Es war einmal eine Late-Night-Show ...
Zwischen 1995 und 2014 definierte Harald Schmidt bei wechselnden Sendern, wie Late Night funktioniert (und am Ende auch, wie sie nicht funktioniert). Doch was macht der Chef, was machen die Sidekicks und der Bandleader der "Harald Schmidt Show" heute? Sie erfahren es in der Bildergalerie!
© ConstantinDer Sidekick
Er gehörte lange Jahre zur "Harald Schmidt Show" wie Don Camillo zu Peppone oder das Salz in die Suppe: Insgesamt 13 Jahre lang war Manuel Andrack Schmidts Redaktionsleiter und Sidekick mit der ihm eigenen Bierruhe. Auch bei seiner "Rückkehr" von SAT.1 zur ARD wurde Harald Schmidt von ihm begleitet. Dann trennten sich die Wege.
© SAT.1Manuel Andrack heute
Andrack hat seither die Wanderleidenschaft für sich entdeckt, worüber er Bücher schreibt ("Du musst wandern", "Das neue Wandern"). Zudem veröffentlichte der 1.FC-Köln-Anhänger "Lebenslänglich Fußball: Vom Wahnsinn, Fan zu sein". Für seinen Ex-Chef hatte er im Nachhinein indes nicht nur lobende Worte.
© manuel-andrack.deDer Bandleader
Nachtragende Worte wird man von Helmut Zerlett hingegen kaum hören. Der gebürtige Kölner amtierte während Harald Schmidts kompletter Late-Night-Karriere als dessen Bandleader.
© Alexander Hassenstein/Getty Images for Farewell Oliver KahnHelmut Zerlett
Was Helmut Zerlett heute macht? Musik natürlich! In den letzten zehn Jahren habe er an die 50 Serien und Filme vertont, erklärte er gegenüber dem "stern". Außerdem tummelt er sich auf Promi-Partys und manchmal auch in Rennautos. Und wenn dann noch Zeit ist, arbeitet er mit Ehefrau Natallia am Golf-Handicap (hier: für den guten Zweck "Wir helfen Kindern").
© Andreas Rentz/Getty ImagesDie Anmoderatorin
Sie sprach immer die ärrlischen Anmoderationen ein und war auch sonst eine der charmantesten Erscheinungen der "Harald Schmidt Show": Nathalie Licard.
© ARD / Klaus GörgenNathalie Licard heute
Einst fing sie als Praktikantin bei der "Harald Schmidt Show" an, bar jeder Deutschkenntnisse. Noch immer ist der ausgeprägte französische Akzent Madame Licards Markenzeichen. Das war nicht anders, als sie für den Sender Das Vierte durch den Themenmonat "Vive la France" führte oder 2016 als Co-Moderatorin beim Sport1-"EM Doppelpass" agierte.
© Gert Krautbauer / Das VierteDer Chefautor
Peter Rütten (rechts) war während der Pionierjahre bei SAT.1 Chefautor der "Harald Schmidt Show" und Darsteller beliebter Figuren wie "Kai Edel". Nachdem er wie Kaya Yanar, Oliver Pocher und Niels Ruf arbeitete, hat Rütten nun bei Tele 5 eine Heimat gefunden. Dort präsentiert er mit Oliver Kalkofe die beliebte Reihe "SchleFaZ - Die schlechtesten Filme aller Zeiten".
© Tele 5 / Gert KrautbauerDas Ex-Talent
Harald Schmidt und Oliver Pocher (links) auf Augenhöhe? Das wurde dann doch nichts. Die kurze "Schmidt & Pocher"-Ära im Ersten darf historisch als gescheitert gelten. Schmidt nannte Pocher später wenig schmeichelhaft ein "adipöses Ex-Talent" ...
© ARD / Marco GrobOliver Pocher
Ganz falsch lag der Late-Night-Meister da nicht. Was der Jüngere nach "Schmidt & Pocher" im TV anfasste, scheiterte oftmals grandios. Inzwischen ist aber eine feste Größe bei RTL, vor allem als Moderator seiner eigenen Late-Night-Show "Pocher - gefährlich ehrlich!", gemeinsam mit Ehefrau Amira.
