Diese Zitate schrieben Geschichte
Manche Zitate kennt eigentlich jeder: Worte, welche die Welt veränderten, oder die einen bestimmten Zeitgeist perfekt einfingen. Der am 30. November vor 150 Jahren geborene Winston Churchill verewigte sich 1940, als er Großbritannien darauf einschwor, im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland zu kämpfen. Die Galerie erinnert an weitere berühmte Zitate aus Politik und Popkultur.
© Reg Speller/Fox Photos/Hulton Archive/Getty Images"Wir werden uns nie ergeben!"
Das wohl bekannteste Zitat von Winston Churchill stammt aus der wichtigsten Rede des ehemaligen britischen Premierministers: "Wir werden an den Stränden kämpfen, wir werden an den Landungsstellen kämpfen, wir werden auf den Feldern und auf den Straßen kämpfen, wir werden in den Hügeln kämpfen. Wir werden uns nie ergeben!": Mit diesem flammenden Appell schwor Churchill Großbritannien am 4. Juni 1940 in schwieriger Lage auf den Krieg gegen Nazi-Deutschland ein.
© H. F. Davis / Topical Press Agency / Getty Images"Wir wählen die Freiheit"
Als erster Bundeskanzler übernahm Konrad Adenauer 1949 ein Land in Trümmern, bis zum Ende seiner Amtszeit 1963 arbeitete der Gründervater stetig am wirtschaftlichen Wiederaufbau und an der Stabilisierung der Demokratie in der Bundesrepublik. Adenauers wohl berühmtestes Zitat datiert aus dem Jahr 1952 und wurde zum zentralen Leitmotiv für die CDU, aber auch für die gesamte deutsche Politik: "Wenn wir die Wahl haben zwischen Freiheit und Sozialismus, wissen wir, was wir wählen: Wir wählen die Freiheit!"
© Keystone / Getty Images"Ich habe einen Traum"
"Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden": So lautete der erste Satz aus Martin Luther King Jr.'s legendärer Rede beim Protestmarsch auf Washington (1963). Kings Bürgerrechtsbewegung erkämpfte in den Jahren 1964, 1965 und 1968 wichtige Gesetzesänderungen für die Gleichstellung von Weißen und Schwarzen. Das Inkrafttreten des letzten dieser Gesetze erlebte King nicht mehr. Er war eine Woche zuvor ermordet worden.
© IMAGO / United Archives International"Ich bin ein Berliner"
Ein Moment, der lange in Erinnerung bleiben wird: Am 26. Juni 1963 besuchte US-Präsident John F. Kennedy die geteilte deutsche Hauptstadt, um den amerikanischen Schulterschluss mit West-Berlin zu garantieren. Jeder freie Mensch der Welt sei Berliner, führte JFK aus. "Und als ein freier Mensch bin ich stolz, sagen zu können: Ich bin ein Berliner!"
© IMAGO / ZUMA/Keystone"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Kennedys Auftritt blieb in der DDR nicht unbemerkt. Nur zwei Tage nach seiner Rede reiste der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow nach Ost-Berlin, wo er mit SED-Chef Walter Ulbricht Einheit demonstrierte. Ulbricht hinterließ seinerseits ebenfalls ein Zitat für die Ewigkeit, wenn auch ein weniger ruhmreiches: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten," erklärte er im Juni 1961. Die Mauer kam doch - nur zwei Monate später.
© IMAGO / frontalvision.com"Wir sind gerade populärer als Jesus"
Eigentlich wollte John Lennon nur das Ausmaß der Beatlemania verdeutlichen, doch seine Wortwahl zog einiges an Ärger nach sich: "Wir sind gerade populärer als Jesus", sagte der Musiker 1966. Vor allem im Süden der USA protestierten Christen gegen die vermeintliche Gotteslästerung. Beatles-Platten wurden verbrannt, Radiosender boykottierten die Band, und die damals neue LP "Revolver" drohte in der Kontroverse völlig unterzugehen. Lennon entschuldigte sich hinterher: Er habe seine Band nie auf eine Stufe mit Jesus Christus stellen wollen.
© Central Press"Mehr Demokratie wagen"
Eine offenere Diskurskultur, mehr Mitbestimmung für die Bevölkerung, jede Menge Reformen und viel Aufbruchstimmung: 1969 wurde Willy Brandt zum ersten SPD-Kanzler, und schon mit seiner Regierungserklärung gab er deutlich die Richtung vor. "Wir wollen mehr Demokratie wagen", erklärte er damals. Der berühmte Ausspruch wurde zum geflügelten Wort und wird in der Politik bis heute gerne rezitiert.
© Getty Images / Stanley Sherman"Ein kleiner Schritt für einen Menschen ..."
