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Neues von Pop-Alien Björk: Das sind die Musik-Highlights der Woche

30.09.2022 von SWYRL/John Fasnaugh

Wanda, Slipknot und Pop-Avantgardistin Björk, die auf ihrem Album "Fossora" von Corona und Pilzen singt: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Man versteht nicht immer, was sie da tut, aber aus musik-ästhetischer Sicht ist es mal wieder umwerfend: Fünf Jahre nach "Utopia" veröffentlicht Björk ihr Album "Fossora". Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Wanda und Slipknot.

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Björk- Fossora

Zweieinhalb Jahre Pandemie liegen hinter uns. Man meint vielleicht, alles zu wissen, jede Einlassung und jeden Gedanken dazu aus allen verschiedenen Perspektiven zu kennen. Auch künstlerisch, schließlich gab es inzwischen unzählige Filme, Bücher und auch ganz viel Musik zu dem Thema. Aber nichts davon war wie "Fossora", das neue Album von Björk. Die isländische Ausnahmekünstlerin hat seit jeher einen ganz eigenen Blick auf die Welt. Das gilt auch für die Welt unter dem Eindruck von Corona.

"Wir alle haben zusammen eine einzigartige Zeit durchlebt, in der wir uns isolierten und lange genug an einem Ort blieben, um dort Wurzeln zu schlagen", erklärt die 56-jährige Pop-Avantgardistin ihr neues Werk, das zu großen Teilen in ihrer isländischen Heimat entstand. Sie habe nun versucht, dieses Gefühl des Wurzeln-Schlagens klanglich einzufangen, das Ergebnis sei eine Art "Pilz-Album". Im spektakulär ausgestatteten Video zu "Atopos" greift Björk das Pilz-Motiv erneut auf.

Ob diese Pilz-Sache aber nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist? Schwer zu sagen bei einer so undurchsichtigen Künstlerin wie Björk. Vielleicht weiß sie es selbst nicht - bevor sie beim "Pilz-Album" ankam, habe ihr zunächst ein Klarinetten-Konzeptalbum und dann ein Album über Island vorgeschwebt, verriet sie in einem "Pitchfork"-Interview. Die Musik an sich aber ist in jedem Fall ein echtes Erlebnis, wie immer. Indonesischer Hardcore-Techno mit Bassklarinette, archaische Rhythmik und schmalzige Streicher, dazwischen der entrückte, gewohnt unmelodische Gesang. Es sind mal wieder Klänge wie von einem anderen Planeten. Kunstvoll, abstrakt, experimentell, enigmatisch, wunderschön.

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Wanda - Wanda

Amore und Absturz, nur selten liegt beides so eng beisammen wie bei Wanda. Seit zehn Jahren mischen die Österreicher mit ihrem charismatischen, mitreißenden und gerne auch mal etwas dreckigen Rock-Pop die deutschsprachige Musikszene auf - der "Musikexpress" nannte sie mal "die vielleicht letzte wichtige Rock'n'Roll-Band unserer Generation". Mit "Wanda" präsentiert die Band um Frontmann Marco Michael Wanda nun ihr fünftes Studioalbum.

Musikalisch hat sich nicht sonderlich viel geändert. Man hört Rock-Hymnen zum Mitsingen und liebevoll hingerotzte Balladen für ganz spät in der Nacht - alles ein wenig altmodisch, aber das gehört ja auch zum speziellen Charme dieser Band, die sich und ihren Lieblingsthemen weiterhin treu bleibt. Saufen, rauchen, lieben, sich Arm in Arm dem Elend des Lebens ergeben. "Weil wir san eine Gang und wir halten z'samm." Zusammenhalten auch und gerade in schweren Zeiten, das ist in diesen Tagen sicher mehr als nur ein hübscher romantischer Gedanke für die Lyrics: Christian Hummer, langjähriger Keyboarder und Mitbegründer der Band, starb unmittelbar vor Veröffentlichung des Albums "nach langer, schwerer Krankheit".

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Slipknot - The End, So Far

Metal-Bands der 90er-Jahre, die heute noch relevant sind? Man kann an einer Hand abzählen, wie viele es wirklich geschafft haben. Slipknot aber gehören definitiv dazu. Klar, der ganz große Hype um "die mit den Masken" ist vorbei, aber: Trotz einiger großer Rückschläge (der Tod von Bassist Paul Gray 2010, der Ausstieg des inzwischen verstorbenen Schlagzeugers Joey Jordison 2013) haben die Krawallos aus Des Moines, Iowa, sich bis heute gehalten als eine der bedeutendsten Bands der Szene. Ihr letztes Album, "We Are Not Your Kind" (2019), erzielte weltweit Spitzenplatzierungen in den Charts und wurde von der Fachkritik gefeiert. Drei Jahre später legen Slipknot einen Nachfolger vor: "The End, So Far".

Man muss diese Band nicht sympathisch finden. Aber das wollen Slipknot, die ihre eigenen Fans "Maden" ("maggots") nennen, auch gar nicht. Und dass sich die Aufregung um die Horror-Masken und andere oberflächliche Effekte inzwischen gelegt hat, das hat für diese Band auch etwas Gutes: Inzwischen steht eigentlich nur noch die Musik selbst im Fokus, und da gibt es auch auf "The End, So Far" wieder eine Menge zu Bestaunen. Es ist nach wie vor vieles sehr laut, hart, schnell und morbide, und noch immer passiert ganz viel auf einmal - neun Bandmitglieder sind es aktuell. Aber wie stilsicher, virtuos und akzentuiert Corey Taylor und Co. das alles in Form bringen, das zeugt schon von echtem Können. Wer hier nur Krach hört, hat die Hälfte verpasst.

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