Bares für Rares
"Da werden einige Herrschaften ziemlich begeistert sein", war Horst Lichter (rechts) sicher. Auf dem Teller las er "1965 bis 1966". Der Moderator fand: "Das ist alt." Er erkundigte sich neugierig bei Sven Deutschmanek, seit wann es die Bundesliga überhaupt gibt.
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1963, so der Experte. "Kein Wunder, dass ich keine Ahnung von Fußball habe, ich bin 1962 geboren worden. Da war ich viel zu jung", meinte Horst Lichter. Sven Deutschmanek erwiderte ironisch: "Gibt ja auch kein Fußball mehr."
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Emil und sein Vater Manuel hatten den Teller aus Bergneustadt mitgebracht. "Ich kann im Internet nichts dazu finden", erklärte Manuel. Der Sohn berichtete, dass er als Stürmer in einem Verein spielt. "Dann sollten wir uns jetzt schon ein Autogramm holen", erwiderte Lichter.
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"Er hat das schwere Los gezogen, dass ich sein Trainer bin", sagte Manuel. Horst Lichter gab dem Neunjährigen einen Rat: "Das Wichtigste ist: Je mehr Freude du an etwas hast, desto eher bist du bereit, viel dafür zu tun - so einfach ist das."
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Emil erzählte, dass er den Teller im Keller seines Opas gefunden habe. Deutschmanek erkundigte sich, ob seine Lieblingsmannschaft mit abgebildet sei. "Ja, Bayern", erwiderte der Junge. Lichter darauf: "Ja gut, die gewinnen auch gar nicht so selten."
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"Ganz typisch für die 50er/60er-Jahre ist das Krakelee, was künstlich angebracht wurde als Designelement", verriet der Experte. Die dritte Saison der Bundesliga sei dargestellt und 18 Mannschaften vertreten. Lorbeer oder Eichenlaub zierte den abgebildeten Fußball.
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Leider handelte es sich um "keine sehr hochwertige Fertigung", sondern lediglich um ein Souvenir, wusste der Experte. Der Teller sei "nicht in Zusammenhang mit einer besonderen Leistung" vergeben worden. "Es ist keine Meisterschale", kommentierte Lichter scherzhaft.
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"Damals hat man mit solchen Wandtellern gearbeitet", dachte der Experte laut. "Heute ist das ein Milliardengeschäft, mit Trikots und allem drum und dran." Vater und Sohn wünschten sich rund 90 Euro. Deutschmanek bremste auf 50 bis 80.
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"Schwierig, wenn der Papa der Trainer ist", so Lichter. Deutschmanek giftete: "Es ist immer schwierig, wenn du mit einem arbeitest, der meint, er wüsste alles besser." Lichter stichelte zurück, indem er dem Kollegen riet, langsam zu reden und sich gerade hinzustellen.
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"Ich bin gespannt, wer da tatsächlich Fußballsachverstand hat", sinnierte Manuel, bevor er mit Emil den Händlerraum betrat. Die Reaktion auf das familiäre Mitbringsel war ein anerkennendes "Ooh!" der Händler.
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Manuel stellte den Teller vor Wolfgang Pauritsch (rechts) ab. "Zum einzigen Nichtdeutschen hier, dem Österreicher", amüsierte sich Sarah Schreiber. "Sieht aus wie krakeeliert, aber das ist es nicht, das hat man nur gemacht, um es älter aussehen zu lassen", sagte Pauritsch.
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"Spielst du Fußball?", erkundigte sich Benjamin Leo Leo bei Emil. Der bejahte. Pauritsch fragte nach der Rolle im Team. Emil erklärte, dass er Stürmer sei. Darauf philosophierte Pauritsch: "Wir sind auch Stürmer - Antiquitäten-Stürmer."
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Pauritsch fand: "Das ist ein toller Teller." Sarah Schreiber (links) erkannte erfreut "die Eintracht", vermisste aber Freiburg. Benjamin Leo Leo (rechts) fragte erstaunt: "Von wie vielen Vereinen bist du denn Anhänger?" Schreiber darauf: "Zwei. Irgendeiner gewinnt immer."
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"Ich wohne ja jetzt in Köln, Köln steht hier ziemlich weit oben", freute sich Benjamin Leo Leo. Vater Manuel und Sohn Emil freuten sich auch - darüber, dass Wolfgang Pauritsch, Sarah Schreiber, Benjamin Leo Leo und Elke Velten um ihren Teller kämpften.
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Sarah Schreiber nannte 100 Euro. "Fußball ist eines der Themen bei uns hier am Tisch, das nicht alt wird, da kommen ständig neue Fans nach", erklärte sie. "Anders als bei Gemälden oder Teppichen, da haben wir Nachwuchsprobleme", plauderte sie aus dem Nähkästchen.
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Das letzte Gebot: Benjamin Leo Leo nannte 160 Euro. Mehr als doppelt so viel wie die Expertise! "Das lohnt sich langsam, ne?", freute sich Steve Mandel (links) für den jungen Verkäufer. Man einigte sich auf Benjamin Leo Leos Gebot. Damit nicht genug ...
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Benjamin Leo Leo hatte das Geld nicht passend. Er rundete spendabel auf: 200 Euro! "Jetzt bist du Deutscher Meister, ich gratuliere dir", so Pauritsch zum Kollegen. Sein Rat: "Schau in Zukunft, dass du Wechselgeld in deiner Tasche hast, sonst wird es teuer."
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"Ach, du heiliges Kanonenrohr!" So beeindruckt war Lichter von einem Diamantring aus Platin. Zwei Karat, schätzte Experte Patrick Lessmann. Ebenso üppig war der Wunschpreis: 15.000 Euro. Lessmann reduzierte auf bis zu 12.000. Pauritsch bezahlte 7.000 Euro.
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"Extrovertiert" fand Horst Lichter die kuriose Krawattensammlung mit Motiven wie Käse oder einer Hommage an Mozart oder den Golfsport. Die Freunde Siegfried und Günther erhofften sich 500 Euro. Sven Deutschmanek bremste auf 400. Wolfgang Pauritsch bezahlte 300 Euro.
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Ein Armband aus 585er Gold mit 36 Karat Edelsteinen wollten Christine und Artur für 1.000 Euro veräußern. Patrick Lessmann hing 300 Euro dran. Elke Velten bezahlte sogar 1.450 Euro.
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Ein Bär und ein befreundeter Satyr - das ungewöhnliche Motiv aus Porzellan brachte Jannike aus Meerbusch mit. Jannike erhoffte sich 1.200 Euro für das Erbstück, doch Bianca Berding bremste auf maximal 350. Jannike verzichtete auf die Händlerkarte.
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Das Ehepaar Simone und Stephan fand auf dem Trödelmarkt eine Gebäckschale aus dem 19. Jahrhundert. Bianca Berding taxierte auf das Zehnfache des Einkaufspreises: 200 Euro. Sarah Schreiber bezahlte 100.
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