11.11.2023 von SWYRL
Bei Netflix steuert "The Crown" auf das große Finale zu. Emma Stone und Nathan Fielder zertrümmern in einer treffenden Satire die Verlogenheit des Fernsehens. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.
Wenn es um den Staffelstart von "The Crown" ging, bewiesen die Verantwortlichen von Netflix schon des Öfteren ein Händchen: Staffel fünf startete fast auf den Tag genau zwei Monate nach dem Tod von Queen Elizabeth II. im Jahr 2022. Die ersten vier Folgen der finalen sechsten Staffel der Serie von Peter Morgan sind ab Donnerstag, 16. November, und damit zwei Tage nach dem 75. Geburtstag von König Charles III. terminiert. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
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"The Crown", Netflix
Nach der Scheidung von Prinz Charles (Dominic West) und Lady Diana (Elizabeth Debicki) in der fünften Staffel von "The Crown" hat die königliche Familie um Queen Elizabeth II. (Imelda Staunton) im nun gezeigten Zeitraum zwischen 1997 und 2005 eine weitere große Tragödie zu verkraften: Am 31. August 1997 starb die damals 36-jährige Diana, Mutter der Prinzen William (Rufus Kampa) und Harry (Flynn Edwards), bei einem Autounfall. Zuvor war ihr Wagen von aufdringlichen Paparazzi nachts durch Paris gejagt worden. Der genaue Unfallhergang ist dem Vernehmen nach nicht in "The Crown" zu sehen.
Obwohl Netflix vorab so gut wie keine Details preisgab, fanden einige Informationen dennoch ihren Weg an die Öffentlichkeit: Britischen Medienberichten zufolge soll die Serie Diana zum Zeitpunkt des Verkehrsunfalls als schwanger darstellen. Damit greifen die Macher ein altes Gerücht wieder auf, das Mohamed Al-Fayed (Salim Daw), der Vater von Dianas damaligem Freund Dodi Al-Fayed (Khalid Abdalla) nach dem Unfalltod des Paares in die Welt setzte. Auch soll der Harrods-Chef in der Serie die Behauptung wiederholen, wonach das Paar Opfer eines Komplotts wurde. Klarheit, zumindest in Sachen "The Crown", gibt es ab 16. November, wenn der erste Teil der sechsten "The Crown"-Staffel bei Netflix debütiert.
"Deutsches Haus", Disney+
Der Krieg und die Gräuel der Nationalsozialisten sind 1963 längst verdrängt, der Blick ist nach vorne gerichtet. Und die jüngere Generation, die während des Krieges noch im Kindesalter war, besticht in der Disney-Serie "Deutsches Haus" hauptsächlich mit Nichtwissen. So auch Eva Bruhns (Katharina Stark). Die junge Frohnatur packt in der titelgebenden Gaststätte ihrer Eltern Edith (Anke Engelke) und Ludwig (Hans-Jochen Wagner) mit an, ehe die Dolmetscherin unversehens mit einer neuen Aufgabe betraut wird: Sie soll beim Auschwitz-Prozess aus dem Polnischen ins Deutsche übersetzen.
Je länger der Prozess dauert, desto erschütternder offenbaren sich der jungen Übersetzerin die Wahrheit und die Taten der Angeklagten um Robert Mulka (Martin Horn) und Wilhelm Boger (Heiner Lauterbach). Durch ihren Job stellt Eva nicht nur die zarte Liebesbeziehung mit Versandmagnat Jürgen Schoormann (Thomas Prenn) aufs Spiel. Ihre Nachforschungen bringen auch ihre eigene Familie ins Wanken.
"Deutsches Haus" rekapituliert das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Entsprechend fällt die fünfteilige Disney-Produktion an vielen Stellen bedrückend, schockierend und teils unfassbar traurig aus. Der Kniff, die Geschichte durch die unschuldigen Augen von Eva Bruhns erzählen, erweist sich als äußerst wirkungsvoll. Disney gelingt mit seiner dritten deutschen Serien-Eigenproduktion "Deutsches Haus" neben dem Netflix-Erfolg "Liebes Kind" die beste deutsche Serie des Jahres 2023.
