Darkroom - Tödliche Tropfen - Mi. 20.10. - ARTE: 23.00 Uhr

"Ich glaube, dass man heute auch böse Schwule zeigen kann"

17.10.2021 von SWYRL/Felix Bascombe

Kultregisseur Rosa von Praunheim hat einen Film über einen schwulen Serienkiller gedreht. Wenn das einer darf, dann er.

"Ich glaube, dass man heute auch böse Schwule zeigen kann", erklärte Rosa von Praunheim im Begleittext zu seinem Film "Darkroom - Tödliche Tropfen" (2019). Die Schwulenbewegung, sagt der Regisseur, habe schließlich viel Positives erreicht in den letzten Jahren. "Raus aus den Toiletten, rein in die Straßen!", forderte von Praunheim einst in seiner legendären Dokumentation "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt". Das war 1971, vor 50 Jahren. Heute müssen sich Schwule längst nicht mehr verstecken, und, folgt man dem Regisseur: Man darf sie freilich auch in negativen Rollen zeigen.

Rosa von Praunheim macht das nun in "Darkroom", einem Krimidrama, das ARTE nun erstmals zu später Stunde zeigt. Der Film erzählt, basierend auf wahren Begebenheiten, die Geschichte eines schwulen Serienkillers. Lars Schmieg (Bozidar Kocevski), ein notorischer Hochstapler, tötet drei Menschen mit einer Überdosis an K.o.-Tropfen, zwei weitere Male misslingt ihm der Versuch. In Rückblenden schildert der Film den Werdegang des Täters, seinen Weg von der Kleinstadt ins große Berlin. Daneben zeigt von Praunheim den Prozess gegen Schmieg, mit einer knarzigen Katy Karrenbauer als Staatsanwältin.

"Darkroom - Tödliche Tropfen" schwankt irgendwo zwischen Trash und soziologischer Studie. Erfrischend sind vor allem die beiden Hauptdarsteller, der Newcomer Bozidar Kocevski als Mörder und Heiner Bomhard als sein Ukulele spielender Freund mit Engelslocken. Großes Kino ist das alles nicht - aber in seiner Unbeholfenheit irgendwie auch sympathisch.

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