Friesland - Haifischbecken - Sa. 27.02. - ZDF: 20.15 Uhr

Das Tor ins Paradies

20.02.2021 von SWYRL/Hans Czerny

Das Städtchen Leer steht kopf: Ostfriesland soll zum Digital Valley werden. Ein "Technologiepark" ist geplant, der kühnste Wolhlstandsträume übertrifft. Doch alsbald liegt der Investor im Sarg. Ist der große Traum geplatzt?

Im zwölften Film der humorigen ZDF-Krimireihe "Friesland" (Regie: Thomas Durchschlag) sieht für das örtliche Polizistenpärchen Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet) alles nach Müßiggang und Langeweile aus. Wäre da nicht jener Großinvestor, der aus dem Städtchen Leer an der Küste ein "Friesland Valley" machen will. Grit Larson, die Chefin der regionalen Wirtschaftsförderung (Genija Rykova) hofiert den Besucher denn auch, als wär's der Papst persönlich - und Polizeichef Brockhorst (Felix Vörtler) beordert Henk und Süher gleich als Polizeieskorte für den Geldbringer ab. Doch vom großen Bahnhof bleibt nicht viel. Gerade abgestiegen im Hotel, ist der Investor schon wieder verschwunden. Sollte sich das geplante "Friesland Valley" als Fata Morgana erweisen?

Wie so oft in humoristischen Krimis, hat auch die "Friesland"-Folge "Haifischbecken" ihre Stärken gleich zu Beginn im Setting. Das Personal - vom Polizisten-Team bis zur Hafen-Apothekerin und zum örtlichen Bestatter Habedank - wird üppig bedient. Die Positionen sind klar verteilt: Brockhorst, der Chef, macht wieder den Prahlhans mit dem dicken Hals und preist die "digitale Autobahn", Süher und Henk beginnen auf eigene Faust frech an ihm vorbei zu ermitteln, und die Spuren sichernde Apothekerin - diesmal durch die neue Helferin Harms (Tina Pfurr) vertreten, ist abermals ein ebenso findiger wie dienstbarer Geist.

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Witzigkeiten und Einfälle schlagen Purzelbäume

Als der ortsfremde Investor alsbald in einem Sarg des Bestatters Habedank (Holger Stockhaus) gefunden wird, gerät dieser unter schweren Verdacht, da mag er noch so gut mit Henk und Süher befreundet sein. Aber auch andere sind verdächtig, wie etwa die Fischdosen-Erbin Vera Tillich (Tatja Seibt), die auf Habedanks Zutun 300.000 Euro in das Technologieprojekt gesteckt hat und nun scharfzüngig ihr Geld zurück verlangt. Dazu ein in Geldnöte geratener Startup-Unternehmer ebenso wie ein gekündigter Informatiker und jene Esoterikerin (Christin Nichols), die - "Verstrahlung droht!" - immer schon gegen das friesische Silicon Valley war. Wenn schon nicht Mörderin, so könnte immerhin sie es gewesen sein, die das große Projektplakat draußen vor der Stadt abgefackelt hat, das skelettiert aussieht, als wäre es dem Blockbuster "Three Billboards out of Ebbing, Missouri" entstiegen. Leer grüßt Hollywood.

Es ist ein Bild, vor dem der launige Samstagskrimi aus dem hohen Norden endlich mal zur Ruhe kommen darf. Ansonsten purzeln die Witzigkeiten nur so übereinander. Zu viel des Schrillen, zu viele Pointen häuft das Drehbuch (Georg Ludy) leider an - da ist es nicht verwunderlich, dass die Spannung auf der Strecke bleibt. Die eine, die Schlusspointe, ist es dann letztlich auch, die dieser mit (zu) vielen Einfällen angerichteten Waterkant-Komödie fehlt.

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