"The Curse", Paramount+
Neue Wände, neue Küche, neuer Garten, neues Haus: Der Spartenkanal HGTV (Home & Garden TV) ist ein Sender der Möglichkeiten, die man selbst gerne hätte. Das Publikum kann ein bisschen neidisch sein, wo und wie andere Menschen wohnen können und was engagierte Renovierungskünstler alles ermöglichen können. Einblicke gibt auch das von Oscar-Gewinnerin Emma Stone und Nathan Fielder gespielte Ehepaar Siegel, allerdings werden DIY-Shows beim Streamingdienst Paramount+ ab 11. November in der Serie "The Curse" ordentlich auf die Schippe genommen.
Dass hinter den Kulissen nicht alles schick ist - geschenkt. Reality-TV muss nicht die Realität abbilden. Es soll unterhalten und Botschaften vermitteln: von Nachhaltigkeit, Kapitalismuskritik und dem Kampf gegen Rassismus. Also ziehen Asher (Fielder) und Whitney (Stone) Siegel für ihr neues Projekt in ein Kaff nach New Mexico. Sie wollen etwas für eine Community tun, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht.
Allerdings bringen sie ihre privaten Probleme mit: In der Ehe läuft es nicht, Kinder sind bislang nur ein Wunsch geblieben. Und dann beschwört Asher ein noch größeres Unheil herauf: Weil er einem Mädchen einen Geldschein wieder wegnimmt, den er ihr für eine Szene seiner Show geschenkt hat, verflucht sie ihn. Fortan geht schief, was schiefgehen kann. Der schöne Schein vor der Kamera wird zu einem schwarzhumorigen, unterhaltsamen Alptraum dahinter.
"A Murder At The End Of The World", Disney+
Ein Hauch Agatha Christie bei Disney+: In der Krimiserie "A Murder At The End Of The World" nimmt die begabte Hackerin Darby Hart (Emma Corrin) an einer Tagung des zurückgezogen lebenden Milliardärs (Clive Owen) teil. Doch das Treffen nimmt eine verhängnisvolle Wendung, als einer der Gäste ermordet wird. Ob Darby eine weitere Bluttat verhindern kann, zeigt sich ab 14. November bei Disney+.
Ein Milliardär, ein Psychospiel und neun Fremde an einem abgelegenen Ort: Die Parallelen zu der "Knives Out"-Fortsetzung von Rian Johnson, "Glass Onion", sind nicht von der Hand zu weisen. Und doch fällt die Serien gewordene Murder Mystery der Regisseure Brit Marling und Zal Batmanglij erheblich düsterer aus als die bitterböse und schwarzhumorige Netflix-Abrechnung mit dem Establishment. Das jedenfalls lässt der atmosphärische Trailer zu "A Murder At The End Of The World", der eine Mischung aus Detektivspiel, Psychothriller und Horror samt überraschenden Wendungen ohne Ende in Aussicht stellt.
"007: Road To A Million", Prime Video
Einmal James Bond sein: Der Traum einiger Filmfans geht in einer einzigartigen Gameshow tatsächlich in Erfüllung. Neun Paare kämpfen in "007: Road to a Million" (ab 10. November, Prime Video) um den Jackpot von einer Million Dollar. Dazu müssen sie sich weltweit Herausforderungen in James-Bond-Manier stellen. Drahtzieher im Hintergrund der actionreichen Show ist der sogenannte Controller ("Succession"-Star Brian Cox). Er plant die teils halsbrecherischen Prüfungen, die die Teilnehmenden erwarten.
Von den wilden schottischen Highlands und der abgelegenen chilenischen Wüste bis hin zu den belebten Straßen von Venedig und der luxuriösen karibischen Küste Jamaikas: Auf der weltweiten Reise werden die Paare nicht nur körperlich herausgefordert, sondern müssen sich auch auf knifflige Fragerunden gefasst machen. Wie ein erster Trailer zeigt, müssen die Teilnehmenden ihre Grenzen überwinden: Eine Million Dollar kann nur das Paar gewinnen, das in "007: Road to a Million" selbst vor einem Sprung aus dem Hubschrauber oder dem Erklimmen eines XXL-Krans nicht zurückschreckt.