03.02.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
ARTE zeigt eine vierteilige Thriller-Serie, die in der klaustrophobischen Welt eines Ozean-Frachters spielt, als deutsche Erstausstrahlung - an einem langen Programmabend.
Nein, natürlich haben sich nicht die üblichen Gesetze der Geografie verschoben. Und die Schweiz hat als alpin geprägtes Binnenland keinen direkten Zugang zu den Weltmeeren. Trotzdem spielt die dramatische Handlung der Serie "Auf hoher See", in der es um Mord, Gewalt und Einschüchterung an Bord eines Ozean-Riesen sowie um düstere Machenschaften von Waffenhändlern geht, auf einem "Schweizer Handelsfrachter", wie es in der Serie immer wieder heißt. Das Schiff mit dem schönen Namen "Interlaken" hat dort seine Besitzer. Inspiriert ist die Handlung vom Roman "En eau salée" ("Im Salzwasser") des Schweizer Autors und Journalisten Fabien Feissli. ARTE zeigt alle vier Folgen an einem Abend in deutscher Erstausstrahlung.
Ausgangspunkt ist eine Mord-Ermittlung: Auf stürmischer See, irgendwo unterwegs auf dem Ozean, ereignete sich an Bord des großen Schiffs ein Gewaltverbrechen. Ein Matrose wird ermordet aufgefunden. Inspektorin Aurélie (Maud Wyler) wird damit beauftragt, dem Täter zu ermitteln: Die Kriminalistin aus der Schweiz fliegt nach Kapstadt und geht dort Bord des Frachters. Der dortige Kapitän Adrian (Michael Neuenschwander) wirkt auf sie ungewöhnlich nervös, als sie auf dem Schiff Spuren sichert und Befragungen durchführt.
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Wo an Bord steckt Julia?
Offenbar sollen die Polizeiarbeiten schnell abgeschlossen werden. Es gibt nämlich bereits einen Hauptverdächtigen für die Bluttat: Der junge Schweizer Florian (Maël Cordier) wird beschuldigt, den Matrosen getötet zu haben. Er hatte erst vor kurzem als Küchenhilfe auf dem Schiff angeheuert. In der Mordnacht wurde Florian, ein Tätowierer, den Aurélie bereits in der Schweiz kennengelernt hatte, auf dem Hauptdeck gesehen. Von einer Mordwaffe fand sich aber auch bei ihm keine Spur. Außerdem ist die Motivlage äußerst unklar. Warum sollte Florian einen Mord begangen haben?
Rasch findet Ermittlerin Aurélie heraus, dass viel mehr hinter dem Verbrechen zu stecken scheint, als man zunächst vermuten könnte. Zudem gibt es ein weiteren verstörenden Zwischenfall: Julia (Isaline Prévost Radeff), die Freundin von Florian, ist spurlos verschwunden. Befindet sie sich etwa irgendwo unter Deck? Florian bestreitet die Anschuldigungen gegen sich vehement. Er sei nur an Bord, um endlich seine Partnerin wiederzufinden. Bei ihren Nachforschungen stößt die Polizistin immer wieder nicht nur auf eine Mauer des Schweigens, sondern auf Widerstand der Schiffsbesatzung. Es wird äußerst gefährlich für sie.
Selbst erfahrene Hollywood-Regisseure scheuen eigentlich Stoffe, die auf dem Meer spielen: Zu unwägbar sind die Schwierigkeiten beim Dreh - in der Enge eines Schiffs und oft tückischen Wetterwechseln ausgesetzt. Regisseur Denis Rabaglia nimmt das Publikum mit in eine düstere Welt. Er hat gemeinsam mit Stéphane Mitchell, Ami Cohen und Joseph Incardona auch die Drehbuchadaption verfasst. Rabaglia kann sich auf starke Charaktere verlassen - neben Maud Wyler in der Hauptrolle als Ermittlerin Aurélie sticht vor allem Michael Neuenschwander, der Kapitän Adrian Wohnrau spielt, heraus. Wyler kennt man unter anderem als Sarah Challe in der Serie "Die Welt existiert nicht".
ARTE zeigt "Auf hoher See" komplett an einem langen Programm-Abend. Die zweite Folge startet um 22.25 Uhr.