94. Oscar-Verleihung

"Die Academy duldet keinerlei Gewalt": So reagierte das Netz auf Will Smiths Ohrfeige

28.03.2022 von SWYRL

Ein unbedachter Witz über die krankheitsbedingte Glatze von Jada Pinkett Smith handelte dem Komiker und Schauspieler Chris Rock bei der Oscar-Verleihung eine Ohrfeige von Will Smith ein. Wenige Stunden nach dem Vorfall meldete sich nun auch die Academy zu Wort.

Wenige Stunden, nachdem Will Smith seinem Kollegen Chris Rock bei der Oscar-Verleihung eine Ohrfeige verpasst hat, überschlagen sich die Reaktionen im Netz. Neben zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern, die den Vorfall online oder im Fernsehen verfolgten, meldete sich auch die für die Veranstaltung verantwortliche Academy zu Wort: "Die Academy duldet keine Form von Gewalt", heißt es in einem überraschend kurzen Tweet: "Heute Abend freuen wir uns, die Gewinner der 94. Academy Awards zu feiern, die diesen Moment der Anerkennung durch ihre Kollegen und Filmliebhaber auf der ganzen Welt verdient haben."

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter hagelte es seither viel Kritik für den Verfasser: "Ihr habt Hunderte von PR-Mitgliedern in euren Reihen und DIESER Tweet war das Beste, was euch einfiel?", fragte eine Nutzerin. Eine andere antwortete: "Sie haben es geduldet. Sie haben Will Smith weiterhin erlaubt, seinen Platz wieder einzunehmen und bei der Show zu bleiben, nachdem er die Bühne betreten und einen Moderator körperlich beleidigt hatte."

Eine dritte Kommentatorin nimmt hingegen auf einen anderen Aspekt der Aussage Bezug: "Hmm okay, das scheint nur bei Gewalt so zu sein, die man nicht kontrollieren oder verstecken kann", schreibt sie zu einer Foto-Collage, die mehrere Prominente, darunter unter anderem den Regisseur Woody Allen, zeigt: Dem heute 86-Jährigen wird seit langem der sexuelle Missbrauch seiner Tochter vorgeworfen.

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"Die betroffene Person lehnte es ab, Anzeige bei der Polizei zu erstatten"

Das US-amerikanische Branchenblatt "Variety" berichtete zudem, dass sich Chris Rock "geweigert" habe, den Angriff anzuzeigen. Dies gehe aus einer entsprechenden Erklärung des Los Angeles Police Department hervor: "Die Ermittlungsbehörden des LAPD wissen von einem Vorfall zwischen zwei Personen während des Academy-Awards-Programms. Bei dem Vorfall schlug eine Person eine andere. Die betroffene Person lehnte es ab, Anzeige bei der Polizei zu erstatten."

In den sozialen Netzwerken gibt es zudem eine Diskussion, ob es sich bei der Ohrfeige um einen tatsächlichen Angriff oder um eine Inszenierung gehandelt habe. Sollte der Angriff echt gewesen sein, so gehen die Meinungen dazu ebenfalls auseinander: Während einige den "sehr schlechten Witz" und die Geschmacklosigkeit Rocks kritisieren, verurteilen andere den Einsatz von Gewalt. Unklar ist auch, ob sich Will und Jada Pinkett Smiths Sohn Jaden Smith zu dem Vorfall äußerte. Noch in der Nacht twitterte der 23-Jährige: "So machen wir das". Ob er sich damit auf die Ohrfeige seines Vaters bezieht, ist nicht bestätigt.

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"Das bedeutete mir so viel"

Die Schauspielerin Tiffany Haddish, die mit Jada Pinkett Smith im Film "Girls Trip" spielte, erklärte hingegen ihre Solidarität mit Will Smith. Nach der Vorfall sagte sie gegenüber "People", dass der Einsatz des Schauspielers "das Schönste" gewesen sei, was sie je gesehen habe: "Als ich sah, wie ein Schwarzer Mann für seine Frau eintrat. Das bedeutete mir so viel".

Auch die Hollywoodstars Denzel Washington und Bradley Cooper sprangen Smith zur Seite: Ein Video, welches der amerikanische Journalist und Moderator Scott Feinberg twitterte, zeigt eine Szene, die aufgrund einer Werbeunterbrechung nicht im TV zu sehen war: Darin legt Washington Smith zunächst die Hand auf die Schulter. Nach ein paar Schritten stößt Cooper hinzu und reagiert auf die gleiche Weise. Nach dem Gespräch wischt Smith sich offenbar Tränen aus dem Gesicht. Im Text zu dem Video schreibt Feinberg zwar, dass es sich um Denzel Washington und Tyler Perry handelte. Fotos aus der Nähe zeigten jedoch, dass es Cooper war.

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Smith entschuldigte sich

Während seiner Präsentation des Oscars in der Kategorie "Dokumentation - lang" hatte Rock über Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith gescherzt, dass er es kaum erwarten könne, sie in einer Fortsetzung "Die Akte Jane" (1997) zu sehen. In dem Film war Demi Moore seinerzeit mit kahlgeschorenem Kopf aufgetreten. Auch Pinkett Smith erschien mit Glatze zur Oscar-Verleihung, da sie an krankheitsbedingtem Haarausfall leidet. Smith entschuldigte sich später für seinen Wutausbruch, als er für seine Rolle in dem Biopic "King Richard" als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

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