© Matthias Nareyek/Getty Images for SportalmDer Gagschreiber
"Zukunft ist gut für alle", lautete der gloriose Wahlslogan von CDU-Mann Dr. Udo Brömme. Gespielt wurde die wiederkehrende Kunstfigur vom Gagschreiber und späteren Redaktionsleiter Ralf Kabelka. Der ist inzwischen als Sidekick eines anderen ehemaligen Schmidt-Schützlings tätig ...
© ARD / WDR / Herby SachsDer Hochbegabte
Nämlich von Jan Böhmermann! Zwischen 2009 und 2012 zählte der aufstrebende Provokationskünstler zum Ensemblemitglied der "Harald Schmidt Show". Als hochbegabt fiel er dem geneigten Zuschauer da schon auf ...
© ZDF / Ben KnabeJan Böhmermann heute
Was aus dem "blassen, dünnen Jungen" geworden ist, weiß von New York bis Ankara die halbe Welt, seit der "Neo Magazin Royale"-Moderator mit seinem "Schmähgedicht" über den türkischen Präsidenten Erdogan eine mediale, politische und juristische Lawine lostrat. Von einer solchen Außenwirkung konnte der einstige Chef selbst zu Hoch-Zeiten nur träumen.
© ZDF / Ben KnabeDas Internetphänomen
Auch sie gehörte in Schmidts Karriereherbst zum Nachwuchsteam, mit dem sich der Meister umgab: Katrin Bauerfeind, bekannt geworden als Ansagerin des Internet-Magazins "Ehrensenf", ist beim Kulturfernsehen gut etabliert und auch schon als Schauspielerin ("Nachtschicht", "You Are Wanted") und Buchautorin ("Hinten sind Rezepte drin") positiv aufgefallen.
© SWR / Alexander KlugeDas erweiterte Team
In den Anfangsjahren bei SAT.1 umgab sich Harald Schmidt über Jahre mit einem festen Team. Suzana Novinscak, die Schmidts Stichwortkarten hochhielt, arbeitet heute als Redakteurin bei einer Marketing-Agentur. Bernd Zeller, der in der Show als Quoten-Ostdeutscher auftrat, hat eine Online-Satirezeitung (www.zellerzeitung.de).
© SAT.1Der Chef
Und was macht der Chef selbst? Vor allem der Schauspielleidenschaft frönen, etwa in der "Rosamunde Pilcher"-Reihe im ZDF. In "Ein Doktor & drei Frauen" spielte Schmidt (links, mit Alexander Klaus Stecher) einen hypochondrischen, misanthropischen Lord. Eine Rolle wie auf den Leib geschneidert ...
© ZDF / Jon AilesArbeiten, wo andere Urlaub machen
Angst vor seichten Gefilden hat Harald Schmidt eh nie gehabt. Seit 2008 hat er eine immer mal wiederkehrende Rolle als Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle auf dem ZDF-"Traumschiff".
© ZDF / Dirk BartlingFast ermittelte er auch noch
Es war eine kleine Sensation: Ende 2015 kündigte der SWR an, dass Harald Schmidt eine Rolle im neuen "Schwarzwald"-Tatort übernehmen werde. Im neu formierten Team um Hans-Jochen Wagner (links) und Eva Löbau sollte Schmidt den Kripo-Chef spielen. Im Februar kam dann der Rückzieher: Schmidt unterrichtete den Sender, "dass er für die anstehenden Dreharbeiten des 'Tatort' Schwarzwald nicht zur Verfügung stehen könne" und nannte "persönliche Gründe" für seine Absage.
© SWR / Alexander KlugeZurück im alten Job
Und noch eine Überraschung: Harald Schmidt kehrte in seinen alten Job zurück - als Kolumnist. Von 1994 bis 2013 schrieb er bereits für den "Focus", von 2017 bis August 2020 meldete er sich beim "Spiegel" mit bissigen Kommentaren in Text- und Videoform zu Wort.
© Clemens Bilan/Getty ImagesAlles Theater?
"In der Oper habe ich alles erreicht. Jetzt möchte ich im Schauspiel radikal an meine Grenzen gehen": Seit Sommer 2019 moderiert Schmidt die regelmäßig alle ein bis zwei Monate im Schauspielhaus des Staatstheaters Stuttgart stattfindende Stand-up- und Interview-Show "Echt? Schmidt?".
© Hannes Magerstaedt/Getty Images for Best Brands