YouTube-Hits
Für die Spezialsendung von "Bares für Rares" am Mittwoch, setzte sich Trödel-Experte Horst Lichter hinter seinen Computer und suchte die beliebtesten Fälle der Online-Community. Dass ausgerechnet diese Raritäten und Objekte am meisten Klicks auf YouTube bekommen haben, erstaunte den Moderator: Brillis, alte Prospekte und ein nicht verkaufter Bronze-Adler.
© ZDF"Ein absoluter Klassiker!"
Über eine Million Mal wurde das YouTube-Video zu diesem tollen Objekt aufgerufen: ein Brillant-Ring. Der Schmuck sprach für sich, so Wendela Horz: "Selbst ein Laie erkennt: Das ist was Schönes!" Der lupenreine Diamant hatte 1,357 Karat und eine sehr gute Farbe. Lichter lächelte schelmisch, denn auch er fand den Ring "ein Stück weg von schlecht".
© ZDFHöchstgebot: 8.000 Euro
Doch wie viel war das Erbstück wert? Die Verkäufer Maria Baller und Thomas Behrendt wünschten sich für ihren Brilli eine Menge Geld: 7.500 bis 10.000 Euro. Auch laut Expertin war der Ring bis zu 12.000 Euro wert. Mehr als 8.000 war im Händlerraum aber nicht drin. Doch die Verkäufer waren mehr als glücklich, und so ging das Stück an Elke Velten.
© ZDFPanorama
Auch Mario Beckers Mitbringsel ließ die Klickzahlen auf YouTube in die Höhe schießen. Für sein Panorama-Prospekt im Ziehharmonika-Effekt zur Gewerbeausstellung von 1896 in Berlin hatte er bei einer Wohnungsauflösung 2 Euro bezahlt. Nun wünschte er sich 200 Euro dafür. Laut Experte Detlev Kümmel könnte der Prospekt sogar bis zu 450 Euro bringen.
© ZDFHöchstgebot: 250 Euro
Der lithographierte Messekatalog sorgte auch im Händlerraum für staunende Blicke. Susanne Steiger fand den 3D-Effekt des Panoramas "total cool!" Doch die Gebote starteten mit 20 Euro sehr niedrig und stiegen auch nur in sehr kleinen Schritten langsam nach oben bis 250 Euro - da war dann Schluss. Und Julian Schmitz-Avila bekam den Zuschlag.
© ZDF10 Millionen Klicks
Über 10 Millionen Mal wurde der Zufallsfund von Natalie Fischer auf YouTube angesehen. Als sie zugab, nur 20 Euro für ihre Skulptur bezahlt zu haben, zuckte Albert Maier zusammen, und Horst Lichter gratulierte. Denn die Skulptur besaß laut Expertise alles: "Sie ist signiert, von Honoré Sausse, und man kann sie datieren, auf die 1920er-Jahre."
© ZDFKamelreiter mit seiner Frau
Das Objekt besaß noch die Original-Patina, und "das ist natürlich wunderschön", erklärte der Experte. "Aber die Darstellung ist das Allerbeste: der Kamelreiter mit seiner Frau", schwärmte Maier. Arabische Szenerien seien nach wie vor gut verkäuflich, zumal "im perfekten Zustand". Die Expertenschätzung: 1.200 bis 1.500 Euro.
© ZDFHöchstgebot: 850 Euro
Lichter rief noch: "Wenn du das nächste Mal auf den Flohmarkt gehst, nimm mich mit!" Und auch im Händlerraum war die Freude über die Bronze groß. Alle Händler hatten Interesse an dem Kamel - oder war es doch ein Dromedar, wie Walter Lehnertz (links) felsenfest behauptete? Jedenfalls wurde er ausgeboten. Julian Schmitz-Avila (rechts) erhielt die Skulptur für 850 Euro.
© ZDFPocket Bike
Das kleine Motorrad, eine Yamaha 500, hätte Lichter auf keinen Fall weggegeben, doch Burkhard Heiliger musste das Fahrzeug, das nur noch bei ihm im Keller rumstand nach Bitte seiner Frau loswerden. Das Pocket Bike wurde als limitierte Auflage (200 Stück) von Yamaha in Auftrag gegeben - voll funktionsfähig und mit Originalteilen.
© ZDFAb in die Eifel!
Der Wunschpreis lag bei 750 Euro, doch Experte Sven Deutschmanek ging mit 800 bis 1.000 Euro sogar noch ein bisschen höher. Im Händlerraum musste Lehnertz gleich mal testen, ob das Mini-Bike etwas für die Eifel sein könnte. Dem Geräusch nach zu urteilen und Waldis Mimik: absolut! Und so ging das Bike nach einem Händler-Gefecht für 880 Euro an Lehnertz.
© ZDFFreimaurer-Skulptur
Andreas Kukrals geheimnisvolle Skulptur faszinierte ebenfalls eine Menge Online-Zuschauer und brachte sogar die Hand von Detlev Kümmel zum Zittern. "Dann muss es was Tolles sein", sinnierte Lichter. Das war es auch: Es handelte sich um eine Gedenkskulptur von 1925 zur ersten Jahresfeier der Freimaurer-Johannisloge "Zum schwarzen Adler".
© ZDFEin Meilenstein!
"Dieses Stück ist ein Meilenstein. Dazu existiert die Freimaurer-Loge auch noch in Berlin", freute sich Kümmel. Den Wunschpreis konnte der Verkäufer nach der Expertise der Superlative gar nicht wirklich nennen, denn er überlegte den Vogel mitzunehmen und ihn eventuell der Loge zurückzugeben. Der Expertenpreis lag bei 2.000 Euro.
© ZDFAdler fliegt zurück!
Doch die Neugierde war zu groß, und so wurde der Adler auch den Händlern vorgestellt. Bei 500 Euro ging's los und endete bei 2.650 Euro. Dann unterbrach der Verkäufer das Gefecht: "Ich verkaufe nicht und bringe den Adler zur Loge zurück, wo er hingehört!" Dafür erntete er großen Respekt von allen Händlern.
© ZDFAus dem russichen Zarenhaus
Ein Hit auf YouTube war auch das kleine Accessoire von Susann Fürer. Ihre Brosche lag bislang nur in der Schublade, obwohl die Geschichte hinter dem Schmuckstück sehr interessant war. Denn es handelte sich bei der umgearbeiteten Brosche vormals um eine Krawattennadel, die dem letzten russischen Zaren gehört hatte.
© ZDFSchock im Händlerraum
Die Brosche mit diamantiertem Doppeladler der Familie Romanow lag laut Expertin Wendela Horz bei 300 bis 400 Euro. Doch die Händler sahen das anders. Für Fabian Kahl war es zwar ein Frevel, dass die Krawattennadel umgearbeitet wurde und das Stück nicht mehr im Originalzustand war. Dennoch entstand ein Bieterkampf, den Daniel Meyer mit satten 1.500 Euro gewann.
© ZDF