Keine Ahnung von Kunst!
Beate und Nils aus Essen hatten nach eigener Aussage "keine Ahnung von Kunst" und wollten deshalb in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ihr Gemälde kunsthistorisch schätzen lassen. Experte Albert Maier war auf den ersten Blick fasziniert - und am Ende völlig schockiert. Den wahren Schatz hatten die Verkäufer noch zu Hause!
© ZDFKeine vergleichbaren Bilder
Experte Maier kannte den schlesischen Künstler Fritz Neumann-Hegenberg. Das expressionistische Bild von 1918 erinnerte ihn an die Malergruppe Die Brücke aus Dresden. Dennoch konnte er den Wert des Werks nicht sicher verorten, da "es kaum vergleichbare Bilder von ihm auf dem Markt gibt". Die Verkäuferin wusste warum.
© ZDFEine Offenbarung
"Wir haben ganz viele Bilder von diesem Künstler noch zu Hause. Das war nämlich mein Großonkel - und meine Mutter hat sein ganzes Werk geerbt", erläuterte die Verkäuferin ahnungslos. "Jetzt bin ich platt", schnaufte Horst Lichter ungläubig. Und auch Experte Maier war fassungslos ob dieser Offenbarung.
© ZDFGeschichtsträchtige Stunde
"Sie haben noch mehr Bilder?", wollte Experte Maier euphorisiert wissen. "Das ist eine Sensation! Das muss erforscht und nachrecherchiert werden", frohlockte der Experte. "Ein Träumchen! Wahrscheinlich sitzt ihr zu Hause auf Millionen!", strahlte Lichter und verkündete stolz: "Das ist eine geschichtsträchtige Stunde bei 'Bares für Rares'."
© ZDFSchätzpreis: 700-800 Euro
"Der Künstler ist sehr früh verstorben. Und alle seine Werke waren verschollen", erklärte Maier. Doch Lichter unterbrach ihn mit dem Einwand: "Nein, jetzt nicht mehr!" Wegen der malerischen Qualität und der hervorragend herausgearbeiteten Bildtiefe taxierte der Experte das Pastellkreide-Bild auf 700 bis 800 Euro.
© ZDFDas ist erst der Anfang!
"Und das ist erst der Anfang", freute sich Horst Lichter bei der Übergabe der Händlerkarte - wohl wissend um den Schatz der Verkäufer, der noch in ihrem Haus auf sie wartete. Doch wie würden die Händler und Händlerinnen das unbekannte Werk einschätzen? Der Künstler war ihnen jedenfalls nicht bekannt.
© ZDFNicht bekannt
"Ich finde keinen Neumann-Hegenberg und kenne ihn auch nicht", grübelte Wolfgang Pauritsch bei seiner Internet-Recherche. Als die Verkäuferin von ihrer familiären Verbindung zum Künstler erzählte, horchte Pauritsch auf. "War der Onkel mal in Bayern? Das Bild erinnert mich an den 'Blauen Reiter'", so der Händler.
© ZDFZwischenstopp Murnau?
Der Maler hatte zwar in Berlin und Weimar studiert, aber auch Italienreisen unternommen, so die Besitzern - vielleicht verliefen die über Murnau, fantasierte man. "Jedenfalls bin ich verzückt. Mir gefällt das Bild - vor allem, weil es schön klein ist", verriet Pauritsch und bot 350 Euro zum Start. Doch auch Steve Mandel und Susanne Steiger zeigten Interesse an dem farbenfrohen Gemälde.
© ZDFBietergefecht
Bei 850 Euro stiegen auch noch Markus Wildhagen und Elke Velten ins Bieterrennen ein. Die Händlerin und Händler boten bis zu 1.000 Euro fleißig mit. Doch das letzte Wort hatte Pauritsch: Er erhöhte auf 1.050 Euro. Verkauft!
© ZDFNoch keine Hunderttausend
"Wäre das ein Bild von Marianne von Werefkin oder Franz Marc von den 'Blauen Reitern', dann würde ich jetzt Hunderttausende von Euro bezahlen." Doch wer weiß, wie das Werk nach der Aufarbeitung des Künstlers sowie Dokumentation seiner Bilder gelistet und wertgeschätzt wird.
© ZDFKreuzanhänger
Händlerin Susanne Steiger ersteigerte einen Kreuzanhänger mit Diamanten von 1780 für satte 2.000 Euro. Die Expertise hatte "nur" 1.000 bis 1.200 Euro ergeben, doch die Händlerin wollte das Schmuckstück selbst tragen und bezahlte deshalb auch mehr: "Oh mein Gott, ist das schön!"
© ZDFPorzellanschale
Der Wert einer Porzellanschale der bekannten Manufaktur Meissen aus der Zeit zwischen 1860 und 1924 wurde von Experte Albert Maier auf 300 bis 350 Euro taxiert. Laut Händler Wolfgang Pauritsch habe man früher 2.500 DM für das Stück "Weißes Gold" bezahlt, doch "die Zeiten haben sich leider geändert!" Steve Mandel ersteigert die Schale für 410 Euro.
© ZDFPreis-Pokal
Die Trophäe stammte laut Inschrift vom ersten Bundesschießen 1880 in Wien. Expertin Rezepa-Zabel schätzte den Wert auf 300 bis 400 Euro. Händler Pauritsch bezahlte - vor allem wegen des Bezugs zu seiner österreichischen Heimat - beachtliche 520 Euro.
© ZDFSchiffsscheinwerfer
Mit diesem Schiffsscheinwerfer und seiner Strahlweite von 12 Kilometer wollte Experte Detlev Kümmel "Batman rufen" und Horst Lichter "komische Nachbarn" ärgern. Laut Expertise war das militärische Objekt von 1976 r8nd 4.000 bis 6.000 Euro wert. Nach wackeren Verhandlungen zahlte Markus Wildhagen 4.650 Euro - aber keinen Cent mehr.
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