"-Kurzfilmen zumeist auf Kater Sylvester, manchmal auch auf Daffy Duck. Einmal kam es auch zu einem Rennen mit dem Road Runner (Bild). Der passende Untertitel damals: "The fastest characters in the cartoon world" - "Die schnellsten Figuren der Cartoon-Welt".
© LMPC/Getty ImagesSpeedy Gonzales
In den letzten Jahren war immer wieder einmal von einem "Speedy Gonzales"-Kinofilm die Rede, ansonsten hat man zuletzt wenig von der "schnellsten Maus von Mexiko" gehört - ihren letzten größeren Auftritt hatte sie 2003 in "Looney Tunes: Back in Action". Trotzdem wird Speedy Gonzales bis heute als echte Trickfilm-Kultfigur verehrt.
© John Shearer/WireImage/Getty ImagesMighty Mouse
Kein großes Filmstudio ohne eigene Maus. Disney hatte Micky, Warner ging mit Speedy Gonzales auf Quotenjagd, und auch bei 20th Century Fox gab es Mitte des 20. Jahrhunderts einen ziemlich bekannten Nager: Mighty Mouse, auch bekannt als Oskar, die Supermaus.
© LMPC/Getty ImagesMighty Mouse
Nach ihrer Premiere im Kurzfilm "Mouse Of Tomorrow" (1942) prägte Mighty Mouse für einige Jahre die amerikanische Populärkultur. Im Bild: Mighty Mouse bei der Thanksgiving-Parade 1951 in New York.
© Bettmann/Getty ImagesMighty Mouse
Micky Maus? Nein, die coolen Kids fanden Mighty Mouse in den 50-ern um einiges spannender. Es gab damals sogar schon "Mighty Mouse"-Comics mit 3D-Effekt. Die erste "Mighty Mouse"-Serie wurde nach immerhin 80 Kurzfilmen 1961 eingestellt, später gab es im US-Fernsehen aber noch mehrere kleine Comebacks.
© Bettmann/Getty ImagesMighty Mouse
Seit den späten 80-ern ist "Mighty Mouse" weitestgehend von der Bildfläche verschwunden, in Vergessenheit aber geriet die kleine Supermaus nie. Im Bild: ein "Mighty Mouse"-Fan bei der Comic-Con 2019 in San Diego.
© Daniel Knighton/Getty ImagesTom und Jerry
Mit einer Reihe von Kino-Kurzfilmen ging es 1940 los, heute gilt "Tom und Jerry" als eine der erfolgreichsten Trickfilmserien aller Zeiten. Das Prinzip, von Anfang an: Kater Tom und Maus Jerry bekriegen sich auf unterschiedlichste Weise, gerne auch etwas brutaler - und am Ende gewinnt meistens die Maus. Das Bild zeigt einen Ausschnitt von einem "Tom und Jerry"-Filmposter von 1946.
© LMPC/Getty ImagesTom und Jerry
Knüppel oder Bombe, wer da wohl gewinnt? Gerade in den Anfangstagen war "Tom und Jerry" sehr brutal - bereits in den 60-ern wurden einige Folgen überarbeitet und zahlreiche Gewaltszenen wieder entfernt. Viele Episoden sind heute nicht mehr in der ursprünglichen Fassung verfügbar.
© LMPC/Getty ImagesTom und Jerry
Rabiater Humor hin oder her, "Tom und Jerry" wurde Kult und gilt heute als die am häufigsten ausgezeichnete Trickfilm-Serie aller Zeiten. Sieben Folgen der Serie von William Hanna und Joseph Barbera wurden mit einem Oscar ausgezeichnet.
© Sondeep Shankar/Getty ImagesTom und Jerry
Tom und Jerry sind heute nicht mehr ganz so mörderisch unterwegs wie in den Anfangstagen, aber gekämpft wird immer noch. Und das mit anhaltend großem Erfolg. Zählt man alle Adaptionen (wie etwa "Tom & Jerry Kids" aus den 90-ern) hinzu, wurden im Lauf der Jahre über 300 Episoden produziert. Der letzte große Wurf: ein "Tom & Jerry"-Kinofilm aus dem Jahr 2021 (Bild).
© Warner Bros.Danger Mouse
Ein furchtloser Nager, unterwegs im Auftrag ihrer Majestät: "Danger Mouse" war in vielerlei Hinsicht eine sehr britische Serie, aber auch hierzulande wird sich mancher erinnern. Einige Folgen des von 1981 bis 1992 produzierten Formats wurden im Ersten ausgestrahlt. "He is the greatest, he is fantastic", so ging das damals im Titelsong.
© More MusicDanger Mouse
Danger Mouse, eine beim Secret Service angestellte James-Bond-Maus mit Augenklappe, kämpfte über zehn Staffeln mit 89 Folgen gegen das Böse. Sein ständiger Begleiter war der nörgelnde kleine Hamster Lübke, sein ärgster Rivale hieß in der deutschen Fassung Baron Ekel von Etzmolch.
