Imposantes Stück!
"Toll, oder? Imposantes Stück!", strahlte Colmar Schulte-Goltz bei diesem pompösen Porzellan. Auch Horst Lichter hatte dazu eine Meinung: "Also, das ist nichts für eine Einzimmer-Wohnung", stand für den Moderator in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" schnell fest. Und Blumen passten ebenfalls nicht in die vermeintliche Vase.
© ZDF"Bitte?"
Als Lichter das Loch am Boden des Stücks sah, vermutete er die Vase sei lediglich für Trockenblumen. Doch sein Experte belehrte ihn eines Besseren, denn es handelte sich um einen sogenannten Leuchtfuß für eine Lampe. "Bitte?", schaute Lichter skeptisch. Und selbst für Inga und Oliver Rust aus Geislingen war diese Information komplett neu.
© ZDFGroße Herausforderung
Wohl wurde die vermeintliche Vase aber nie als Leuchte montiert. Nichtsdestotrotz handelte es sich um "ein fantastisches Stück und ein Top-Erzeugnis der französischen Porzellanmanufaktur Sèvres." Allein die Größe stellte die Macher dieses außergewöhnlichen Objekts vor große Herausforderungen, erklärte der Experte weiter.
© ZDFEmpfindliche Arbeit
Selbst kleine Luftblasen in der Glasur führen bei einer so großen Fläche schnell zu Brandrissen. Oder das ganze Stück geht kaputt und zerstört auch den restlichen Inhalt des Brennofens, erklärte Colmar Schulte-Goltz. "Dann ist eine fertige Charge völlig kaputt. Und dementsprechend hoch ist der Ausschuss bei solchen Sachen", fuhr er fort.
© ZDFErinnert an Nabis
Die Dekoration in gedeckter Farbpalette mit Girlanden und idealen Aktfiguren erinnerte an den Stil der Pseudo-Klassik und die Künstlergruppe Nabis. Schulte-Goltz konnte als Vorbild für die Ausgestaltung den französischen Maler und Mitbegründer der Künstlergruppe Maurice Denis erkennen. Zudem ist die Pseudo-Vase von 1923 und somit antik.
© ZDFWie hoch?
Nach dieser Bomben-Expertise hatte Lichter nur noch eine Frage: "Was wollt ihr für eine Vase, die eigentlich keine ist?" 1.000 Euro hieß die Antwort. Doch das war Schulte-Goltz zufolge "viel, viel zu wenig!" Das "Top-Stück" war mindestens 4.500 bis 5.000 Euro wert. "Und das werden auch die Händler sehen", prophezeite der Experte.
© ZDFWas für ein Trumm
"Das ist mal ein Trumm", scherzte Walter Lehnertz beim Anblick der Lampe und bot als Erster 580 Euro. "Ich bin ja kein Porzellan-Freak, aber die ist mal richtig gut!", erklärt er. Auch seine Kollegin und Kollegen schienen "alle entzückt", stellte Wolfgang Pauritsch klar. "Ein wahnsinnig schönes Teil", lobte Fabian Kahl.
© ZDFSchnelles Bietergefecht
Bei 1.000 Euro stieg Lehnertz (Mitte) aus dem Bietergefecht aus und überließ Kahl und Pauritsch (rechts) das Rennen. Die beiden Händler pokerten sich gegenseitig hoch ohne die Fassung zu verlieren und endeten schnell bei 2.050 Euro. "Für dieses Stück gibt es wahrscheinlich keinen Preis. Ein Liebhaber würde wahrscheinlich alles bezahlen", so Pauritsch.
© ZDFKahl knickt ein
Doch Fabian Kahl (rechts) hatte sehr wohl einen Preis, gab er zu und bot fleißig weiter - nur jetzt gegen einen neuen Konkurrenten: Julian Schmitz-Avila (links), der schnell bei 3.000 Euro angelangt war. Doch kein Ende in Sicht! Und schneller als gedacht stieg das Gebot auf sagenhafte 5.000 Euro von Schmitz-Avila. Kahl knickte ein.
© ZDFLetztes Gebot: 5.300 Euro
Doch dann kam Pauritsch wieder ins Spiel und erhöhte den Preis von Schmitz-Avila nochmal auf 5.300 Euro. "Ich glaube, der Julian hat sie sich verdient!", meinte Kahl dazu. "Also, das weiß ich nicht so!", widersprach der geschlagene Pauritsch im ersten Moment, freute sich dann aber doch mit seinem Rivalen Schmitz-Avila über dessen Sieg.
© ZDFDAS Highlight
"Ich glaube, du hast das Highlight gekauft", beglückwünschte auch Lehnertz den Sieger, obwohl sein Kollege für die Vase "jede Menge Papier" lassen musste. "Ich bin auch sehr glücklich. Das ist mal 'ne tolle Vase!", strahlte Schmitz-Avila zum Abschied.
© ZDFArmbanduhr
Ein weiteres Objekt in der Dienstagssendung war "eine Rarität aus USA." Auch Expertin Wendela Horz war beeindruckt von der Bulova-Uhr aus den 1950er-Jahren im "Top-Zustand" plus Original-Schatulle. Schätzpreis: 400 bis 500 Euro. Händlerin Lisa Nüdling bezahlt sogar 550 Euro.
© ZDFLithografie von Otmar Alt
Das Sternzeichenbild "Stier" wurde 1981 von Otmar Alt entworfen. Laut Colmar Schulte-Goltz war das Kleinformat 350 bis 450 Euro wert. Das passte auch zum Wunschpreis der Verkäuferin. Händler Wolfgang Pauritsch zahlte 260 Euro.
© ZDFKunstspiele
Zwei Kunstspiele des Designer und Spieleentwicklers Thomas Fackler kosteten in den 1990er-Jahren 4.000 DM. Der Wunschpreis lag nun bei 2.000 Euro für beide Spiele. Sven Deutschmanek taxierte bei 1.200 bis 1.600 Euro, aber Wolfgang Pauritsch zahlt lediglich 900 Euro.
© ZDFSilberschmuck
Die Verkäuferin wollte 100 Euro für ihren Silberschmuck dänischen Designs. Höher schätzte auch Expertin Wendela Horz die Objekte nicht ein. Händler Fabian Kahl fand das Set aus den 1960er-Jahren "zeitlos schön" und auch Lisa Nüdling sah den Schmuck "für alle Generationen" passend und zahlte 250 Euro.
© ZDF