Um Himmels Willen - Di. 30.03. - ARD: 20.15 Uhr

Aus zur Jubiläumsstaffel: "Um Himmels Willen" geht auf TV-Abschiedstour

28.03.2021 von SWYRL/Julian Weinberger

Ein letztes Mal Zoff zwischen Bürgermeister Wöller (Fritz Wepper) und Schwester Hanna (Janina Hartwig): In der finalen Staffel des TV-Dauerbrenners "Um Himmels Willen" steht wieder einmal die Zukunft des Klosters Kaltenthal auf dem Spiel.

Als Ende November die ARD bekannt gab, dass die langjährige Erfolgsserie "Um Himmels Willen" eingestellt wird, war die Überraschung groß. Immerhin sorgte der Zuschauerliebling seit seinem Start 2002 verlässlich für gute Quoten zur Primetime. In der bislang letzten Staffel im Frühjahr 2020 schalteten im Schnitt beinahe fünf Millionen Zuschauer ein. Und doch erfährt "Um Himmels Willen" mit der finalen 20. Staffel nun ein Schicksal, das in jüngster Vergangenheit auch andere Traditionsformate wie "SOKO München" oder die "Lindenstraße" ereilte.

Überschattet wird der Staffelstart jedoch von den besorgniserregenden Nachrichten rund um den Gesundheitszustand von Hauptdarsteller Fritz Wepper, der sich in einem Krankenhaus in Innsbruck einer Krebsoperation unterziehen musste. Laut seiner Schwägerin Anita befindet sich 79-Jährige aber auf dem Weg der Besserung, wie sie gegenüber "Bild" bestätigte.

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Lithium als Rettung für Wöller?

In den 13 neuen Folgen der finalen Staffel von "Um Himmels Willen" wird einmal mehr der ewige Kampf um das Kloster Kaltenthal entfacht. Die Ordensschwestern stehen mit dem Rücken zur Wand: Das Kloster droht unter den Hammer zu geraten. Auch die Pläne eines Cafés als Ergänzung zum Klosterladen werden vom Bauamt durchkreuzt. Einziger Lichtblick im Kampf um jeden Cent ist Schwester Hannas Kloster-Podcast.

Auch Wöller ist angesichts der nahenden Bürgermeisterwahl unter Druck. Nachdem sich seine Parteifreunde für seinen Assistenten Alex Rauscher (Jakob Geßner) als Wunschkandidaten ausgesprochen haben, bleibt Wöller nichts anderes übrig, als sich als Parteiloser für das Amt zu bewerben. Als ein chinesischer Großkonzern einen geeigneten Standort für ein E-Akku-Werk sucht und es ausgerechnet unter dem Klosterwald Lithium geben soll, sieht Wöller seine Chance für eine neue Intrige gekommen ...

Ein modernes "Don Camillo und Peppone"

Eine letzte Zankerei mit Schwester Hanna und eine finale Intrige, die Wöller nochmals ins Bürgermeisteramt hieven könnte - dann ist auch für Fritz Wepper die Zeit des Abschieds endgültig gekommen. Der Schauspieler, der im August seinen 80. Geburtstag feiert, prägte "Um Himmels Willen" von Folge eins an. Als kauziger Bürgermeister war er 19 Jahre das Aushängeschild der Serie. "Mir hat es große Freude bereitet, Wöller Leben einzuhauchen", resümierte Wepper im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau wehmütig. Die Entscheidung der ARD sei schwer anzunehmen gewesen, wie er betonte: "Es war sehr traurig, als wir den letzten Drehtag hatten. Da flossen viele Tränen. Aufgrund der Corona-Situation konnten wir leider auch keine große Abschiedsfeier machen."

Und doch war Wepper nur ein Teil der langjährigen Erfolgsgeschichte. In einer modernen Variation von "Don Camillo und Peppone" zeichneten vor allem die ständigen Kabbeleien des weltlichen Bürgermeisters mit dem geistlichen Gegenpart der Schwestern aus dem Kloster Kaltenthal "Um Himmels Willen" aus. Zunächst zoffte sich Wöller vier Jahre mit Schwester Lotte (Jutta Speidel), seit 2006 machte dem intriganten Bürgervorsteher regelmäßig Schwester Hanna (Janina Hartwig) einen Strich durch die Rechnung.

"Bei 'Um Himmels Willen' kann man sich entspannt zurücklehnen"

"Die Leute erkennen sich in den Geschichten wieder oder den Nachbarn, den Politiker. Diese Nahbarkeit macht den Erfolg aus, und wir machen einfach eine gute Komödie", beschrieb Hartwig im Interview mit der teleschau das Erfolgsgeheimnis der Sendung. Fritz Wepper betonte zudem ein großes Verdienst der Serie - gerade im Hinblick auf die gegenwärtige globale Krise: "Während der Corona-Zeit gibt es ja eigentlich nur Bad News, vielleicht mit Ausnahme der Wetterkarte, die Sonnenschein voraussagt. Wenn dann die Nachrichten vorbei sind und 'Um Himmels Willen' kommt, kann man sich entspannt zurücklehnen."

Bei der ARD sah man nach 260 Folgen und knapp 13.000 Sendeminuten hingegen keine Zukunftsperspektive mehr für die beliebte Serie - gute Einschaltquoten hin oder her. "Wir sind der festen Überzeugung, dass man aufhören sollte, wenn es am schönsten ist. Nach 20 Jahren mit 260 Episoden 'Um Himmels Willen' ist es Zeit für Neues", erklärte Jana Brandt, Leiterin der Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm, im vergangenen November.

Genauer begründete sie den überraschenden Abschied von der langlaufenden Serie nicht, gab aber immerhin einen Ausblick: "So viel sei verraten: Wir setzen auch zukünftig am Dienstagabend auf Unterhaltung für die ganze Familie." Vielleicht ist bei der ARD ja schon das nächste "Um Himmels Willen" in der Mache.

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