Bares für Rares
Eine Plastik des 2019 verstorbenen Kult-Designers Luigi Colani brachte das Ehepaar Olles in der Donnerstagsfolge mit zu "Bares für Rares". Dass der Künstler den beiden die Figur persönlich geschenkt hatte, war schon imposant genug. Dann kam heraus: Es ist ein Unikat!
© ZDFBares für Rares
Lichter kam zum Expertentisch und schaute der Ballerina direkt unter den Rock. "Ich drehe sie mal so", versuchte Colmar-Schulte-Goltz für Diskretion zu sorgen. Lichter bevorzugte die ursprüngliche Blickrichtung. "Mein Gott im Himmel!", urteilte er über das Kunstwerk.
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Befragt, woher das Ehepaar das Objekt habe, erklärten Merlinde und Paul Olles aus Meckenheim, Colani wäre von einem Gardinenhersteller, bei dem der Gatte als Abteilungsleiter tätig war, beauftragt worden. So habe sich auch ein privater Kontakt mit dem Designer ergeben.
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Des Öfteren sei Colani im Haus der Eheleute zu Gast gewesen. Am letzten Abend habe er gesagt: "Ich möchte ihrer Frau etwas schenken und ich weiß auch schon was", erinnerte sich Paul Olles. Dabei handelte es sich um die schneeweiße Ballerina.
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Dass er Provenienz und Quelle auf einmal vor sich stehen habe, sei für einen Kunsthistoriker ein seltenes Glück, freute sich Schulte-Goltz. Das schöne sei: "Man muss über die Dinge sprechen." Lichter darauf vielsagend: "Ja, hier muss man wirklich viel drüber sprechen."
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Der Experte referierte über die beruflichen Stationen Colanis, der seinem italienischen Namen zum Trotz in Berlin geboren wurde. Colmar Schulte-Goltz erinnerte daran, dass Colani vor seiner Designer-Tätigkeit eigentlich Bildhauer werden wollte.
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In der Zeit, als er die Plastik schuf, kam der Designer also offenbar zurück zu seinen Wurzeln. Colmar Schulte-Goltz bemängelte, dass eine Signatur fehle und fragte, warum das Paar nicht darauf bestanden habe. Daran hätten sie nicht gedacht, gaben beide zu.
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"Ein graziles, nicht unbedingt jedem gefallendes Objekt", fasste Colmar Schulte-Goltz zusammen. Horst Lichter nickte eifrig. "Merkwürdiges Material", fand Schulte-Goltz. Die Ballerina aus Kunststoffguss sei ein Unikat. Nach dem Vorbild folgten später Bronze-Varianten.
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Befragt nach dem Preiswunsch tat sich das Ehepaar schwer. Der Künstler selbst habe den Preis sehr hoch eingeschätzt - was Lichter nicht im Geringsten überrascht. 10.000 Mark hatte Colani genannt. Colmar Schulte-Goltz war anderer Meinung ...
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Lediglich bis zu 1.400 Euro hielt Colmar Schulte-Goltz für angemessen. Im Händlerraum nahm Roman Runkel (links) das Tuch ab und zeigte sich demütig: "Oh weia! Da müssen wir ganz vorsichtig ..." Dann las er den Künstlernamen vor und die Runde staunte.
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"Für mich ist das der sterbende Schwan von Luigi Colani", holperte Daniel Meyer ins Verkaufsgespräch. Seine Frage, ob es das Objekt in hoher Stückzahl oder nur selten gab, beantwortete der Gast auf die Weise, wie Händler es am liebsten hören: ein Einzelstück.
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Dass Luigi Colani dem Ehepaar die Ballerina persönlich schenkte, fand Daniel Meyer "cool". Dass Colani damals keinen Führerschein hatte und Paul Olles den Designer stets nach Hause chauffieren musste, amüsierte die Händler ebenfalls.
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"Ich möchte Ihrer Frau was schenken und ich weiß auch schon was", zitierte Paul Olles erneut seinen Lieblingssatz des Designers. "Das ist natürlich super", meinte Roman Runkel. "Die Geschichte ist spannend", fand auch Daniel Meyer.
