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Cros neue alte Leichtigkeit: Das sind die Musik-Highlights der Woche

12.08.2022 von SWYRL/Christopher Schmitt

Schlagerpop-Rap von Vanessa Mai, Metal von Slipknot und Cro, der mit seinem neuen Album entspannte Sommer-Vibes versprüht: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Mit seinem Internet-Hit "Easy" trat Cro im Jahr 2011 einen ungeahnten Hype los. Sein lässiger Sound traf einen Nerv und klang damals nach der Zukunft des Deutschraps, wenngleich die vermeintlich belanglosen Texte in der Szene kritisiert wurden. Nach einem sperrigeren Album im vergangenen Jahr besinnt sich der einstige Pandamasken-Träger - inzwischen sieht er aus wie der uneheliche Sohn von Daft Punk - mit einer sommerlichen Platte auf den Vibe, der ihn einst auszeichnete. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Vanessa Mai und den Metal-Ikonen von Slipknot.

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Cro - 11:11

Zehneinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass ein junger Rapper trotz Pandamaske - oder gerade deswegen - die Mädchen zum Kreischen brachte. Später begründete Cro mit "Raop" selbstbewusst ein neues Genre, eine Mischung aus Rap und Pop, leicht und groovy. 2020 trieb ihn die Pandemie an die träumerischen Strände Balis, und es entstand das etwas verkünstelte Doppelalbum "trip" - wo war die Leichtigkeit geblieben? Auf seinem nur ein Jahr später erscheinenden, mittlerweile fünften Studioalbum "11:11" - unverkennbar eine Referenz an Jay-Zs "4:44" - scheint Carlo Weibel sie wiedergefunden zu haben.

"Die Muse küsst dich so, wie sie dich küsst. Wenn es einfach so aus mir sprudelt, dann halte ich es natürlich nicht auf", verriet der Künstler der "Passauer Neuen Presse". Diesmal hat Cro, der neben seiner Musik zunehmend auch seine Malerei der Öffentlichkeit präsentiert, die Muse schnell wieder geküsst. Entstanden ist ein lockeres Sommeralbum, das an den Vibe früherer Tage erinnert, auch wenn nicht immer die Sonne scheint. Stellvertretend dafür darf das Feature "High" mit Claudia Valentina gelten.

Die neue alte Entspanntheit zeigt sich auch auf der neusten Single-Auskopplung "Facetime Luv", die pünktlich zum Album-Release erscheint. Hier rappt Cro von Liebe in Zeiten der Digitalisierung und Entfernung. "Du kriegst ein Like von mir" muss als Liebesbeweis reichen. Der gute Mann kann sich schließlich nicht teilen und in Panama ist es fast so schön wie auf Bali.

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Vanessa Mai - Metamorphose

Die Emanzipation ist abgeschlossen, nun beginnt die "Metamorphose": Vom braven Schlager-Mädchen-Image von einst hat Vanessa Mai sich schon vor Jahren losgesagt. Dass die Sängerin aus dem Schwabenland inzwischen komplett auf Genregrenzen pfeift, beweist einmal mehr ihr achtes Studioalbum, auf dem sich mit Sido, Mike Singer und Stief-Schwiegermama Andrea Berg prominente Stimmen tummeln. Nach dem Schlager kam der Pop, nun erweitert Rap ihr Repertoire. "Niemand sonst schafft es derzeit so gekonnt und glaubwürdig, die verschiedenen Genres miteinander zu verschmelzen", flötet der Pressetext. Tatsächlich scheint Vanessa Mai ihre musikalische Freiheit auf poppig-ausproduzierten Beats zu genießen.

Und es gibt ja auch noch Konstanten: "Schlager schlägt immer in meiner Brust", bekräftigte die 30-Jährige unlängst in einem Interview mit SWR4. Rein thematisch arbeitet sich "Metamorphose" auch viel am Schlager-Thema Herzschmerz ab. Das Klischee von purem Glück und trauter Zweisamkeit scheint Mai jedoch zu langweilen. Die Playlisten- und Ohrwurm-tauglichen Songs beschreiben jeweils auf individuelle Art die zerbrechliche Gefühlswelt komplizierter oder gar auseinanderdriftender Beziehungen. "Unser letztes Goodbye, war nur ne Frage der Zeit", schmachtet Mai in der gefühlvollen Ballade "No Hard Feelings". Doch manchmal geht es zwischen Streit, Sex und schwarzen Herzen im Chat auf dem Album regelrecht toxisch zu - kein Höhenflug ohne Absturz.

Und keine Erfolgsstory, ohne nicht selbst davon zu erzählen: In "747" singt Vanessa Mai von sich in der dritten Person, von einem Mädchen und einer jungen Frau, die immer an ihren Traum glaubt. "Kein Ziel zu groß, kein Weg zu weit" und natürlich bloß nicht aufgeben. Im November erscheint ihr Buch "I do it Mai way" - der Titel hätte auch zum Album gepasst.

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Slipknot - Yen

Nur Geduld liebe Metalheads: Zu Slipknots neuer Single "Yen" darf wie gewohnt geheadbangt werden, einzig der Beginn kommt für die Maßstäbe der Metal-Ikonen aus Iowa geradezu bedächtig daher. Dafür kommt der Text von Corey Taylor umso eindrücklicher rüber. Was dann folgt, ist ein wilder Mix aus Gitarren, Drums und Scratching-Effekten, was dem dritten Vorboten des am 30. September erscheinenden Albums "The End, so far" einen explosiven Charakter verleiht. "When my death begins / I wanna know that I was dying for you" - die Intensität der Lyrics steht der der Musik in nichts nach.

Dass sich die stilprägenden Maskenträger Fans rund um den Globus erspielt haben, bewies einmal mehr die Premiere des Knotfests Germany. Das Band-eigene Festival fand vor zehn Jahren erstmals in den USA statt, es folgten Ableger in Japan und Südamerika - und nun Deutschland. In Oberhausen hatte die neunköpfige Kombo direkt noch zehn weitere Bands im Gepäck - sowie ihr eigenes Bandmuseum.

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