Große Worte, die der Größe des Moments angemessen waren, wählte der erste Mensch auf dem Mond: "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit", sprach Astronaut Neil Armstrong 1969 in sein Mikrofon - ein unvergessener Satz. 600 Millionen Menschen schauten vor den Fernsehern zu, als Armstrong und sein Kollege Buzz Aldrin einen ersten Spaziergang auf der staubigen Mondoberfläche unternahmen.
© NASA / Newsmakers"Houston, wir haben ein Problem"
Nur ein Jahr später, 1970, folgte auf den Raumfahrt-Triumph ein beispielloses Drama im All. Auch die Apollo 13 war auf dem Weg zum Mond, doch dann kam alles anders: Nach der Explosion eines von zwei Sauerstofftanks sowie der Beschädigung dreier Brennstoffzellen waren Strom, Wasser und Sauerstoff für die Crew in Gefahr. "Houston, wir haben ein Problem", funkte Kommandant James Lovell. Die sichere Rückkehr zur Erde grenzte an ein Wunder.
© Harry Benson / Daily Express / Getty Images"Schwebe wie ein Schmetterling ..."
1974 trat Boxlegende Muhammad Ali gegen George Foreman zum legendären "Rumble in the Jungle"-Match an - und gewann. Nicht weniger legendär waren seine Worte vor dem Kampf: "Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene", beschrieb Ali seinen so eleganten wie kompromisslosen Kampfstil. Der Ausdruck wurde weit über die Sportwelt hinaus berühmt.
© R. McPhedran"... ein bisschen die Hand Gottes"
"Es war ein bisschen Maradonas Kopf und ein bisschen die Hand Gottes." So schelmisch gab die argentinische Fußballlegende Diego Maradona indirekt zu, beim WM-Spiel 1986 gegen England bei einem Treffer mit der Hand nachgeholfen zu haben. Erst 2008 zeigte der Argentinier Reue dafür. "Die Hand Gottes" ist längst zum geflügelten Begriff in der Welt des Fußballs geworden.
© 2016 Hulton Archive/Getty Images"Reißen Sie diese Mauer nieder!"
Als der Kalte Krieg sich seinem Ende näherte, wandte sich Ronald Reagan am 12. Juni 1987 in der deutschen Hauptstadt an seinen sowjetischen Amtskollegen Michail Gorbatschow: "Mr. Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!" Bis die Mauer tatsächlich fiel, sollten noch zwei weitere Jahre vergehen.
© IMAGO / United Archives"Nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich"
Und er brachte sie zu Fall, auch wenn es in dieser Form nicht beabsichtigt war: Fünf Tage nach seiner hier abgebildeten Stellungnahme zu den Protesten gegen die DDR-Regierung verkündete SED-Sekretär Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz am 9. November 1989, dass DDR-Bürger ab sofort kein Visum mehr benötigen würden, um das Land zu verlassen. "Wann tritt das in Kraft?", wurde er gefragt. "Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich." Das war so nicht ganz korrekt, doch die Meldung verselbständigte sich binnen kürzester Zeit. Der Rest ist Geschichte.
© IMAGO / Gueffroy"Geht's raus und spielt's Fußball"
Eine lange Motivationsrede halten? Jedem einzelnen Spieler noch einmal ganz genau erklären, wann er was zu tun hat? Nein, Franz Beckenbauer wählte beim WM-Finale 1990 in Rom einen anderen Ansatz. Der Überlieferung nach, gab der Teamchef Matthäus, Klinsmann und Co. vor dem Spiel in der Kabine nur diesen einen Satz mit: "Jungs, geht's raus und spielt's Fußball." Hat funktioniert: Deutschland gewann 1:0 gegen Argentinien und wurde zum dritten Mal Weltmeister.
© Bob Martin / Allsport / Getty Images"Ich hatte keine sexuelle Beziehung zu dieser Frau"
Hier, am Neujahrestag 1998, scheint Bill Clinton noch gut aufgelegt zu sein. Im Januar gelangt die Affäre mit Monica Lewinsky, einer ehemaligen Praktikantin im Weißen Haus, an die Öffentlichkeit. Der damalige US-Präsident streitet zunächst alles ab. "Ich hatte keine sexuelle Beziehung zu dieser Frau", verkündete er der Nation am 26. Januar. Eine Lüge, die später mithilfe von DNA-Spuren auf einem Kleid Lewinskys entlarvt wird.
© IMAGO / Allstar"Yes, we can"
Ein Slogan so kurz wie prägnant wird für immer mit dem Namen des 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten verbunden sein: Mit seinem Motto "Yes, we can" und viel Enthusiasmus stimmte Barack Obama die US-Amerikaner auf den Wahlkampf 2008 ein - und verwendete den Slogan auch in seiner Siegesrede. Am Ende zog der Demokrat als erster Afroamerikaner ins Weiße Haus ein und gab Millionen Wählerinnen und Wählern in den USA die Hoffnung auf eine neue Ära.
© Ben Sklar / Getty Images