© More MusicDanger Mouse
Vor wenigen Jahren feierte "Danger Mouse", cool wie eh und je, ein kleines Comeback. Und für die Neuauflage bei Netflix (2015) gab man sich durchaus einige Mühe. In der englischen Originalfassung wirkten unter anderem Star-Comedian John Oliver und Lena Headey ("Game of Thrones") bei der Synchronisation mit.
© NetflixFeivel, der Mauswanderer
Feivel! Der Originalfilm ist inzwischen 36 Jahre alt, aber auch heute noch geht vielen Kinofans das Herz auf, wenn sie an diesen herzergreifenden 80er-Jahre-Zeichentrick zurückdenken. "Feivel, der Mauswanderer" (1986, auf DVD erhältlich) erzählt von der jüdischen Familie Mousekewitz, die die Armut Weißrusslands hinter sich lassen will und nach Amerika auswandert. Der Rest ist Filmgeschichte.
© Universal PicturesFeivel, der Mauswanderer
"Feivel, der Mauswanderer" brannte sich bei allen, die den Film von Regisseur Don Bluth ("Ein Land vor unserer Zeit") sahen, auf ewig ins Gedächtnis ein. Auch die Fortsetzung "Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen" (1991) war einigermaßen erfolgreich. Was dann aber nur noch wenige mitbekamen: Es folgte auch noch eine TV-Serie sowie zwei weitere Spielfilme.
© UniversalBernard und Bianca
Micky Maus stand bei Disney immer an erster Stelle, blieb aber nicht die einzige Maus im Unternehmen. Was bei "Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei" (1977) abging, war für die übliche Micky-Zielgruppe vielleicht auch etwas zu spannend. Schließlich müssen die beiden ein gekidnapptes Mädchen aus den "Teufelssümpfen" in Louisiana retten. Nicht "Schneewittchen" oder "Dumbo", aber dennoch ein bis heute beliebter Disney-Klassiker!
© LMPC/Getty ImagesBernard und Bianca
1990, da war der Originalfilm schon 13 Jahre alt, kamen Bernard und Bianca noch einmal zurück. Diesmal mussten sie kein Mädchen in Louisiana, sondern einen Jungen in Australien retten. Eine aufregende Sache, aber auch diesmal ging für die putzigen Nager alles gut. Achtung, Expertenwissen: "Bernard und Bianca im Känguruland" war das erste Sequel, das es je zu einem Disney-Zeichentrick gab.
© Puls 8 / Walt Disney PicturesRatatouille
Keine Maus, sondern eine Ratte - okay, lassen wir trotzdem gelten. Schließlich gehört "Ratatouille" zu den beliebtesten Trickfilmen der jüngeren Geschichte. Der Pixar-Film spielte 2007 über 600 Millionen US-Dollar ein und wurde mit einem Oscar sowie einem Golden Globe (jeweils in der Kategorie "bester Animationsfilm") ausgezeichnet.
© DisneyRatatouille
In der großen Disney-Familie hat die kulinarisch begabte Ratte Rémy definitiv ihren Platz gefunden. Ein Beweis dafür: Auf einigen Disney-Kreuzfahrtschiffen gibt es französische Restaurants, die "Remy" heißen. Bon Appétit!
© Walt Disney Pictures / Pixar Animation StudiosStuart Little
Schon 1945 veröffentlichte E. B. White das Kinderbuch "Stuart Little", gute 50 Jahre später gab es dann eine gleichnamige Filmadaption. Die 1999er-Kinokomödie war vor allem bei den Allerkleinsten sehr beliebt und wurde unter anderem auch für einen Oscar ("Beste Spezialeffekte") nominiert.
© Sony PicturesStuart Little
"Stuart Little" erzählt von einer ungewöhnlichen Familie, deren Leben durch die sprechende und auch sonst ziemlich kultivierte Maus Stuart Little auf den Kopf gestellt wird. Neben Hugh Laurie, später vor allem für seine Paraderolle in "Dr. House" bekannt, spielte auch Geena Davis in dem Film mit - und die titelgebende Maus wurde im Original von Michael J. Fox synchronisiert. Auf "Stuart Little" folgten noch zwei Fortsetzungen, die jedoch nur mäßig erfolgreich waren.
© Getty Images/Columbia PicturesBasil, der große Mäusedetektiv
Mäuse auf Verbrecherjagd - ein im Kinderfilm seit Langem beliebtes Thema. So wurde irgendwann auch der Sherlock-Holmes-Stoff in die Welt der Nagetiere übertragen: "Basil, der große Mäusedetektiv" (1986) war die Disney-Adaption einer Kinderbuchreihe von US-Autorin Eve Titus aus den späten 50er-Jahren.
© DisneyBasil, der große Mäusedetektiv
"Basil, der große Mäusedetektiv" (1986) spielte an den Kinokassen ein Vielfaches des Filmbudgets (14 Millionen Dollar) ein, unter anderem wirkte bei der Produktion auch Horrorfilm-Star Vincent Price als Synchronsprecher mit. Es war eine der letzten Zeichentrick-Glanztaten von Disney, ehe man den Fokus zunehmend auf Animationsfilme legte.
© RDB/Ullstein Bild/Getty Images