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Daniel Meyer, Roman Runkel und Elke Velten boten mit. "Er ist 2019 gestorben, richtig?", fragte Velten. "Ja, mit 91 Jahren", erwiderte Merlinde Olles. "Ein schönes Alter", fand Velten.
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"1.500 Euro ist eine magische Grenze", philosophierte Fabian Kahl über das Gebot von Elke Velten."Es gibt keine magischen Grenzen", widersprach Meyer und erhöhte zur Beweisführung auf 1.550 Euro.
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"Ich bin mir sicher, dass Ballettschulen gutes Geld verdienen und so eine Figur da auf jeden Fall auf Anklang trifft", dachte Fabian Kahl laut. Elke Velten erklärte, sie "habe auch eine magische Grenze". Die lag bei stolzen 2.000 Euro. Daniel Meyer wirkte erschrocken.
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"Hmmm ... Aaargh" - seine innere Zerrissenheit drückte Meyer in Comic-Sprache aus, bevor er sich zu einer Entscheidung durchrang: 2.100 Euro. Deal! "Wir sind glücklich", verriet das Paar der Kamera, als es außer Hörweite der Händler war.
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"Was möchtest du denn haben, mein Junge?", erkundigte sich Lichter beim 20-jährigen Leon Müller. Der Student hatte ein Modellbauset einer Honda CB750 Four von 1973 dabei. 50 bis 80 Euro erhoffte er sich. Sven Deutschmanek sprach von einem "Kultmotorrad".
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Zudem verwies der Experte anerkennend auf die Größe des Modells (Maßstab 1:8). Mehr als 80 bis 100 Euro hielt aber auch Deutschmanek nicht für realistisch. 70 Euro zahlte Händler Roman Runkel am Ende.
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"Ich freue mich, dich wiederzusehen", begrüßte Olaf Ackermann aus Krefeld den Moderator. "Das ist lange her, da durfte ich deine Kochkunst genießen." Horst Lichter betrieb früher ein Restaurant. "Und dir geht's wieder gut?", nahm er sich selbst auf die Schippe.
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Ackermann hatte ein Zigarettenetui mit Emaille-Malerei aus den 30er-Jahren dabei. 200 Euro wollte er für die Aufbewahrungsschachtel aus 900er Silber mit Pferde-Motiv. Dr. Heide Rezepa-Zabel erhöhte auf 400 bis 600 Euro. Fabian Kahl zahlte sogar 720 Euro.
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Sechs Freimaurer-Gläser aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte Adelheid Pohling bei einer Versteigerung erstanden - um danach festzustellen, dass sie keine Verwendung dafür hat. 300 Euro wünschte sie sich dafür. Colmar Schulte-Goltz empfahl 600 bis 800 Euro.
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280 Euro von Daniel Meyer blieben das Höchstgebot. "Sie müssen sich nicht von uns verbiegen lassen, wir sehen es halt manchmal anders hier", erklärte Markus Wildhagen. "Dann nehme ich sie wieder mit", entschied Adelheid Pohling.
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Einen 585er Gold-Ring mit Brillanten brachte Silke Bruns aus Werdohl mit ins Studio. Ihren Wunschpreis von 200 Euro korrigierte Dr. Heide Rezepa-Zabel lediglich um 20 Euro nach oben. "Keine Monsterüberraschung, aber immerhin eine vernünftige Wertschätzung", fand Lichter.
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Die "Monsterüberraschung" folgte mit Verspätung dann doch noch - im Händlerraum. Elke Velten hielt sich zurück, bevor sie mit 300 Euro das letzte Gebot machte und das Schmuckstück erstand.
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Das therapeutische Spielzeug Robby stammt aus den 70er-Jahren. Karl-Heinz Roos und Enkelin Katharina hielten 400 bis 500 Euro für angemessen. Sven Deutschmanek taxierte auf bis zu 600.
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"Ich hätte gern einen Hund", erklärte die Enkelin. Den Rest der Einnahmen plante sie für die eigene Reitbeteiligung ein. Markus Wildhagen war die verspielte Jute-Robbe 400 Euro wert.
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