Mega-Summe für Plastik-Pferd
Ein einzigartiges Pferdegespann brachten Giacomina Carbone und Daniel Weiser aus Bayreuth in die Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Die beiden wollten mit dem Erlös ihre Hochzeitskasse aufbessern. Dass ihr Plastik-Pferd samt Kutsche am Ende so viel wert war, hätten sie nicht geglaubt. Horst Lichter und seine Händler auch nicht ...
© ZDF"Noch nie gesehen!"
Die Verkäufer hatten das Spielzeugpferd samt Kutsche auf dem elterlichen Dachboden entdeckt. Anscheinend stammte das Objekt von der Oma des Verkäufers, der "emotional doch etwas an dem Pferd hing!", wie er zugab. Horst Lichter war jedenfalls sofort fasziniert und wiederholte laufend: "So was habe ich noch nie gesehen. Sehr speziell!"
© ZDFTier ohne Eigenantrieb
Laut Sven Deutschmanek war das Pferd mit Kutsche deshalb so außergewöhnlich, da sich das Tier ohne eigenen Uhrwerkantrieb bewegt. "Der Antrieb sitzt unter der Kutsche, und das Pferd bewegt sich lediglich durch Eigendynamik. Da ist kein eigener Aufzug drin!", staunte auch der Experte über das kuriose Spielzeug.
© ZDFDie Natur als Vorbild
Das Pferd wurde von der Spiele-Firma Hausser produziert, doch die Mechanik für das Tier hatte der deutsche Künstler Hans Happ entworfen - mit einem Fokus auf "wirklichkeitsnahe Bewegungen", erklärte der Experte begeistert. "Hier auf der Anleitung sieht man die hochkomplexe Mechanik im Inneren des Pferdes!"
© ZDFNicht für Kinderhände
Lange blieb das Tier nicht auf dem Markt. "Zu teuer?", vermutete Lichter. "Nein, die Mechanik war zu empfindlich für Kinder, und die Produktion wurde eingestellt", so Deutschmanek. Doch dieser Umstand kam dem Objekt in der Sendung nur zugute, denn: "Es gibt nicht viele Exemplare. Schon gar nicht in der Originalverpackung. Das ist äußerst selten!"
© ZDFGeringe Stückzahl
"Und alles ist voll funktionsfähig!", fügte Lichter hinzu. "Genau!", stimmte ihm der Experte zu und verwies noch auf den Kopf, "den man mit den Zügeln bewegen kann!" "Ach, hör auf!", staunte der Moderator. "Das ist sehr rar", betonte Deutschmanek noch mal. Denn das Spielzeug wurde nur zwischen 1963/64 produziert - "in kleinen, kleinen Stückzahlen!"
© ZDFSchätzung bis 1.200 Euro
Angestachelt von der tollen Expertise wünschten sich die Verkäufer satte 800 Euro für ihr seltenes Plastik-Pferd samt Kutsche. Doch Deutschmanek sah den Preis tatsächlich ähnlich und legte sogar noch eine Schippe drauf: 800 bis 1.200 Euro.
© ZDFPferdchen, lauf Galopp!
"Der geht ja ab wie Schmidts Katze", lachte Walter Lehnertz (Bild), der jedoch Probleme hatte, das Pferd zum Laufen zu bringen. Anscheinend wollte nur die Kutsche losfahren - ohne Pferd. Diese Anlaufschwierigkeiten spiegelten sich sogleich in den ersten Geboten wider. Julian Schmitz-Avila bot 50 Euro und Lehnertz erhöhte auf seine obligatorischen 80 Euro.
© ZDFWie hoch war die Expertise?
"Ich weiß auch, dass man sich bei Spielzeug echt vertun kann", munkelte Fabian Kahl (links) und erhöhte auf 100 Euro. Dann fragte er lieber nach dem Expertisenpreis. Nachdem die Händler und Händlerin den Wert von 800 bis 1.200 Euro hörten, schlackerten ihnen die Ohren. Doch schließlich zogen auch die Gebote nach.
© ZDFPreissteigerung
"Gut, dann machen wir mal weiter", beschloss Julian Schmitz-Avila (rechts) und erhöhte auf 250 Euro. Danach plätscherten die Gebote vor sich hin, bis Kahl 450 Euro bot. "Denn ich habe schon mal gute Erfahrung mit Spielzeug gemacht, das ich gar nicht kannte", erklärte der Händler. Doch Elke Velten trieb den Preis weiter in die Höhe von 600 Euro.
© ZDF"Muss man probieren!"
"Der Fabian hat Blut geleckt", scherzten seine Kollegen, und so erhöhte der angespornte Händler auf 620 Euro. Seine Konkurrentin Velten stieg aus, das Verkäuferpaar stimmte aus Mangel an Alternativen zu, und Kahl beschloss: "Dann versuch ich mal mein Glück! Muss man probieren!"
© ZDFBronzefigur "Hansi Rüger"
Weiteres Objekt der Sendung: die kleine Bronzefigur "Hansi Rüger". Dabei handelte es sich um die 1895 entwickelte Werbefigur für die Schokoladenfabrik von Conrad Otto Rüger. Expertin Friederike Werner zufolge war die Bronze 800 bis 1.000 Euro wert. Der Wunschpreis lag bei 100 bis 150 Euro. Händler Schmitz-Avila zahlte 900 Euro.
© ZDFArmband mit Sciacca-Korallen
Ein vergoldetes Messing-Armband mit Sciacca-Korallen aus dem Nachlass der Großmutter, wollte die Verkäuferin nicht unter 300 Euro verkaufen. Doch Händler Markus Wildhagen bot nicht mehr als 250 Euro, und so ging der Schmuck wieder zurück. Laut Heide Rezepa-Zabel war der Schmuck von 1890 bis 1900 etwa 250 bis 300 Euro wert.
© ZDFSpielzeugauto
Ein altes Plastik-Spielzeugauto aus der DDR zeigte das Modell 603 des tschechischen Automobilherstellers Tatra. Das Modell der Firma Presu wurde zwischen 1963 und 1970 produziert und war Laut Deutschmanek 80 bis 120 Euro wert. Der Verkäufer wünschte sich 50 Euro, und Händler Walter Lehnertz zahlte 80 Euro.
© ZDFTrauerring mit Granatsteinen
Der Trauerring hielt Platz für eine Trauerlocke und zeigte drei christliche Motive: ein Kreuz, einen Anker und ein Herz, die Liebe Glaube und Hoffnung versinnbildlichen. Der Wunschpreis für den Ring von 1849 lag bei 800 bis 1.000 Euro. Expertin Rezepa-Zabel schätzte aber nur auf 150 bis 180 Euro. Händler Markus Wildhagen zahlte 250 Euro.
© ZDFBronzevase
Eine Bronzevase des japanischen Künstlers Genryusai Seiya stammte von 1900 und war laut Expertin Friederike Werner rund 1.800 bis 2.300 Euro wert. Die Verkäuferin hatte sich gerade mal 400 Euro gewünscht. Händler Markus Wildhagen zahlte 1.650 Euro für "das ganz tolle Stück".
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